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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Lächeln wurde breiter. Er bedachte sie mit einem wissenden Blick. Dann reichte er ihr seine Schale, aus der er schon einige Löffel gegessen hatte. »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie etwas von meinem kosten würden.«
    »Vielen Dank«, sagte sie. Sie nahm seine Schale entgegen und probierte den Eintopf. Es war eine reichhaltige, deftige Mischung aus süßen und herzhaften Komponenten. Sie aß einen weiteren großen Löffel, bevor sie sich zum Aufhören zwang und ihm die Schale zurückgab. »Das ist köstlich. Vielleicht kann ich Huwyn beim nächsten Mal überreden, einen größeren Topf zu kochen.«
    »Ich bin sicher, dass er darüber vor Freude außer sich wäre«, befand Kellen.
    Sie unterhielt sich noch einige Minuten mit ihm über den vergangenen Tag und wechselte in einen zwanglosen Tonfall. Schließlich sagte sie: »Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Natürlich«, sagte Kellen. Mit seinen intelligenten Augen taxierte er ihre Miene.
    Sie blickte in die züngelnden Flammen seines Lagerfeuers, während sie nach den richtigen Worten suchte. »Ich weiß, dass Ihnen die Tradition sehr am Herzen liegt, ebenso wie vielen anderen Dunklen Fae«, sagte sie schließlich. »Es ist mir wichtig, Ihre Traditionen in Ehren zu halten, während ich zugleich nach Wegen suche, die Gesellschaft der Dunklen Fae für neue Möglichkeiten zu öffnen. Vermutlich wird es schwierig werden, einen Mittelweg zu finden, und ich würde gern hin und wieder mit Ihnen über meine Ideen sprechen, wenn Sie dafür offen sind.«
    »Es wäre mir eine große Freude und Ehre, diese Dinge mit Ihnen zu besprechen«, sagte er sofort und lächelte sie an, wobei die winzigen Falten in seinem hageren Gesicht sichtbar wurden. »Manchmal bin ich zu engstirnig. Ihre frischen Ideen sind genau das, was die Dunklen Fae im Augenblick brauchen.«
    »Das hoffe ich«, sagte sie. »In Chicago habe ich mir zum Beispiel diese großartige, riesige Villa angesehen und bin nachdenklich geworden. Das Anwesen ist komplett mit Personal ausgestattet, doch die meiste Zeit wird es nicht genutzt. Ich habe mir überlegt, dass es vielleicht in eine Schule umgewandelt werden könnte. Die Fae könnten dort sechswöchige Kurse absolvieren, etwas über Technik lernen und Computerunterricht nehmen, so etwas in der Art. Wir haben so viele herausragende Metallurgen. Ich frage mich, was sie mit Computern und anderen elektronischen Geräten anstellen könnten. Wir müssen unsere Grenzen öffnen und stärker mit der Außenwelt in Kontakt treten, und ich halte das für eine Möglichkeit, Innovationen und Wirtschaftswachstum anzuregen.«
    Kellens Brauen hoben sich. Als sie schwieg, sagte er langsam: »Ich halte das für eine ausgezeichnete und sehr großzügige Idee. Mir gefällt auch die Tatsache, dass das Grundstück so gut abgeschirmt ist. Chicago kann ein ziemlicher Kulturschock sein, wenn man lange Zeit in Adriyel gelebt hat.«
    Sie lächelte. »Es freut mich, dass Sie mir zustimmen.«
    Sie sprachen noch eine Weile über ihre Idee mit der Schule. Es war einfach, schwierige Themen zu umgehen, indem man sich auf ein positives konzentrierte. Als sie sich erhob, stand er ebenfalls auf und streckte die Hand aus, um sie kurz auf ihren Arm zu legen. »Das war hochinteressant«, sagte er. »Ich bin froh, dass Sie vorbeigekommen sind.«
    »Das bin ich auch«, sagte sie. »Lassen Sie uns bald wieder miteinander reden.«
    Sie wünschte ihm einen guten Abend und ging auf das Lager von Aubrey und Naida zu. Rune folgte ihr als lautloser Schatten. Innerlich war sie verwirrter als je zuvor. Sie wollte ein Bündnis mit Kellen. Zugegeben, sie waren in einigen wichtigen Dingen nicht einer Meinung – zum Beispiel darüber, dass Tiago mit nach Adriyel kam – , und ihr Wahrheitssinn war nicht sonderlich gut entwickelt – aber sie mochte ihn. Unter normalen Umständen wäre sie länger geblieben, um seine Gesellschaft zu genießen. Sie wollte sich darauf freuen, sich auf seine Weisheit und seine Erfahrung in rechtlichen Angelegenheiten stützen zu können.
    Naida und Aubrey saßen entspannt an ihrem Lagerfeuer und tranken Glühwein. Lebensmittelkühlboxen aus Nylon lagen geöffnet zu ihren Füßen. Offenbar war es für sie kein Problem, das zu essen, was das Küchenpersonal für sie vorbereitet hatte. Beide erhoben sich, als Niniane auf sie zukam.
    »Niniane«, sagte Aubrey. Er nahm ihre Hände und küsste sie auf die Wange. »Wie nett von Ihnen, vorbeizukommen. Wie geht

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