Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
von Brendan fernzuhalten, doch heute konnte er nicht mehr. Er sehnte sich so verzweifelt nach ihm, dass er beinahe durchdrehte.
Ich werde in der Zwischenwelt bleiben und ihn nur beobachten , nahm er sich vor, als er sich in einer dunklen Zimmerecke materialisierte.
Zuerst sah er nur den großen Hund, der vor dem Bett lag und ihn kurz mit einem Gähnen begrüßte, bevor er die Schnauze wieder unter die Pfoten steckte und weiterdöste.
Unsichtbar schlich er zu dem Tier, um es hinter den Ohren zu kraulen. Er mochte Dwaine. Irgendwie erinnerte er ihn an den Wolf, den er sich mal als Haustier gehalten hatte.
Anschließend blickte er auf das Bett. Brendan lag quer darüber, die Decke war auf den Fußboden gerutscht. Anscheinend hatte er einen sehr unruhigen Schlaf.
So geräuschlos wie möglich versuchte er, das Federbett aufzuheben, um Brendan damit zuzudecken. Er hatte eigentlich nicht vorgehabt, ihm so nah zu kommen, doch der sexy Kerl sollte sich nicht erkälten. Wie gerne wollte Dess ihn berühren, aber er hatte Angst, dass er dann aufwachte. Schließlich hatte Brendan ihn gesehen. Der Schlafzauber würde nicht mehr wirken.
Plötzlich drehte er sich auf den Rücken und stöhnte. Erschrocken wich Desmond in das dunkle Eck zurück, doch er wollte noch nicht gehen. Er verzehrte sich unendlich nach diesem Menschen und wollte nur noch ein wenig seine Nähe genießen.
„ Ich weiß, dass du hier bist!“, hörte er plötzlich laut und deutlich Brendans Stimme. „Ich kann dich riechen!“
Der Dämon hielt erschrocken den Atem an, sagte jedoch nichts.
Brendan hatte sich mittlerweile aufgesetzt und das Nachtlicht angeknipst. Verschlafen rubbelte er sich über die Augen. Bei den Nachtalben! Sieht er süß aus! Desmonds Herz schlug schneller.
Der junge Mann blickte sich im Zimmer um. „Bitte zeige dich! Ich habe auch niemandem erzählt, dass ich dich gesehen habe, Incubus.“
Dess erstarrte. Er weiß, was ich bin?
Und als hätte Brendan seine Gedanken gehört, meinte er: „Ich habe recherchiert. Im Internet.“ Sichtlich verzweifelt fuhr sich der junge Mann durchs Haar. Nachdem er sich geräuspert hatte, murmelte er: „Du fehlst mir.“
Desmond konnte ihm keine Antwort geben. Ich fehle ihm? Der hübsche Bengel machte es ihm nicht gerade leicht. Ich sollte jetzt lieber verschwinden.
„ Ich kenne nicht einmal deinen Namen!“, rief dieser plötzlich und der Incubus hielt inne.
„ Desmond“, flüsterte er. „Mein Name ist Desmond.“
Brendan zuckte leicht zusammen, doch mutig klopfte er mit der Hand auf die Matratze. „Komm zu mir, Desmond. Ich beiße nicht. Bitte zeige dich.“
Einen Augenblick lang war der Dämon hin und her gerissen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als zu ihm unter die Decke zu schlüpfen, doch er war schon viel zu weit gegangen. Verträumt erinnerte er sich an den leidenschaftlichen Kuss und wurde von einer tiefen Sehnsucht erfasst, die stärker war als seine Angst vor der Bruderschaft.
Zögerlich trat er auf das Bett zu und machte sich sichtbar.
Brendans Augen weiteten sich. „Du bist ja angezogen!“
„ Enttäuscht?“ Desmond lächelte verschmitzt, um die angespannte Situation etwas aufzulockern.
Der junge Mann errötete. „Ich meinte, dass du aussiehst wie ein ganz normaler Mensch, wenn man von deinen Ohren mal absieht.“
Dess blickte kurz an sich herunter. Heute trug er ein eng anliegendes T-Shirt und ausgewaschene Jeans. „Ich passe mich immer den Gepflogenheiten meiner Umgebung an, auch wenn ich das nicht müsste, denn normalerweise bekommt mich kein Mensch zu sehen.“ Etwas steif setzte er sich neben Brendan auf die Matratze. „Meine Ohren sind furchtbar, nicht wahr?“
Daraufhin rutschte Brendan näher und blickte ihn ernst an. In Desmonds Bauch kribbelte es. „Nein, ich finde sie knuffig.“
Langsam streckte der Mann die Hand aus und fuhr ihm sanft über die Ohren und sein Gesicht. Der Dämon hielt die Luft an und schloss die Augen. Das fühlt sich so verdammt gut an!
Brendan zeichnete den Schwung seiner Lippen nach, strich ihm über die Nase und vergrub die Finger in seinem Haar.
„ Für einen Dämon bist du äußerst attraktiv. Ich hatte mir eure Art immer gruseliger vorgestellt.“ Tief blickte er in seine Augen. Desmonds Atmung beschleunigte sich.
„ Dafür, dass du mir jede Nacht meine Lebensenergie ausgesaugt hast, habe ich mich aber sehr gut gefühlt“, stellte Brendan fest.
„ Oh nein, ich habe dir ... Ich habe etwas anderes von dir
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