geben ein Fest
entdeckte. Ihre Räder schwankten, so viel hatten sie draufgeladen. Einen Teil der Sachen hatten sie in Campingbeuteln verpackt, die sie sich umhängten.
„Unsichere Fuhren“, stöhnte Nanni. Doch als sie ihr Gleichgewicht gefunden hatten, ging es prächtig. Sie verteilten Papierschnitzel und Eierschalen auf den Wegen, wie sie es ausgemacht hatten. Das hielt sie ein bisschen auf, aber um drei viertel eins waren sie an der richtigen Stelle.
„Jetzt schnell alles herrichten!“, rief Nanni. Sie spannten Girlanden zwischen die Büsche, hängten bunte Kugeln an die niedrigen Äste der Bäume und packten die Vorräte aus. Viele Flaschen standen da, mehr, als sie mitgebracht hatten. Denn Corni hatte mit ihrer Freundin Isi Holzhausen, der Wirtin von Birkenreuth, ausgemacht, dass sie die Getränke lieferten – und zwar schon morgens. Nun lag der ganze Segen im Bachbett, das als Kühlschrank herhalten musste.
Auf die Steine am Bachrand stellten sie die Kocher und die beiden Wassertöpfe. „Bis die anderen da sind, ist das Wasser warm“, meinte Hilda. Dann belegten sie die fertig gestrichenen Butterbrote und Semmeln mit Wurst, Käse, Eiern und Gurken. Lecker sahen die Scheiben aus. Die Kuchenstücke packten sie auf einen großen Pappteller. Zum Schluss wollte Hanni die Aprikosentorte aus dem Karton holen. „Lass sie doch drin“, riet Hilda. „Da ist sie garantiert besser aufgehoben. Herausholen können wir sie immer noch.“
Die Gäste erschienen gegen zwei. Ein paar verspäteten sich, sie waren der falschen Spur nachgeradelt. Aber nach und nach tauchten auch sie auf.
Die Zwillinge sahen sich um. „Sind alle da?“, fragte Nanni.
„Anscheinend. Nur Elli fehlt“, sagte Hilda.
Elli? „Mit wem wollte sie denn fahren?“, erkundigte sich Hanni.
Da stellte es sich heraus, dass die Cousine mit niemandem über das Fest gesprochen hatte. Merkwürdig!
„Sie hat in der letzten Zeit überhaupt so eine komische Miene aufgesetzt“, sagte Tessie. „Das ist mir ein paarmal aufgefallen.“
Die Zwillinge waren so mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, dass sie nicht darauf geachtet hatten. Sie warteten noch ein bisschen. Doch als Elli nicht kam, zuckten sie mit den Schultern. Jetzt können wir es auch nicht mehr ändern. Wer weiß, was für eine Laus ihr über die Leber gelaufen ist“, meinte Nanni.
Tessie hatte den Kassettenrekorder mitgebracht, den die anderen beim besten Willen nicht mehr in ihrem Gepäck unterbringen konnten. Den setzten sie nun in Betrieb, und die Party begann. Es wurde eine lustige Party. Sie lagen auf den Decken und Kissen, schwatzten und trällerten die Melodien mit. Der Transistorradio musste den Rekorder öfter ablösen. Nanni nahm immer wieder ihren Fotoapparat zur Hand und knipste drauflos, ohne dass die anderen es merkten. Wenn die sich später auf den Fotos sahen, würden sie staunen!
„Na, da hört sich doch alles auf!“, rief plötzlich eine kräftige Männerstimme. Sie sahen sich erstaunt um: Zwei junge Leute in Försterkleidung traten gerade aus dem Wald. „Da haben wir anscheinend einen ganzen Klub von Waldfrevlern entdeckt“, und er begann aufzuzählen: „Anzünden von Feuer, Zertrampeln einer Wiese, Vergrämen von Wild durch großen Lärm ...“
Die Freundinnen waren im ersten Augenblick erschrocken, aber dann riefen sie den beiden entgegen: „Zeigen Sie uns ruhig an. Aber passen Sie auf, dass Sie sich dabei nicht blamieren!“
„Nanu?“ Der eine Forsteleve - denn richtige Förster waren sie noch nicht - erkundigte sich: „Haben Sie eine Erlaubnis, hier zu zündeln?“
„Haben wir“, antwortete Hanni selbstbewusst. „Wenn Sie genauer hinsehen möchten: Die beiden Kocher stehen im Bachbett zwischen lauter Steinen. Kein Gedanke, dass Funken überspringen könnten.“
„Und das Wild, um das Sie so besorgt sind“, sagte Bobby, „das ruht jetzt irgendwo mitten im Wald im Unterholz - falls ich ungebildetes Geschöpf die klugen Herren belehren darf.“
„Danke“, sagte der andere junge Mann, „aber der Besitzer der Wiese? Ist der mit dem Zauber hier einverstanden?“
Die Mädchen hatten längst gemerkt, dass die beiden nur so wichtig taten und sich heimlich vergnügt zublinzelten. Deshalb rief Nanni, ehe eine andere etwas sagen konnte: „Oh, da verraten Sie uns bloß nicht! Wer weiß, wem der Grund hier gehört. Der zeigt uns womöglich an.“ Dabei setzte sie eine ganz ängstliche Miene auf.
„Mal sehen“, war die Antwort. „So viel ich weiß, ist
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