GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
weniger durcheinander als der Mann, der verschwitzt und zitternd unter ihm lag. Mit einer Sanftheit, die ihm gänzlich unbekannt war, zog er sich aus ihm zurück und löste die Fesseln.
Der Vampir hatte sein Gesicht tief in die Kissen vergraben, sein Körper bebte heftiger. Der heult doch nicht etwa? , ging es Raoul durch den Kopf. Er wusste nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte. Ich bin ein mächtiger Dämon, verflucht noch mal, warum stell ich mich denn so an? Mit einem kräftigen Ruck drehte er die große Gestalt auf den Rücken.
Sofort legte Nicholas einen Arm über die Augen, doch Raoul hatte die feuchten Spuren längst gesehen. Er zog eine Decke über ihre Körper und kuschelte sich an den Vampir, der stocksteif neben ihm lag, die Lippen zusammengepresst.
Zögerlich beugte sich Raoul über sein Haupt. Was hast du nur mit mir angestellt, Blutsauger? Er konnte nichts dagegen unternehmen, er musste diesen sinnlichen Mund schmecken.
Als Nick die fremden Lippen auf den seinen spürte, hielt er die Luft an. Was tut er da? Wieso küsst er mich so zärtlich? Er öffnete leicht den Mund und schon kam ihm Raouls Zunge entgegen. Erst zögerlich, dann immer wagemutiger, begannen sie ein erotisches, neckendes Spiel, das bei ihnen die Lust aufs Neue entfachte.
»Willst du mich nicht mehr töten, Dämon?«, wisperte Nicholas und ließ seine Hände an den Muskelsträngen von Raouls breitem Rücken hinabgleiten.
»Nein«, keuchte ihm dieser in den Mund, »ich werde dich behalten. Du bist ein hübsches Spielzeug.«
Mit blitzenden Augen schleuderte Nick seinen Bezwinger von sich herunter, sodass dieser am Fußende des Bettes gegen das Gestell krachte. »Ich bin niemandes Spielzeug!!!«
Raoul grinste schelmisch und räkelte sich auf den zerknitterten Laken, doch Nick landete mit einem Satz auf ihm, worauf er ihm sämtliche Luft aus den Lungen presste.
»Oh doch, Blutsauger, ich habe beschlossen, dich zu behalten. Meine langweiligen Tage sollen von heute an gezählt sein. Es wird mir höchstes Vergnügen bereiten, dich zu zähmen!« Nick hörte den Spott aus Raouls Stimme, doch in seinen giftgrünen Augen sah er etwas anderes: Der Dämon fühlte sich genauso einsam wie er selbst.
»Ich werde mich dir niemals unterwerfen, Unterweltler, dessen sei dir gewiss!« Nicholas Fangzähne schoben sich aus dem Kiefer, seine Pupillen verengten sich zu raubtierhaften Schlitzen. Auch mit Raoul ging eine Veränderung vor: Seine Fingernägel verwandelten sich in Krallen.
Als sie sich erneut liebten, gingen sie nicht mehr so zimperlich miteinander um. Und wenn sie sich nicht gegenseitig umgebracht haben, schlagen, beißen, kratzen und lieben sie sich noch heute.
***
Nein, noch haben sich die beiden nicht umgebracht. Wie es mit Raoul und Nicholas weitergeht, lest Ihr in dem Buch »Gayfühlvoll – homoerotische Geschichten« von Nicole Henser und Inka Loreen Minden.
Inka Loreen Minden
Inka Loreen Minden, die auch unter dem Pseudonym Lucy Palmer und Loreen Ravenscroft schreibt, hat bereits mehrere erotische und homoerotische Bücher veröffentlicht. Dabei tummeln sich ihre Helden am liebsten im historischen England oder sind Vampire, Dämonen und Gestaltwandler. Zu ihren erfolgreichsten Titeln zählen »Mach mich scharf!« von Lucy Palmer und das eBook »Wie du mir« von Inka Loreen Minden.
Mehr über die Autorin auf ihrer Homepage:
www.inka-loreen-minden.de
Führungswechsel 3
von Nicole Henser
Ich darf wieder sein williger Diener sein, das wurde auch wirklich Zeit , dachte Alec und lehnte sich gemütlich in den Kissen zurück. Der Tag war anstrengend gewesen, denn John hatte sich zur Abwechslung mal einen Rollentausch in den Kopf gesetzt, sodass Alec an diesem verregneten Wochenende der »Meister« gewesen war. Jetzt war endlich der Sonntagabend gekommen und John hatte versprochen, ihn für seine Bemühungen zu belohnen.
Voller Erwartung versuchte Alec anhand der Geräusche festzustellen, wo sich John gerade befand und was er trieb. Wie er es liebte, hatte dieser ihn an das Bettgestell gefesselt und ihm befohlen, die Augen geschlossen zu halten. Jetzt räkelte er sich nackt in den Laken.
Vertrauen … Alec lächelte vor sich hin und schielte vorsichtig durch die Wimpern, um festzustellen, ob er noch allein im Schlafzimmer war. Und obwohl es keinen zwingenden Grund dafür gab, hielt er sich an die Abmachung, denn er war froh, dass John ihm nicht die Augen verbunden hatte.
Es klapperte im Nebenraum, John schien in der
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