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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Schönheit und die Annehmlichkeiten des Palastes, die du hinter dieser Fassade des Todes versteckst. Aber ich frage dich, was es für einen Zweck haben soll, jemanden zu bedrohen, der keine Angst empfinden kann.«
    Hades neigte den Kopf. »Gute Antwort. Also sag mir … Arik, was für einen Handel willst du mir vorschlagen?«
    »Ich will in der Welt der Menschen als einer von ihnen leben.«
    Hades schüttelte missbilligend den Kopf. »Das ist nicht gerade leicht, mein Junge. Kein Gott, der auf dem Olymp geboren ist, kann lange auf der Erde leben.«
    »Aber wir können eine Zeit lang dort leben. Ich würde sofort dorthin gehen, aber es wäre sinnlos, denn ich könnte nur das wahrnehmen, was um mich herum ist, und ich könnte es nicht wirklich mit allen Sinnen erleben. Das ist es, was ich will.«
    »Wozu soll diese Erfahrung gut sein, wenn du sie doch gleich nach deiner Rückkehr wieder vergessen wirst?«
    Was der Gott nicht wusste, war, dass Arik nichts vergessen würde. Er würde sich erinnern können, und es waren diese Erinnerungen, die er wollte. Anders als M’Ordant und viele andere wusste Arik nichts von wahren Emotionen oder Empfindungen – man hatte sie vor so langer Zeit aus ihm herausgeprügelt, dass er völlig vergessen hatte, wie es war, wenn man etwas fühlte. Er wollte wissen, wie viel intensiver Gefühle werden können, wenn sie nicht von einem Fluch blockiert wurden.
    »Macht es wirklich etwas aus, warum ich es will?«
    Hades dachte einen Moment nach. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Arik stirnrunzelnd an. »Für das, was du willst, musst du einen Preis bezahlen.«
    »Ich habe nichts anderes erwartet. Sag mir einfach, was du dafür verlangst.«
    »Eine Seele. Die Seele eines Menschen. «
    Das war leicht. Es sollte ihm nicht besonders viel ausmachen, einem Menschen das Leben zu nehmen. Ihre Lebenszeit war ohnehin begrenzt, und nur wenige von ihnen besaßen die Fähigkeit, die Schönheit der menschlichen Existenz überhaupt zu schätzen. Er dagegen würde auf jeden Fall seine knapp bemessene Zeit unter ihnen zu würdigen wissen. »Abgemacht.«
    Hades schnalzte mit der Zunge. »Mein Kind, wie naiv von dir. Du hast zu früh zugestimmt. Ich will nicht einfach irgendeine Seele.«
    »Wessen Seele willst du denn?«
    »Ich will die Seele der Frau, die dich dazu gebracht hat, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Ich bin sicher, sie hat eine umwerfende Seele, wenn du hierherkommst und mit mir einen Tauschhandel eingehst, mit mir, dem am geringsten geschätzten Gott unter allen Göttern.«
    Arik zögerte. Nicht wegen seiner Gefühle für Megeara, sondern weil er nicht sicher war, ob er in der Zeit, die ihm zur Verfügung stand, mit ihr fertig sein würde, bevor er zurückkehren musste. »Und wenn ich diese Bedingungen nicht einhalte?«
    »Dann wirst du es sein, der an ihrer Stelle leidet. Wenn du es nicht schaffst, sie mir auszuliefern, werde ich dich als Mensch töten und deine Seele im Tartaros behalten. Der Schmerz, den du bisher gefühlt hast, wird nichts sein im Vergleich zu dem, was du dann erleiden wirst. Und wenn du jetzt noch einmal darüber nachdenken willst, erinnere ich dich daran, dass du der Sache schon zugestimmt hast. Es gibt kein Zurück mehr. Unser Handel ist abgemacht.«
    »Wie viel Zeit gibst du mir?«
    »Zwei Wochen – und nicht einen Tag mehr.«
    Arik hatte nicht einmal Zeit zusammenzuzucken. Sofort hüllte ihn eine merkwürdige, dicke Schwärze ein. In einem Augenblick hatte er noch mitten in Hades’ Thronsaal gestanden und im nächsten umgab ihn Nässe.
    Es war Wasser …
    Und anders als in seinen Träumen war sein Körper schwer. Bleischwer. Wasser floss ihm in Mund und Nase, und er musste husten, als es ihm in die Lunge drang, die noch nicht einmal das Atmen gewohnt war. Er versuchte zu schwimmen, aber das Wasser war trüb und schien ihn tiefer hinunter ins Meer zu ziehen.
    Panik ergriff ihn. Es gab nichts, was er tun konnte. Er würde ertrinken.

3
    »Geary, schnell! Da schwimmt eine Leiche!«
    Du liebe Güte, wem war Thia denn jetzt wieder an die Gurgel gegangen?
    Verärgert schaute Geary von Torys Notizen hoch, als Justinas Ruf ertönte. Gearys Stellvertreterin zeigte zur anderen Seite des Bootes hinüber. Geary drückte Tory das Notizbuch in die Hand und rannte dorthin, um sich die Sache anzuschauen. Justina hatte recht: Da kämpfte jemand gegen die Wellen. Und so wie es aussah, verlor er die Schlacht gegen sie.
    »Christof!« Geary rief nach dem Kapitän des

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