Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
dennoch genieße ich diese ungewohnten Zärtlichkeiten.
Meine Hände wandern unter seinen Parka und schieben sich unter das Shirt. Marcos Haut ist warm und weich und ich gleite an den ausgeprägten Muskelsträngen seines Rückens nach oben.
„ Mi piace – das gefällt mir“, haucht er an meine Lippen, worauf seine Zunge in mich eindringt. Zärtlich sucht seine Spitze nach meiner und zögerlich komme ich ihm entgegen. Sie ist warm, sehr feucht und ich schmecke den Wein, den er heute Abend getrunken hat.
Seine Hand gleitet in meine Hose und umfasst meinen nackten Schwanz. „Marco, nicht!“ Aufkeuchend ziehe ich meine Hände unter dem Parka hervor, um ihn von mir zu stoßen, doch er ist stärker. Seine Hand drückt nur noch fester zu. Meine Knie wollen nachgeben und ich lehne mich zurück an die Hauswand. Marco hat mich ganz in seiner Gewalt. Seine Lippen erobern ungeniert meinen Mund, ein Daumen spielt an meinen harten Brustwarzen und mit der Rechten holt er mir einen runter. Seine Finger gleiten gekonnt an meinem Schaft entlang, drücken und massieren ihn.
„ Entspann dich einfach und genieße es, mio amico “, sagt er schwer atmend.
Seine Erregung und das Spiel seiner Finger bringen meine Beherrschung zu Fall. Ich reiße ihm die Mütze vom Kopf, um durch sein dichtes Haar zu fahren. Und während ich meine Zunge in Marcos Mund drücke, komme ich. Laut stöhnend spritze ich in seine Hand.
Die Augen des Südländers glänzen fiebrig, als er ein Taschentuch aus dem Anorak zieht und die Hände daran abwischt. Peinlich berührt mache ich zwei Schritte von ihm weg und drehe ihm den Rücken zu, während ich meine Kleidung richte.
„ Kommst du Heiligabend nun?“, höre ich seine Stimme. Er klingt immer noch atemlos.
Ich nicke bloß, ohne mich umzudrehen. Ich kann ihm jetzt nicht in die Augen sehen, da ich mich für das schäme, was gerade passiert ist. Es ist mir einfach unbegreiflich, wie ich so etwas zulassen konnte, doch tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich mehr für Marco – mehr für Männer – empfinde, als ich mir selber eingestehen möchte.
„ Also dann um sieben.“ Er tritt hinter mich und haucht in mein Ohr: „Grazie per la bella serata. Danke für den schönen Abend.“ Dann fällt die Haustür ins Schloss. Er ist weg.
Marco
„ Buona sera, Simon!“, begrüße ich den jungen Mann, als er zur Haustür hereinkommt. Ich habe nicht erwartet, dass er doch noch erscheint. Immerhin ist er eine halbe Stunde zu spät. Wie sehr muss er mit sich gerungen haben.
Seine Wangen und die Nase sind gerötet von der Kälte. „Dir auch Frohe Weihnachten, Marco!“ Simon blickt mich unsicher an und drückt mir ein Päckchen in die Hand.
Am liebsten möchte ich mich bei ihm mit einem innigen Kuss bedanken, doch ich will ihn nicht verschrecken. „Buon Natale“, erwidere ich deswegen nur und sehe ihm dabei zu, wie er den Mantel ablegt. „Dein Geschenk bekommst du aber erst am Dreikönigstag.“ Verblüfft blickt er mich an. „Das ist bei uns in Italien der Brauch“, erkläre ich ihm. „Und Geschenke bringt nicht das Christkind, sondern die Hexe Befana.“
Endlich lächelt er und mein Herz beginnt zu flattern. „Ihr Italiener seid doch total verrückt!“
Anstatt darauf etwas zu erwidern, grinse ich nur verschmitzt zurück. Si, veramente, verrückt nach dir! Simon ist überhaupt nicht mein Typ, obwohl er nicht schlecht aussieht. Er hat kurzes braunes Haar und bemerkenswert grüne Augen, doch seine Nase ist einen Tick zu lang und die Lippen viel zu schmal, dennoch ergibt alles in seiner Gesamtheit ein anziehendes Gesicht. Ein sehr maskulines Gesicht. Bis jetzt habe ich kräftigere, muskulösere Männer bevorzugt und Simon ist eher schmal gebaut, doch vielleicht ist es gerade das, nach was ich so lange gesucht habe: einen Mann, den ich unterwerfen kann, der sich meinem Willen beugt – nur im Bett natürlich. Der Gedanke daran treibt mir alles Blut in die unteren Regionen. Doch ich muss es langsam angehen lassen. Mio amico ist noch lange nicht so weit.
Er folgt mir ins Wohnzimmer, das einzige Zimmer meiner kleinen Wohnung, wo ich leise Musik aufgelegt und den Tisch gedeckt habe. „Ich hoffe, du magst Pollo al Riso – Hühnchen mit Reis. Das Rezept ist von meiner Mamma.“
„ Du kannst kochen?“ Simon schenkt mir bewundernde Blicke, während er sich setzt und ich ihm Wein einschenke. Ich habe wohl gerade einen Punkt bei ihm gemacht, und das ist gut so – denn heute möchte ich ihn
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