Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
steckte er erst richtig in der Tinte!
William stöhnte auf, als sie durch die Pforte des Palastes in den Innenhof gelangten. Es war nicht nur die Erkenntnis, dass er mit seinen Befürchtungen recht gehabt hatte, sondern auch der Finger, der sich durch das Gewebe des Saris in seinen Anus bohrte, der ihn dazu trieb. Er schwindelte leicht, als er auf die Füße gestellt wurde. Kaum, dass er sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, nahmen ihn zwei riesenhafte Kerle in die Mitte und führten ihn in ein Gebäude.
„ Wohin bringt Ihr mich?“, versuchte er möglichst weiblich zu klingen.
Einer der Hünen schaute ihn an und sagte mit einer auffallenden Fistelstimme, die angesichts seiner Erscheinung ein Hohn zu sein schien: „Du kommst in unser Zenana, ab sofort gehörst du dem Maharadscha!“
William schluckte. Das kann doch nicht wahr sein – in den Harem?
Die luxuriöse Ausstattung, die goldenen Möbel, kunstvollen Glasfenster und seidenen Vorhänge rauschten an ihm vorbei, bis er plötzlich in einem großen Raum landete. Als er sich umschaute, war er allein. Irritiert starrte er das bombastische Bett an, das das Zimmer dominierte. Billyboy, jetzt wird es ernst!
Ravi wollte diesmal nicht die Prozedur abwarten, die jeder Neuzugang über sich ergehen lassen musste: Die Frauen wurden normalerweise von den Eunuchen gebadet, enthaart, mit duftenden Ölen eingesalbt und in neue Gewänder gehüllt. Nein, er wollte seine neueste Errungenschaft gleich einweihen!
Schwungvoll öffnete er die Türe seines Schlafzimmers und schloss sie sogleich hinter sich ab. Denn manchmal musste er erst ziemliche Überzeugungsarbeit leisten, bevor ihm die Mädchen zu Füßen lagen, und besonders von den Europäerinnen hatte er gehört, dass sie ihren eigenen Dickschädel besaßen.
Als er sich umdrehte, sah er die Neue am Fenster stehen. Ah, mein Vögelchen hat also schon an Flucht gedacht! Doch aus diesem Turmzimmer gab es so schnell kein Entkommen.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn kurz über ihren Schleier an, die Hände zu Fäusten geballt, bevor sie ihm wieder den Rücken zukehrte. Beim Näherkommen begann Ravis Schwanz bereits zu zucken. Diese durchdringend blauen Augen, die breiten Schultern und ihre enorme Körpergröße zeugten davon, dass er diesmal eine Frau in seinem Reigen hatte, mit der er etwas temperamentvoller umgehen konnte.
„ Nicht so verschämt, meine Schönheit. Komm her und zeig mir dein Gesicht!“
William drehte sich nicht um, sondern schaute über seine Schulter auf den Mann herab, den er um eine halbe Haupteslänge überragte. Frustriert schlug er wieder mit dem Handballen gegen das reich verzierte Fenstergitter, das heftig vibrierte, doch es gab kein bisschen nach.
Er seufzte. Sollte er dem Maharadscha die Scheue vorspielen? Die etwas missmutige Scheue? Fast hätte er laut aufgelacht, so absurd war die Situation. Zumindest stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht, als er sich langsam zu seinem neuen Herrn umwandte.
Neugierig musterte er den Herrscher, der für indische Verhältnisse hoch gewachsen war. Er war ein hübscher Bursche, gut gebaut, mit einem schimmernden Bronzeteint.
Am liebsten hätte William ihm vertraulich auf die Schulter geklopft, um ihm dann den Irrtum zu offenbaren, dem er erlegen war – doch der Engländer war lange genug in Indien, er wusste, dass nur ein Fingerschnippen dieses Mannes dafür sorgen konnte, seinen Kopf sehr locker auf den Schultern sitzen zu lassen.
Langsam wich er vor dem angespannt und etwas irritiert aussehenden Radschah zurück und hielt den Schleier vor dem Gesicht fest, als fürchtete er, dass er es mit Gewalt enthüllen könnte. „Besser nicht“, flüsterte er, damit die Tiefe seiner Stimme nicht so auffiel.
Ravi war ein Mensch mit einem geduldigen Naturell, nur sein Glied machte ihm heute einen Strich durch die Rechnung. Mit raumgreifenden Schritten durchmaß er das Zimmer, bis er dicht vor dem Rücken der anscheinend Schüchternen stand. Erst da wurde ihm bewusst, wie sehr sie sich von den Frauen seines Volkes unterschied. Nicht nur ihre Figur – allein ihr Geruch ... er hatte etwas Animalisches, Exotisches an sich.
Vorsichtig ließ er einen Finger an ihrem Rückgrat hinunterwandern, bis er an dem muskulösen Po angelangt war. Er nahm ungläubig je eine Hälfte in die Hand, um sie durch den feinen Stoff zu streicheln.
„ Tu was, verdammt! Bill, du musst dir etwas einfallen lassen!“, presste William leise durch die zusammengebissenen
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