Gears of War - Aspho Fields
Gears im Gebäude aufhielten. Inzwischen wäre Unterstützung unterwegs – wenn sie nicht schon in Position war –, um fortzusetzen, was der erste UIR-Trupp nicht zu Ende gebracht hatte.
»Bereit, sah.«
Bai Tak, Shim und vier weitere Pesangas zogen wieder ihre Macheten. Die hohen Grasbüschel am Strand zitterten im Wind und Hoffman konnte die beiden Maschinengewehrschützen sehen, die fünf Meter voneinander entfernt auf der Lauer lagen. Außerdem konnte er Helikopter hören. Schlechte Nachrichten, ganz gleich, ob sie Spezialkräfte oder Raketen mitbrachten.
»Alle Rufzeichen – wie weit sind die Bots?«
»Noch zehn Minuten, Sir«, antwortete Dom Santiago.
»Wo stecken Sie?«
»Obergeschoss, bei den Bots.«
»Bin auf dem Weg zu Ihnen.«
Hoffman blieb kurz stehen, weil er auf einmal die Pesangas nicht mehr sehen konnte. Sie hatten sich im Ried und Gras aufgelöst. Selbst mit Nachtsicht konnte er sie nicht mehr aufspüren. Hören konnte er sie ganz bestimmt nicht.
Und den Maschinengewehrschützen ging es genauso.
Er hätte nicht länger warten dürfen, tat es aber trotzdem. Als Nächstes sah er, wie der rechte Schütze ein klein wenig hochfuhr, so als wäre vielleicht irgendein widerliches Insekt unter ihm entlanggekrabbelt. Eine Hand hatte sich über sein Gesicht gelegt, er zuckte und schlug kurz um sich und rutschte dann zur Seite. Als Hoffman daraufhin zu dem Schützen auf der linken Seite schaute, war der nicht mehr da. Die beiden Maschinengewehre standen unbesetzt herum. Zwei Köpfe, Pesang-Gesichter voller Tarnfarbe, erschienen kurz über dem Gras und verschwanden wieder, dann rutschten die Maschinengewehre wie von Geisterhand gezogen ins Dickicht.
Jedes Mal, wenn Hoffman die Pesangas im Einsatz erlebte, wurde er von Ehrfurcht ergriffen. Sie taten nichts nach Art der Gears.
»Zwei erledigt, sah.«
»Gute Arbeit, Sergeant«, antwortete Hoffman. »Bleiben Sie in der Nähe der Boote und halten Sie nach Helis Ausschau.«
»Brauchen Sie Hilfe, Sir?«, fragte Benjafields Stimme in seinem Ohrstöpsel. Er hörte sich frustriert an. »Sie haben alle Hände voll zu tun.«
»Und Sie haben die Boote. Sie wissen, was zu tun ist, wenn sich alles in Scheiße verwandelt. Die Bots schnappen und raus.«
Hoffman huschte durch die Doppeltüren zurück ins Hauptgebäude und machte einen großen Schritt über die Reihe des unbedeutenden Aspho-Personals, das immer noch gefesselt und geknebelt am Boden der Lobby saß. Er konnte ihre erschreckten Augen sehen. Manche blickten nach oben, so als würden sie erwarten, dass irgendetwas herabregnen würde, andere sahen einander an und wieder andere kniffen ihre Augen einfach zu. Wenigstens schrien sie sich nicht die Lungen aus dem Leib.
Ich hätte sie erschießen sollen. Aber ich kann einfach nicht.
Morgan und der Pesang-Soldat waren immer noch in den Feuerwechsel mit den beiden Unabhängigen auf der Rückseite des Gebäudes verwickelt. Dom war ihnen zur Seite getreten, aber Hoffman nahm ihn am Arm und zog ihn mit sich.
»Das ist ein Ablenkungsmanöver, Sir«, sagte Morgan. »Die bewegen sich kein Stück. Es wird eine zweite Welle kommen.«
»Ich weiß.« Hoffman sprintete geduckt mit Dom zusammen die Treppe hinauf. »Halten Sie sie noch ein paar Minuten bei Laune.«
Im oberen Stockwerk sah Young gerade nach Bruce-Bot. Hoffman suchte nach einem Weg zum Dach und konzentrierte sich auf die Decke und die Notausgänge. In den Plänen, die Settile ihm gegeben hatte, war kein Dachzugang verzeichnet, und auf den Luftaufnahmen war nichts zu sehen gewesen, was sich als Versteck geeignet hätte. Er zog Dom zu sich.
»Die Wache sitzt da oben in einem Technikraum oder so und gibt Signale. Finden Sie einen Weg hinauf.«
Young tätschelte Bruce-Bots Gehäuse. »Er ist fertig, Sir.«
Er. Young fiel es schwer, den Bot mit »es« zu bezeichnen. »Okay, raus damit zu Benjafield. Joe-Bot?«
»Wird grade fertig. Die Daten scheinen hauptsächlich auf dem Server gespeichert zu sein. Das hier ist nur Kram vom lokalen Laufwerk, aber wird haben’s trotzdem rausgenuckelt. Man weiß nie, wofür man’s brauchen kann.«
Hoffman winkte Young und gab ihm Handsignale: oben auf dem Dach, Feind, wir übernehmen das, raus jetzt. Young nickte. Es war schon komisch, dass die entbehrlichen Kriegsmittel, die Bots, die ursprünglich dazu konstruiert worden waren, den Gears gefährliche und zeitraubende Aufgaben abzunehmen, jetzt wichtiger waren als Fleisch und Blut. Dom kam zurück und zeigte auf die
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