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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Kopf gefahren, um die Unebenheiten auszugleichen. Er wirkte scharf und tödlich wie eine Klinge.
    Er trat aus der Tür zurück. Als sie in den Flur kam, nahm er ihre Hand in seine, sie war warm und viel größer als ihre. Er verkürzte seinen Schritt, um sich ihrem anzupassen, während sie den Flur entlanggingen und die Haupttreppe des Hauses hinabstiegen. Das Hauspersonal hatte sich im Foyer versammelt, um ihrem Abschied beizuwohnen. Als Niniane und Tiago das Erdgeschoss erreichten, verbeugten sie sich. Im Vorübergehen verabschiedete sie sich halblaut von ihnen. Sie traten durch die Flügeltüren an der Frontseite in die pralle Morgensonne.
    Während sie um das Haus herum zu den Ställen gingen, legte sich Tiagos magische Energie wie ein Mantel um sie. Sie seufzte wohlig, als das Gefühl seiner Gegenwart sie umgab. Er war grimmig und kampfbereit.
    Mit leiser Stimme wies er sie an: »Du wirst dich zu keiner Zeit aus meiner, Runes, Aryals oder Camerons Sichtweite entfernen. Ist das klar?«
    »Ja«, sagte sie.
    Ihre Antwort war neutral und geduldig, ihre Miene ruhig. Sie hatten das alles schon durch.
    Sie selbst fühlte sich bei den Vampyren und ihren Dienern ziemlich sicher, doch die Größe ihrer Reisegruppe und das weitgehende Ausbleiben von Ermittlungsfortschritten hatten Tiagos Wyr-Beschützerinstinkte geweckt.
    Er war in schlechter Stimmung gewesen, seit er am Vorabend zu ihr zurückgekehrt war. Rune und Aryal hatten alle Bars im Großraum Chicago abgeklappert, die auf Alte Völker ausgerichtet waren. Sie hatten die Bar ausfindig gemacht, in der sich die drei toten Wyr zum Abendessen getroffen hatten, und durch Gespräche mit den Bedienungen und einigen der Stammkunden ein paar Namen aufgeschnappt. Die Namen führten zu Adressen. Die Wyr hatten in Chicago gelebt und gearbeitet und waren häufig in dieser Bar gewesen, jedoch meistens unter sich geblieben. Die Untersuchung ihrer Bankkonten hatte ergeben, dass jeder von ihnen eine Zahlung von 25 000 Dollar von Tri-State Finanzdienstleistungen erhalten hatte, demselben angeblich zu Cuelebre Enterprises gehörenden Unternehmen, von dem auch die Zahlung an Geril stammte – doch hier endete die Spur.
    Niemand hatte beobachtet, dass sich die drei Wyr in der Nacht des Angriffs mit irgendjemandem getroffen hatten. Die Wächter hatten ihre Wohnungen durchsucht, aber nichts gefunden. Für Tri-State Finanzdienstleistungen gab es eine Gründungsurkunde, die beim Staatssekretär von Illinois hinterlegt war, aber die Adresse auf den Überweisungen stellte sich als UPS -Filiale heraus.
    Diese ätzende Firma. Sie war ihm ein Rätsel. Eine Kapitalgesellschaft zu gründen und die entsprechenden Papiere zu beschaffen, kostete Zeit, und dieser Faktor brachte alles andere ins Wanken. Keiner der Dunklen Fae, die von Adriyel herübergekommen waren, hätte die Zeit gehabt, Tri-State ins Leben zu rufen. Wenigstens hatten Rune und Aryal einen Beweis dafür ausgegraben, dass hinter beiden Attentatsversuchen die gleiche Person oder Gruppe steckte. Rune hatte einen Gerichtsbuchhalter darauf angesetzt, die Finanzquellen des Unternehmens ausfindig zu machen, doch eine solche Untersuchung würde Zeit in Anspruch nehmen, und inzwischen überquerte die Reisegruppe die Grenze nach Adriyel.
    Niniane und Tiago bogen um die Hausecke und kamen in Sichtweite der Gruppe. Alle drehten sich gleichzeitig nach ihnen um und sahen ihr und Tiago entgegen. Sie schenkte allen ein Lächeln. Die Gesellschaft bestand insgesamt aus siebenunddreißig Personen, mit ihr achtunddreißig, und im Augenblick konnte sie so wenigen von ihnen trauen. Es wäre ein riesiger Schritt, wenn sie sich wenigstens bei Arethusa sicher sein könnte, unter deren Kommando die Soldaten standen.
    Dann sah sie Rune auf sich zukommen. Er führte ein Pferd, das sie vom Fenster aus nicht gesehen hatte, eine süße Appaloosa-Stute mit intelligenten Augen. Sie hatte glänzendes schwarzes Fell, und die typische weiß gefleckte Zeichnung sprenkelte Rumpf und Gesicht. Die Stute hatte einen eleganten, anmutigen Kopf und lange, schlanke Beine, die das Araberblut in ihrer Abstammung verrieten. Sattel und Zaumzeug bestanden aus schwarzem Leder, das mit Silber besetzt war.
    Niniane strahlte vor Freude. Sie sagte: »Was für eine Schönheit!«
    Sie sah sich nach Naida um und stellte fest, dass sowohl sie als auch Aubrey sie anlächelten. Naida sagte: »Bitte nehmen Sie sie als unser Geschenk an. Ich dachte, Sie möchten sie vielleicht zur Zucht mit einer

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