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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Angelpunkt der ganzen Kompanie verloren.
    Stroud sprach es für sie aus. »Scheiße. Scheiße.« Sie hielt inne. »Mataki? Sie sind jetzt der zuständige Uffz. Schließen Sie mit Kennens Zug auf. Überqueren Sie den Kanal und halten Sie sich von den Panzerfahrzeugen fern. Schalten Sie sie aus.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »Longstop, hier Kaliso. Ich höre UIR-Helis, nähern sich von See. Noch bekomme ich sie nicht angepeilt.«
    Kennen ist fort. Er hat uns praktisch abgestillt. Mein Sarge.
    Der Schock, einen Mann zu verlieren, der unsterblich zu sein schien, setzte Carlos für einen Moment heftig zu. Die Erkenntnis, dass jeder von ihnen der Nächste sein könnte, riss ihn wieder zurück ins Gefecht, aber ein kleiner Winkel in seinem Verstand wiederholte es immer wieder: Kennen ist tot, Dan Kennen ist tot …
    Carlos lauschte angestrengt den Motorgeräuschen, die der Wind mal stärker, mal schwächer mit sich trug, und hoffte, Kalisos hyperscharfes Gehör würde sich wenigstens ein Mal täuschen und es wären doch Ravens, aber der Kerl behielt recht.
    Marcus rutschte ein Stück zur Seite und griff nach einem weiteren Longspear.
    »Ich hab noch zwei übrig«, sagte er. »Selbst wenn der andere Zug noch einen ganzen Stapel hat, haben wir mehr Ziele als Raketen.«
    »Marcus, Kennen hat’s erwischt.«
    »Hab’s gehört.«
    »Scheiße.«
    »Konzentration. Wir müssen diese verdammte Kavallerie da draußen zurückhalten.« Carlos konnte nicht fassen, dass Kennens Tod Marcus nicht zusetzte. Aber er zog wahrscheinlich einfach die Rollläden runter, auf die gleiche Art, wie er auch nicht wegen seiner Mutter geweint hatte. Carlos war sich nicht sicher, ob er vielleicht keine Worte für seinen Kummer fand, oder ob er einfach zu viel Angst hatte, es rauszulassen, weil es ihn auffressen könnte. Jetzt legte er einfach nur den Kopf in den Nacken, so als wollte er ihn schütteln, und schloss für einen Moment die Augen, weiter nichts. Carlos fragte sich, was alles zusammenkommen musste, um ihn zum Weinen zu bringen.
    »Okay, wir müssen über diesen Kanal rüber und ein paar Granaten schmeißen«, meinte Carlos. Der Kanal war zu flach, als dass man ihn als Fluss hätte bezeichnen können, aber er war breit und sumpfig genug, um ein ernstes Hindernis darzustellen. »Ein paar von den Fahrzeugen auf die harte Tour ausschalten. Ich kann jetzt vorrücken.«
    »Wir warten, bis Stroud es befiehlt.«
    »Jawohl, Corporal Fenix …«
    Das war Marcus; ganz der Vorzeige-Gear, der genau nach Lehrbuch handelt. Stroud war die Beste, aber selbst die Besten konnten sich jetzt kein Bild von diesem Schlachtfeld machen – dunkel, nur aus flacher Bodenhöhe zu sehen und durch hohes Ried und Gras. Das Gefecht verlief – wie immer – überhaupt nicht nach Plan. Tat es nie. Ruckzuck-Entscheidungen mussten getroffen werden und im Nachhinein würden sie sich vielleicht als richtig oder falsch erweisen, doch gab es eine, die immer falsch war: Auf dem Arsch sitzen und nichts tun.
    Carlos hatte auf einmal einen persönlichen Hass auf diese zwei Asps entwickelt. Sie standen immer noch außerhalb der maximalen Reichweite der Longspears und hatten sich so weit voneinander entfernt, dass er das Visier seines Lancers wandern lassen musste, um sie zu erfassen.
    Ich könnte in null Komma nichts da drüben sein und Sprengstoff durch die Luke schmeißen …
    »Fenix an Longstop«, sagte Marcus. »Ich kann den linken Asp erwischen. Er ist gerade so in Reichweite.«
    »Warten Sie einen Augenblick, Fenix.«
    Tschokka-tschokka-tschokka. Carlos konnte es jetzt hören. Definitiv keine Ravens. Das waren Khimera-Angriffshelikopter, die entweder anrückten, um der Kavallerie die Arbeit zu ersparen und Hackfleisch aus der C-Kompanie zu machen, oder direkt nach Aspho Point flogen. Einen davon mit einem Longspear runterzuholen, war nicht leicht.
    »Verdammt laute Arschlöcher«, murmelte Marcus, ohne seinen Blick von der grünen Landschaft auf dem kleinen Schirm der Zieloptik abzuwenden. »Komm schon, Dom, schnapp die verdammten Daten und lauf …«
    Der Sturm hatte abgeflaut. Der Sturm, der jetzt an seine Stelle trat, war gänzlich von Menschenhand gemacht.
     
    ASPHO POINT
    »Kleine Planänderung«, flüsterte Hoffman. »Wir haben einen Feind im Haus, der unsere Stärke und Bewegungen weitergibt. Ich werde ihn finden. Bai Tak, nehmen Sie sich die beiden Scherzkekse am Strand vor.«
    Der zweite Wachmann saß also irgendwo auf dem Dach und irgendwoher wusste er auch, wo sich die

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