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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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der Dunkle-Fae-Rassen verwenden.«
    Rune fügte telepathisch hinzu: Ich habe Pferd und Sattelzeug gründlich überprüft. Sie ist eine süße kleine Stute. Sie spricht gut an und ist freundlich, hat einen gleichmäßigen, schnellen Gang und ist ruhig. Auf meinen Wyr-Geruch reagiert sie nervös, scheut aber nicht. Sie wird gut mit dir zurechtkommen und ein gutes Reittier für dich sein.
    »Das ist so großzügig von Ihnen«, sagte Niniane zu Aubrey und Naida. Sie konnte nicht widerstehen, die samtweichen Nüstern der Stute zu tätscheln. Die Stute schnaubte sanft und rieb die Nüstern an ihren Fingern. Ninianes Herz schmolz dahin. Alle Gedanken an Politik und Machtspiele waren vergessen, sie war außer sich vor Freude. »Ich liebe sie«, sagte sie, und dann an die Stute gewandt: »Ich liebe dich.« Sie sah das Dunkle-Fae-Paar an. »Vielen, vielen Dank!«
    Aubrey sagte: »Es ist uns ein großes Vergnügen, Hoheit. Ich hoffe, Sie werden viele Jahre lang Freude an ihr haben.«
    In diesem Augenblick war es ihr unmöglich, nicht an seine Aufrichtigkeit zu glauben. Die Sonne schien, die Stute betrachtete sie mit großen, glänzenden Augen, und jeder in der Reisegesellschaft lächelte über ihre Freude an diesem Geschenk. Vielleicht hatte einer von ihnen versucht, sie umzubringen. Und, ja, Tiago drängte sehr auf Sicherheit, und sie würde seine Anweisungen befolgen. Aber trotzdem blieben sechsunddreißig weitere Personen übrig, die sehr wohl ihre Freunde sein konnten.
    Die Chancen standen gut genug, dass es ein schöner Tag werden würde, befand sie.
    Tiago legte ihr die Hände um die Taille und hob sie in den Sattel. Dann stiegen er und Rune auf ihre Pferde. Es waren große, kräftige Mischlinge, die das Gewicht der Wächter tagelang am Stück würden tragen können.
    Dann geschah nichts. Niniane sah sich um. Alle waren aufgesessen, doch niemand bewegte sich.
    Zufällig fiel ihr Blick auf Arethusa, die ihre Brauen hob. Oh, richtig! Man wartete auf sie.
    Hitze stieg ihr in die Wangen. Sie grinste der Kommandantin verlegen zu. Lächelnd senkte Arethusa den Kopf und trieb ihr Pferd an, um auf dem Weg zur Passage voranzureiten. Niniane und Tiago setzten ihre Pferde in Bewegung und folgten Arethusa, und der Rest der Reisegesellschaft reihte sich hinter ihnen ein.
    Als sie sich der Passage näherten, wurde die Landmagie stärker. Niniane erkannte noch immer nichts wieder, aber Landmarken veränderten sich im Laufe der Zeit, und seit sie das Anwesen zum letzten Mal gesehen hatte, war hier alles viele Jahre lang neu angelegt und kultiviert worden. Außerdem hatte sie damals unter Stress gestanden, hatte sich schnell fortbewegt und nicht den Drang verspürt, anzuhalten, um sich die Szenerie einzuprägen.
    Der Weg, dem Arethusa folgte, führte bergab und wurde zu einer flachen Schlucht mit einem alten, ausgetrockneten Flussbett, und in diesem Moment erkannte Niniane, wo sie war. Als die Erinnerung daran zurückkehrte, wie sie durch dieses Flussbett gestolpert war, spannte sich alles in ihr an. Von dem Massaker im Palast, ihrer Flucht und dem Unfall mit dem Graeflügler war sie benommen gewesen und hatte unter Schock gestanden. Damals war der Fluss nicht ausgetrocknet gewesen. Das Wasser war eisig gewesen, und mehr als einmal war sie auf den nassen, glitschigen Felsen ausgerutscht, bis sich ihr Körper ebenso taub angefühlt hatte wie ihr Geist.
    Tiagos Bein stieß gegen ihres. Er sagte: »Fee.«
    »Ich bin in Ordnung«, sagte sie.
    »Dafür verlange ich einen Beweis«, sagte er.
    »Ich habe nicht gesagt, dass es nicht schwierig für mich ist«, erklärte sie. Ihre Stimme klang kühl und präzise. »Ich habe nur gesagt, dass ich in Ordnung bin.«
    Sie hielt den Rücken stocksteif und vermied es, Tiago anzusehen. Hätte sie nämlich Besorgnis in seinen schwarzen Augen erblickt, dann hätte sie vor allen Leuten angefangen zu heulen, und das wäre demütigend gewesen. Sie mochte zwar ein sensibles Mädchen sein, aber dafür hatte sie zu viel Stolz.
    Er musste das verstanden haben, denn er zog sich zurück und überließ sie ihren Erinnerungen.
    Die Magie wurde immer stärker, während die Reisegesellschaft dem Flussbett folgte. Von einer Biegung zur nächsten wandelte sich die Landschaft – und auch die Jahreszeit. Der Wind wehte in heftigen Böen. Er war scharf und kühl geworden.
    Sie starrte auf die veränderte Umgebung. Zum ersten Mal seit zweihundert Jahren erblickte sie die feurig strahlenden Farben von Adriyel im Herbst.
    Es

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