Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
mein Herz flattern. Verdammter Alkohol. Auch seine Hand an meinem Arsch stört mich nicht!
„ Nee, bin seit einem Jahr wieder Single. Lief nich so besonders zwischen uns“, antworte ich ihm, wobei ich genauso verschmitzt grinse wie er. Es ist angenehm, ihn so nah und warm bei mir zu spüren, denn trotz des Alkoholpegels in meinem Blut ist mir verdammt kalt. Feine Wölkchen bilden sich vor unseren Gesichtern, die im Licht der Laternen geisterhaft davonschweben. In der Ferne schlägt eine Kirchenuhr die mitternächtliche Stunde. Die Straßen sind verlassen, aber in vielen Fenstern leuchten bunte Sterne, Lichterketten oder kleine Tannenbäume. Noch eine Ecke weiter, und dann bin ich endlich zu Hause. „Ich hasse Weihnachten“, entschlüpft es mir gedankenlos, als es auch noch zu schneien anfängt.
Marco sieht mich mit hochgezogenen Brauen an. „Wir könnten zusammen feiern, wenn du Lust hast.“ Er kann sich sicher noch daran erinnern, dass meine Eltern vor drei Jahren bei einem Autounfall ums Leben kamen. Aber wer kann das nicht. Die ganze Abteilung hat damals mitbekommen, wie ich heulend am Telefon zusammengebrochen bin.
Jetzt sehe ich ihn verwundert an. „Ich soll mit dir nach Italien kommen?“
Marco schüttelt den Kopf und blickt mir tief in die Augen. In meinem Bauch beginnt es zu kribbeln. „ No , ich bleib dieses Jahr hier. Die Fahrt lohnt sich nicht, ich muss zwischen den Feiertagen ins Büro.“
Verdammt, was ist nur los mit mir? Allein sein Lächeln reicht aus, dass mir trotz der Kälte das Blut in den Schwanz schießt. Zum Glück erreichen wir gerade den Hauseingang, wo wir uns aus der Umklammerung lösen. Als ich aufsperre, zittern meine Hände, aber nicht wegen der Kälte. „Na dann, komm gut nach Hause.“ Ich nicke ihm zu und klopfe ihm kameradschaftlich auf die Schulter, doch Marco drückt mich einfach in den dunklen Hausflur, bis ich mit dem Rücken gegen eine Wand stoße. „Hey, was soll das?“
Seine Hände liegen auf meiner Brust. „Du hast mir noch keine Antwort gegeben.“
„ Was?“ Ich fühle mich total verwirrt, denn sein Gesicht kommt immer näher. Plötzlich beginne ich zu schwitzen. Mein Herz schlägt drei Takte schneller. Der Typ baggert mich tatsächlich an!
„ Wollen wir Heiligabend nun zusammen verbringen?“, wiederholt er die Frage von vorhin, doch ich bin nicht fähig, ihm darauf zu antworten. Er öffnet den Reißverschluss meiner Jacke und zerrt mein Hemd aus der Hose. Marco drückt seine Hände auf meinen nackten Bauch. Unweigerlich zucke ich zusammen, aber nicht, weil sie sich kalt anfühlen – nein, sie sind wunderbar warm –, sondern weil mich diese einfache Berührung zutiefst erregt.
„ Ich bin nicht schwul“, hauche ich ihm entgegen, doch plötzlich keuche ich auf, als er eine Hand gegen meinen Schritt presst.
„ Ah no ? Und was ist dann das?“ Langsam reibt er über mein geschwollenes Geschlecht, wobei er mich ernst ansieht. Sein spitzbübisches Grinsen ist verschwunden. Auf einmal scheint er verdammt nüchtern zu sein. Er weiß genau, was er tut, und drückt seinen Körper an mich, worauf ich auch seine Erektion an meiner Hüfte spüre.
Ich stehe einfach nur da, unfähig, mich zu bewegen, so geschockt bin ich über mich selbst. Verdammt, ich bin nicht schwul, das muss der Alkohol sein!
Marcos warme Lippen berühren mein Ohr. Er ist ebenso spitz wie ich und atmet schnell, als er nach meinem Ohrläppchen schnappt und daran saugt. Wieder stöhne ich auf.
Dass er auf Männer steht, hätte ich niemals gedacht. Er hat immer einen ganz normalen Eindruck auf mich gemacht. Außerdem habe ich ihn schon des Öfteren dabei beobachtet, wie er mit unserer Sekretärin geflirtet hat, desto mehr bin ich jetzt überrascht. Wie von selbst umfassen meine Hände seine Hüften, um ihn noch fester an mich zu drücken. „Ich habe noch nie mit einem Ma...“
„ Psst“, haucht er mir ins Ohr und seine Lippen streifen meine Wange. „Es gibt für alles ein erstes Mal.“
Ich grinse unsicher. „Ein besserer Spruch ist dir nicht ...“ Da berührt sein Mund den meinen, erst hauchzart, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, und ich rieche den Salbei, mit dem das Hauptgericht, Saltimbocca, verfeinert war. Doch schon bald werden seine Lippen fordernder. Der Geruch seines Aftershaves ist angenehm und treibt wohlige Schauder über meinen Körper. Wie seltsam, anstatt seidenweicher Frauenhaut die Ansätze männlicher Bartstoppeln zu fühlen. Ich bin zutiefst verwirrt,
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