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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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wird nicht eher lockerlassen, bis sie tot ist. Lass nicht eine Unschuldige sterben.«
    Noch immer wollte Solin nicht in diese Sache verwickelt werden. Er hatte schon einmal einen ähnlichen Fehler gemacht und dafür schwer bezahlen müssen. »Sehe ich etwa aus wie ein Oneroi? Ich bin nicht dazu da, um Menschen zu beschützen. Warum warnst du sie denn nicht selbst?«
    »Sie wird nicht auf mich hören, und sie spricht auch nicht mehr mit mir. M’Adoc hat ihr von meinem Pakt mit Hades erzählt, und jetzt hasst sie mich.«
    Solin entging nicht, dass Ariks Stimme vor Schmerz bebte, und ihm entging auch nicht der Ausdruck tiefsten Elends auf seinem Gesicht. Dass sie leiden musste, zerriss Arik förmlich. »Liebst du sie?«
    »Offensichtlich liebe ich sie mehr als mein Leben«, sagte er, und seine Stimme zitterte vor unterdrückten Gefühlen.
    Solin kniff die Augen zusammen und sah Arik an. »Das tut ganz schön weh, was? Dass die Person, die du liebst, die Wahrheit darüber erfährt, was du bist, und sie dich dann dafür hasst?«
    »Du machst dir keine Vorstellung davon.«
    »O doch, das tue ich.« Und statt Befriedigung zu verspüren, wie er es angenommen hatte, als Arik nun sein eigenes Elend zu spüren bekam, spürte Solin nichts außer Schmerz. Es machte keine Freude, andere zu verletzen. Ihm zumindest nicht. »Wo bist du?«
    »Ich bin am Ufer des Styx. M’Adoc erlaubt Charon nicht, dass er mich übersetzt, aus Angst, dass Hades mich entdeckt und die Wahrheit erfährt. Ich bin sicher, wenn Hades erfährt, dass ich tot bin, wird er hinter Megeara her sein, um den Handel zu erfüllen, und das kann ich nicht zulassen. Sie ist völlig unschuldig bei dieser Sache, und sie sollte nicht für meine Dummheit bezahlen müssen. Ich habe nichts, was ich dir geben kann, Solin, aber ich bitte dich: Wenn du auch nur einen Funken Anstand im Leib hast, dann lass sie nicht meinetwegen sterben. Ich bitte dich.«
    Solin kannte diese Art von Liebe. Auch er hatte sie einmal gekostet, und damit hatte er sich jahrhundertelang den Mund verbrannt. »Nur damit du’s weißt: Ich habe überhaupt noch nie einen Funken Anstand im Leib gehabt.« Vor seinen Augen schien die Kraft aus Arik zu weichen. »Aber ich werde nicht zulassen, dass sie ihr etwas antun. Entspann dich.«
    Noch während er sprach, wusste er, dass Arik sich nie würde entspannen können. Hades würde nicht erlauben, dass Arik Frieden finden würde, wenn er erst einmal erfahren hatte, wo er sich befand. Und so, wie es aussah, würde auch M’Adoc es nicht zulassen. Und zum ersten Mal seit Jahrhunderten bedauerte Solin irgendjemand anderen mehr als sich selbst.
    »Du kannst mir vertrauen, Arik.«
    »Danke.« Er nickte Solin kurz zu und verblasste.
    Solin holte tief Luft und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sein Motto war immer gewesen: Hilf niemandem, dir hat auch nie jemand geholfen. Er hasste die Menschen.
    Die Götter hasste er am allermeisten.
    Und er hatte mit dieser Sache überhaupt nichts zu tun. Aber wie konnte er einfach dastehen und nichts tun? Megeara brauchte Schutz. Anders als er hatte sie nicht die Kräfte, gegen ihre Feinde zu kämpfen und zu siegen. Sie würde sofort in Stücke gerissen werden.
    Wenn er klug wäre, dann würde er jetzt ZT Bescheid sagen, damit sich die Chthonier um die Sache kümmerten.
    »Nein«, sagte er mit einem bitteren Lächeln, »ich werde lieber rachsüchtig sein als klug.« Und damit teleportierte er sich aus der Sicherheit seines Hauses hinaus, um Megeara zu suchen.
    Es war nicht schwierig, sie zu finden. Ihre Aura stach aus allem heraus, weil sie so aufgewühlt war.
    Aber was ihn erstaunte, war die Ausstrahlung von hoffnungsloser Trauer, die sie umgab. Es war schon sehr lange her, dass er so etwas Ähnliches gesehen hatte. »Geht es Ihnen gut?«
    Beim Klang seiner Stimme fuhr sie herum und starrte ihn an. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, ich könnte helfen.«
    Sie sah ihn höhnisch an und holte ein Buch aus dem Regal. »Das Boot hat schon abgelegt. Sie haben uns deutlich zu verstehen gegeben, dass Sie lieber für sich allein sind.«
    »Ja. Aber das Erstaunliche an Booten ist, dass sie manchmal umkehren und zurückkommen.«
    »Oder sie fliegen in die Luft«, fügte Kat bedeutungsvoll hinzu.
    Er wandte den Kopf, als sie ins Zimmer trat. »Das stimmt, aber dieses Boot nicht. Arik hat mich gebeten, Megeara vor den anderen zu schützen.«
    Geary sah ihn misstrauisch an. »Warum sollte er das wohl

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