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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Tiago den Kopf in den Schrank. »Fee.«
    Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte das Kästchen mit den Elfenbeinintarsien auf dem Schoß. Ihre Finger strichen über den geschnitzten Holzdeckel. »Ja?«
    »Ist es okay für dich, wenn Cameron bei dir bleibt?«, fragte er. »Ich habe noch etwas zu tun, ich möchte mich mit Rune und Aryal besprechen.«
    Sie nickte, ohne aufzusehen. »Natürlich.«
    Er schwieg. Dann traten seine gestiefelten Füße in ihr Blickfeld. Er kniete sich hin, schob eine Hand unter ihr Kinn und hob sanft ihr Gesicht an, damit er es betrachten konnte. Er gab ihr einen flüchtigen und doch festen Kuss. »Deine Zustimmung in diesem Punkt klingt nicht gerade begeistert«, sagte er und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Bist du sicher?«
    Sie räusperte sich. Mit festerer Stimme sagte sie: »Ja, ich bin sicher.« Sie fing seinen dunklen, suchenden Blick auf und schenkte ihm ein kleines Lächeln. »Ich will nur nicht, dass unser gemeinsamer Tag zu Ende geht, aber in meinem Kopf ist es ohnehin so weit. Wir haben beide noch viel zu tun, bevor wir morgen die Grenze überqueren.«
    Seine Miene war entschlossen. »Wir werden uns Zeit für uns nehmen. Etwas anderes werde ich nicht dulden. Ich bin ein eigennütziger Mann, und ich habe nicht vor, mir etwas nehmen zu lassen.«
    Ihr Lächeln wurde breiter und echter. »Ich werde dich beim Wort nehmen.«
    Er neigte den Kopf zur Seite und deutete mit einem Nicken auf das, was in ihrem Schoß lag. »Was ist in dem Kästchen?«
    Sie breitete die Hände über den Deckel der Schachtel. »Nur ein paar Erinnerungen. Ich erzähle es dir ein andermal.«
    »Okay.« Er stützte die Hände auf die Oberschenkel und beugte sich vor. »Noch einen für den Weg.«
    Sie legte eine Hand an seine Wange, als sie ihn küsste und seinen sauberen, männlichen Duft und das Gefühl seiner warmen, festen Lippen auf ihren auskostete. Dann stand er auf und ging hinaus. Er nahm viel vom Licht und der Wärme des Tages mit sich.
    Einige Minuten später erhob sie sich, das Kästchen fest an sich gedrückt, und ging zurück ins Schlafzimmer. Cameron ging den Kleiderberg auf dem Bett durch und legte die Sachen zu säuberlichen Stapeln zusammen. Die Dessous hatte sie bereits sortiert. Sie lagen am Fußende des Betts aufgestapelt, obenauf die aufreizenden Schuhe mit den Marabufedern.
    »Sie müssen das nicht tun«, sagte Niniane.
    Cameron grinste. »Machen Sie Witze? Das ist ein Heidenspaß. Ihre Garderobe ist wie eine Turbo-Einkaufstour durch alle großen Modehäuser.«
    »Ich weiß, ich leiste mir zu viel.« Niniane biss sich auf die Lippe. »Einkaufen ist meine Reaktion auf Stress.«
    Cameron zuckte die Achseln. »Wenn Sie das passende Budget für dieses Hobby haben, wen kümmert’s?«
    »Ich habe Ihr Gespräch mit Tiago mitgehört«, sagte Niniane. »Ich bin begeistert, dass Sie den Job übernehmen.«
    »Großartig«, sagte Cameron. »Ich habe mich nur gefragt, ob ich nicht mit Ihnen hätte Rücksprache halten sollen, bevor ich zusage. Ich werde meinem Vorgesetzten meine Kündigung per E-Mail schicken müssen und meinen Bruder bitten, dass er meine Sachen einlagert. Aber das kann ich später erledigen. Was kann ich jetzt für Sie tun?«
    »Sie tun es bereits.«
    Gemeinsam hatten sie in kurzer Zeit die meisten Sachen sortiert und verstaut. Was sie mitnehmen wollte, ließ Niniane auf ihrem Bett liegen. Sie wählte Outfits aus, die sich zum Reiten und Campen eigneten, Jeans, T-Shirts, Sweatshirts, Turnschuhe und Stiefel. Die Pflegeprodukte beschränkten sich auf reine Funktionalität und einige einfache Make-up-Artikel. Eine regenfeste Jacke, ein Schal, sämtliche Dessous, die Tiago gefielen, das Bündel mit ihren Messern, den verschiedenen Scheiden und der kleinen Phiole Gift, mit dem sie die Spitzen tränkte. Ein wenig Schmuck, einige kleine Erinnerungsstücke an ihr Leben in New York, ein paar Taschenbücher und das Kästchen mit den Intarsien. Später würde sie sich einen Teil ihrer übrigen Sachen nachsenden lassen und ihre Garderobe in Adriyel um die typische Kleidung der Dunklen Fae erweitern, und so konnte sie es sich leisten, auf dieser Tour mit einigermaßen leichtem Gepäck zu reisen.
    Dann setzte sie sich auf die Bettkante und öffnete das Kästchen. Es enthielt ein Paar zweiläufiger Remington Double Derringer-Pistolen Kaliber .41 Randfeuer mit gravierten Silbergriffen sowie einige Munitionstaschen aus Filz und Reinigungszubehör.
    »Heilige Scheiße, die sind

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