Gears of War - Aspho Fields
Stroud, mobile Luftabwehr geht zwei Klicks nördlich in Stellung, sockelmontiert.«
Strouds Stimme klang heiser. »Die müssen hellsehen können.« Sie unterbrach, als würde sie auf etwas schießen. »Zentrale Kalona, bitte Merit benachrichtigen, dass ihre Petrels auf Boden-Luft-Raketen stoßen werden. Wir werden die Stellung für euch ausschalten, aber wir werden Ravens zur Verwundetenevakuierung benötigen.«
Hinter den Linien Ostris rumsten wieder die Mörser, als ob jemand mit einem Hammer auf eine Kiste Nieten schlagen würde. Der wenige Lärm, den sie machten, stand in krassem Gegensatz zu den ohrenbetäubenden Explosionen, die sie hinter ihm entfachten, dachte Carlos. Feuchter Boden, der hoch in die Luft geschleudert wurde, prasselte in kalten Klumpen auf ihn herab. Die Genauigkeit des Feuers aus Ostri nahm zu und Carlos konnte den Fortschritt anhand des Funkverkehrs abschätzen, der die Rufe nach Sanitätern und Meldungen über Gears übertrug, die gefallen waren oder evakuiert werden mussten.
Wenn sie diese Flak zum Laufen bringen, werden wir auch die Ravens verlieren.
»Scheiße.« Marcus legte mit dem Longspear an und feuerte in erhöhtem Feuermodus eine fiese Überraschung auf eine Mörserstellung ab. Die Rakete zog einen hohen Bogen über die Ebenen und schlug ins Gras, um ihren Flug in einem Feuerball zu beenden. »Wir fackeln die Scheißdinger zu schnell ab.«
Carlos konnte jetzt nichts mehr aus Aspho Point hören. Die Beteiligung der C-Kompanie an der Operation lag nun nicht mehr in der Bildung eines Verteidigungsgürtels für den Überfall, sondern im Kampf ums eigene Überleben. Eine weitere Mörserladung schlug links von Carlos ein.
»Longstop an Kennen«, rief Stroud. »Sergeant Kennen! Scheiße, Kennen hat’s erwischt. Sani!«
»Asp in Sichtweite.« Marcus zögerte. »Ma’am, zweiter Asp und weitere leicht gepanzerte Fahrzeuge in lang gestreckter Reihe von Sieben-Fünf-Sieben-Null-Null-Eins bis nach Sieben-Sechs-Eins-Drei-Drei-Null. Sieben … nein, acht Panzerfahrzeuge.«
Da kam eine Wand schnell beweglicher Feuerkraft auf sie zu. Ein anständiger Luftschlag hätte die Sache genauso schnell erledigt. Carlos Gedanken kreisten immer mehr um die Brücke.
»Sie bilden einen Ring um Aspho Point«, stellte Stroud fest. »Sie schließen den Laden ein.« Ihr Funkgerät klickte, während sie die Kanäle wechselte. »Zentrale Kalona, Panzereinheiten und Flaks im Vormarsch auf Aspho Point. Stärke bis jetzt ungefähr zehn Fahrzeuge. Wo bleibt unsere Luftunterstützung?«
»Longstop, zwei Petrels im Anflug auf Perasapha.« Anyas Signal wurde undeutlich, dann kam es wieder in voller Stärke rein. »Zehn bis fünfzehn Minuten.«
»Die Basis zuerst ausschalten. Gebt den Unabhängigen einen guten Grund, Aspho Point nicht zu zerstören.«
»Longstop, glaubst du, das ist ihr Ziel?«
»Positiv. Basis zuerst, dann helft uns mit den Bodentruppen.«
»Verstanden, Longstop.«
»Mataki an Longstop«, schaltete sich Bernie ein. Sie war immer noch damit beauftragt, Aspho Point selbst Feuerunterstützung zu geben. »Ich sehe unregelmäßige Leuchtzeichen in Richtung Perasapha. Irgend so ein Bastard hat eine Signallampe. Ich kann den Code nicht lesen, aber Hoffman muss wissen, dass er Gesellschaft hat. Sieht aus wie ein sehr kleiner Maschinenraum auf dem Dach, Rückseite des Hauptgebäudes. Sieht allerdings nicht groß genug aus, um einen Mann zu fassen.«
Stroud stieß ein kurzes zufriedenes Ahhh aus. »Longstop an Cleaner, ihr habt eine feindliche Person vor Ort, die den UIR-Truppen manuell Signale gibt. Rückseite Hauptgebäude, Maschinenraum auf dem Dach. Die alte Technik schlägt mal wieder das große Verteidigungsbudget.«
»Cleaner an Longstop, danke, dass ihr uns die Suche erspart.«
»Helikopter.« Das war Kaliso. Bisher war er sehr still geblieben. »Keine Ravens.«
Sie warteten immer noch auf Verwundetenevakuierung. Carlos fiel keine sichere Landestelle ein. Ganz egal, wo, sie würden nur unter Beschuss zur Landung ansetzen können.
»Sani«, sagte Stroud. »Wie geht’s Kennen?«
»Er ist tot, Ma’am.«
Carlos konnte die plötzliche Stille spüren. Es schien, als hätte jede Frau und jeder Mann auf dem Schlachtfeld für einen Moment den Atem angehalten – nicht ein Hauch über Funk, kein einziges Wort. Selbst inmitten eines Feuergefechts lähmte sie der Schock für einen Augenblick. Es war schlimmer, als nur einen Kameraden zu verlieren. Mit Kennen hatten sie einen Dreh- und
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