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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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gerechtfertigt, dass Hades sie für alle Ewigkeit quälte. Er hatte sie erniedrigt und zu Wanddekoration degradiert.
    Das allein sollte Arik als Warnung dienen …
    Aber die Tapferen und die Verzweifelten ließen sich von so etwas nie aufhalten.
    Arik verlangsamte seinen Flug, als er in den Hauptsaal von Hades’ Bezirk kam. Es war der einzige Raum in dem üppigen Palast, den Auswärtige betreten durften … Aber an Hades’ Heimstatt war einiges mehr dran als nur dieser Raum.
    Arik wusste darüber Bescheid, denn niemand war gegen die Kräfte eines Dream-Hunters immun. Wirklich niemand. Die Götter waren verwundbar, wenn sie schliefen, und deshalb fürchteten sie die Dream-Hunter sehr. In Zeiten, in denen Hades schlief, hatte Arik es riskiert, herzukommen und nachzuschauen, was Hades geheim hielt.
    Arik machte sich unsichtbar und glitt hinauf an die schwarze Decke, die unheimlich im schummrigen Licht glitzerte. Hades saß allein auf seinem Thron. Der schwarze Thron war aus den Knochen der Titanen gemacht und poliert, bis diese glänzten wie Stahl. Er beherrschte das Podest, auf dem er stand, und wirkte hart und furchterregend, wie der Gott es beabsichtigt hatte. Daneben stand ein Stuhl, der wesentlich kleiner war. Er war aus Gold und trug Kissen in der Farbe von Blut. Dort saß Persephone, wenn sie zu Hause bei ihrem Mann war.
    Hades starrte mit so verlangendem, sehnsuchtsvollem Blick auf ihren Thron, dass Arik seine Trauer fast spüren konnte. Und erst als Hades sich bewegte, merkte Arik, dass der Gott einen kleinen, zierlichen Fächer in der Hand hielt, der aus Spitzen und Elfenbein bestand.
    Hades schloss die Augen, hielt ihn sich an die Nase und atmete sacht den Duft ein.
    Dann fluchte er und schleuderte den Fächer zurück auf den Thron neben ihm.
    Gleich darauf stand er auf und steckte ihn vorsichtig in eine kleine Halterung an der rechten Armlehne. Offenbar bewahrte Persephone ihn dort auf.
    Plötzlich erstarrte Hades und neigte den Kopf, als ob er auf ein Geräusch lauschte. »Wer wagt es, ohne Aufforderung meine Halle zu betreten?«
    Arik ließ sich zu Boden gleiten und nahm Gestalt an. »Ich bin es.«
    Der Gott wandte sich langsam um und richtete seine bernsteinfarbenen Augen auf Arik. »Was führt dich her, Sohn des Morpheus?«
    Arik hatte keinen Grund zu verbergen, was er wollte. »Ich möchte einen Handel mit dir abschließen.«
    »Was willst du?«
    »Ich möchte ein Mensch werden.«
    Das höhnische Gelächter des Hades hallte durch den Saal und wurde als Echo von den Wänden zurückgeworfen. »Du weißt doch, wie du ein Mensch wirst, Skotos. Hör auf, Ambrosia zu essen und Nektar zu trinken.«
    »Das würde mich nur sterblich machen, und ich will nicht sterben. Ich will fühlen, und dafür muss ich ein Mensch sein und kein Gott.«
    Hades ging langsam auf ihn zu, bis er direkt vor Arik stand. »Fühlen? Warum sollte sich das irgendjemand wünschen, der bei klarem Verstand ist? Gefühle sind etwas für Dummköpfe.«
    Arik warf einen Blick zum Fächer hinüber. »So, findest du?«
    Hades brüllte vor Zorn, streckte die Hand aus und schleuderte Arik gegen die Wand. Die zerklüfteten Knochen drangen Arik in den Rücken und zerrissen seine Kleider.
    Arik kämpfte gegen Hades’ Kräfte an, aber er konnte nichts tun.
    »Für einen Gott, der nicht sterben will, redest du von Dingen, über die du besser nicht reden solltest.«
    Die Kraft, die Arik festhielt, zog sich so schnell zurück, dass er kaum Zeit hatte, sich zu fassen, ehe er abstürzte. Er schwebte eine Sekunde lang über dem Boden und landete dann auf den Füßen.
    Hades hob überrascht die Augenbrauen. »Du bist schneller als die meisten anderen.«
    »Und in meinem Reich vollbringe ich noch mehr Heldentaten.«
    »Was sagst du da?«
    Arik zuckte mit den Schultern. »Nur, dass ein Gott mit solchen Kräften vorsichtig sein sollte. Sogar der große Hades muss manchmal schlafen.«
    »Soll das eine Drohung sein?
    »Ich stelle nur eine Tatsache fest.« Arik sah betont auffällig zum Thron der Persephone hinüber. »Und ich möchte Euch erinnern, Herr, dass es nichts Schlimmeres gibt, als einem Skotos eine Schwäche zu offenbaren.«
    Hades kniff kurz die Augen zusammen, ehe er wieder in Gelächter ausbrach. »Es ist schon lange her, seit sich irgendjemand in meiner Gegenwart eine solche Verwegenheit geleistet hat. Schau dich um, Skotos. Siehst du nicht die Überreste der Leute, die mich verärgert haben?«
    »Ich heiße Arik, und ich sehe alles, auch die

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