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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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bekamen. Er hatte noch nie um Erlaubnis gefragt, wenn er fliegen wollte, und er hatte nicht vor, jemals um Verzeihung zu bitten, deshalb tarnte er sich während des Flugs. Die Ältesten und Mächtigsten der Wyr, wie Dragos und seine Wächter, besaßen die Fähigkeit, sich vor normalen Blicken zu verbergen. Sie erzählten allerdings nicht jedem davon.
    Er flog der Reisegesellschaft einige Meilen voraus und kundschaftete dann die Gegend zu beiden Seiten aus. Nur um sicherzugehen, warf er auch einen Blick auf das Ende des Zugs. Alles war friedlich und gut. Keine hinterhältigen Feen lagen auf der Lauer. Niniane war sicher. Sie war zwar noch nicht glücklich, aber das würde sie eines Tages werden. Er schwor sich, dafür zu sorgen. Fürs Erste reichte es ihm, dass sie in Sicherheit war und an einem sonnig kühlen Nachmittag umgeben von ihren alten Freunden auf einem hübschen Pferd ritt.
    Für einen kurzen Moment wagte er es, sich zu entspannen. Der Wind wehte scharf. Er trug ihn in die Höhe, wo die Luft dünn war, und klang wie ein endloses trauriges Lied. Die strahlende Sonne brannte so klar, wie er es seit viel zu langer Zeit nicht mehr gesehen hatte, und die schimmernde Landmagie stieg auf, um ihn zu begrüßen, während er mit ausgebreiteten Flügeln über das Land segelte.
    Und es war so herrlich ruhig.

17
    Nach seinem Erkundungsflug schloss sich Tiago wieder der Reisegesellschaft an. Er sah erfrischt und gekräftigt aus. Als sie ihn auf sich zukommen sah, hellte sich Ninianes Stimmung schlagartig auf. Er war ein großartiger Reiter. Die kraftvollen, anmutigen Bewegungen der schwarz gekleideten Gestalt auf dem Rücken des riesigen, grau gefleckten Wallachs zogen alle Blicke auf sich. Er war bei Weitem der größte Mann in der Gruppe. Die Dunklen Fae, die seine Größe erreichten, waren hager und hatten die geschmeidige Kraft einer Peitschenschnur, doch im Vergleich zu ihm wirkten sie gertenschlank und beinahe feminin.
    Tiago kam näher, um sich nach ihrem Wohl zu erkundigen, und studierte mit dunklem Blick ihre Gesichtszüge. Sie lächelte ihn an. Seine magische Energie umhüllte sie kurz in einer pulsierenden, unsichtbaren Liebkosung. Dann verabschiedete er sich wieder. Er beriet sich mit Arethusa, wählte drei Soldaten aus und ritt mit ihnen ein Stück voraus.
    Schließlich erreichte die Reisegruppe die Biegung eines breiten, flachen Flusses, wo Arethusa sie für diesen Tag anhalten ließ. Die Stelle hatte schon häufiger als Lagerplatz gedient, und das Unterholz war bereits beseitigt worden. Tiago und seine Gruppe von Soldaten sammelten trockene Äste und hackten Brennholz, damit die Ankommenden ohne Mühe ihr Lager aufschlagen konnten. Als die Sonne tiefer am Himmel stand, fiel die Temperatur kräftig ab. In der Nacht würde es schweren Frost geben. Kurz darauf wurden mehrere große Lagerfeuer aufgeschichtet und entzündet.
    Viele der Reisenden hatten moderne Zelte mit Nylonkuppeln, doch Ninianes Zelt war eine große, luxuriöse Konstruktion der Dunklen Fae. Es wurde von Wollteppichen gewärmt und durch schwere bestickte Wandbehänge in zwei Räume unterteilt. Der vordere Raum, das Wohnzimmer, war mit Kissen, zwei gepolsterten Holzstühlen, Lampen und einer Feuerstelle ausgestattet, in der in einem Kohlebecken ein kleines Feuer Feuchtigkeit und Kälte vertrieb. Das zweite Zimmer enthielt ihr Bett, einen Stuhl, einen kleinen Reiseschreibtisch, ihre Satteltaschen, eine weitere Lampe, die an einem Metallständer hing, sowie die beiden Koffer mit ihren Habseligkeiten. Wie ein Soldat der Dunklen Fae ihr mitteilte, gab es sogar eine Messingwanne. Wenn Hoheit es wünschte, konnte Wasser für ein heißes Bad aufgesetzt werden.
    Niniane hätte beinahe laut aufgestöhnt. Sie und Cameron waren in ihr Zelt gehumpelt und auf den Stühlen zusammengebrochen. Sie gehörten zu jenen in der Gruppe, denen es am schlimmsten ergangen war, und sie wusste nicht, ob die menschlichen Diener der Vampyre ebenso litten. Cameron war eine durchtrainierte Athletin, aber sie hatte noch nie zuvor vier Stunden am Stück auf einem Pferd gesessen, und bei Niniane war es viele Jahre her.
    »Sind unsere Schmerzen so offensichtlich?«, fragte Niniane.
    Cameron war tief in ihren Stuhl gesunken und blickte sie verdrießlich an.
    »Ja, Ma’am«, sagte die Soldatin. Das Gesicht der Dunklen Fae blieb ungerührt, doch ihre grauen Augen lächelten mitfühlend.
    »Ich wäre für ein heißes Bad sehr dankbar. Cam?«
    »Ich habe keinen Erstgeborenen«,

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