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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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sagte Cameron. »Aber wenn ich jemals einen bekomme, können Sie den haben.«
    »Wir werden Wasser aufsetzen«, sagte die Soldatin.
    Kurz darauf brachten sie und zwei weitere Soldaten die Sitzwanne aus Messing und füllten sie kübelweise mit dampfendem Wasser. Ohne Umschweife oder Unsicherheit zog sich Niniane aus und ließ sich in die Wanne sinken. Als sie darin lag, brachte Cameron ihr eine Aleve-Schmerztablette und heißen, gewürzten Cider.
    Zwanzig Minuten später trocknete sie sich ab und zog frische Jeans und ein Sweatshirt an. Sie war noch immer wund, aber wenigstens konnte sie sich jetzt freier bewegen. Sie überließ die Wanne der anderen Frau und trat aus dem Zelt.
    Nach der Wärme im Zeltinneren war die Luft draußen schneidend und frisch. Das Lager war so gut wie fertig. Ihr Zelt befand sich in dem am besten gesicherten Bereich. Es war zu allen Seiten von weiteren Zelten umgeben und wurde von mehreren Lagerfeuern beleuchtet. Die Sonne war hinter den Bäumen versunken, und das volle Abendlicht begann zu verblassen. Es war so dämmrig geworden, dass die Vampyre ihre Schutzkleidung ablegen konnten.
    Aryal saß vor Ninianes Zelt auf einem Baumstamm am Lagerfeuer und kümmerte sich um ein paar Kaninchen, die sie auf Spießen über dem Feuer briet. Neben ihren langen, schlanken Beinen stapelten sich ein paar der Nylonkühlbehälter. Rune stand neben der Harpyie, hatte die Hände in die Hüften gestützt und beobachtete die Aktivitäten an den anderen Feuern. Tiago musste irgendwo in der Nähe sein, aber im Augenblick sah sie ihn nicht, und seine Tasche war nirgendwo in Sicht. Niniane runzelte die Stirn, verschränkte die Arme und wippte nachdenklich mit dem Fuß.
    Rune erblickte sie. »Hey, Winzling! Wir haben hier Abendessen, falls du Hunger hast. Es gibt das raffinierte Zeug aus den Kühlboxen, und Aryal wollte frisches, heißes Fleisch.«
    »Noch etwa fünfzehn Minuten, dann ist das Kaninchen fertig«, sagte Aryal.
    »Danke! Wo ist Tiago?«
    Rune antwortete in ihrem Kopf: Er spricht mit den Soldaten und arbeitet daran, eine gute Beziehung zu ihnen aufzubauen. Sie scheinen ihn zu mögen. Er versucht wohl, Arethusa dazu zu bringen, etwas lockerer zu werden. Sie hat gesagt, sie würde uns über alles informieren, was sie bei ihren Ermittlungen herausfindet, aber seitdem gibt sie sich uns gegenüber wieder verschlossen. Vielleicht bringt er sie zum Reden.
    Sie nickte und blickte stirnrunzelnd in die züngelnden Flammen des Lagerfeuers. Am liebsten wollte sie sich nur noch ans Feuer setzen, ihre schmerzenden Glieder in der Gesellschaft ihrer Freunde entspannen und in der geschützten Seifenblase bleiben, die man für sie errichtet hatte. Aber sie wusste, dass sie ihre Kontakte mit den Dunklen Fae genauso dringend ausbauen musste wie Tiago, wenn nicht noch dringender. Sie hob den Blick und sah Rune an. »Ich sollte einen Rundgang durchs Lager machen.«
    Er nickte. »Okay. Gehen wir.«
    Er folgte ihr, während sie von Lagerfeuer zu Lagerfeuer ging. Sie blieb stehen, um mit den Soldaten zu sprechen und ihre Namen zu lernen, und dankte ihnen dafür, dass sie ein so bequemes Nachtlager errichtet hatten. Lächelnd brach sie zu Kellens Lagerstätte auf.
    Der Dunkle Fae aß eine einfache Abendmahlzeit aus Eintopf und Röstbrot. Als sie auf ihn zukam, stellte er sein Essen beiseite und stand auf. Sie hob die Hand. »Tut mir leid. Ich wollte nur sehen, wie es allen geht. Lassen Sie sich bitte nicht von mir stören!«
    »Aber Ihre Störung ist der Höhepunkt meines Tages«, sagte Kellen. Er lächelte und deutete auf den Stuhl neben sich. »Ich bin froh, dass Sie da sind. Bitte, leisten Sie mir doch Gesellschaft! Den Feldeintopf meines Lehnsmannes Huwyn esse ich so gern, dass ich ihn auf jeder Reise bitte, ihn zu kochen. Darf ich Ihnen etwas davon anbieten?«
    Sie setzte sich auf den Stuhl, wobei sie sich um eine neutrale Miene bemühte. Der traditionelle Feldeintopf der Dunklen Fae war ein herbstliches Jägergericht. Es bestand aus einer beliebigen Wildsorte, die man gerade in die Finger bekam, gekocht mit getrockneten Beeren, Kräutern und Wurzeln. Kellens Leidenschaft für den Eintopf konnte sehr gut damit zu tun haben, dass er wusste, wie sicher diese Mahlzeit war. Sie sagte: »Mein Abendessen wird gerade zubereitet, aber ich würde Huwyns Eintopf liebend gern probieren. Ich habe seit Ewigkeiten keinen Feldeintopf mehr gegessen.«
    Sie spürte eher, als dass sie hörte, wie sich Rune hinter ihr bewegte. Kellens

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