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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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war.
    Als drei Männer das Zimmer betraten, öffnete sie die Augen. Hughes bewies, dass er ein Mann der Diskretion war, indem er ihren Blick auffing und ihr zu verstehen gab, dass er sich in die Küche zurückziehen würde. Sie nickte ihm dankbar zu. Ein schlanker menschlicher Mann kniete sich neben ihr auf den Boden, öffnete eine Arzttasche und lächelte sie an. Tiago schwebte direkt hinter ihm in der Luft, sein dunkles Gesicht war grimmig, und seine mörderischen Obsidianaugen verfolgten jede kleinste Bewegung des Mannes.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der neben ihr kniete. Sein intelligentes Gesicht legte sich in freundliche Falten. »Ich bin Dr. Weylan«, sagte er. »Es ist mir eine große Ehre, Sie kennenzulernen, Hoheit, aber ich bin sicher, wir beide hätten uns angenehmere Begleitumstände dafür gewünscht. Wie ich höre, hatten Sie ein paar anstrengende Tage?«
    »Das können Sie laut sagen«, sagte sie. Vor Erschöpfung klang ihre Stimme kraftlos. Dann warf sie demonstrativ einen Blick in Tiagos Richtung und verdrehte die Augen, bevor sie hinzufügte: »Und außerdem hat jemand versucht, mich umzubringen.«
    Der Arzt zog die Brauen hoch und lachte, während Tiago sie über dessen Schulter hinweg mit wütenden Blicken durchbohrte. »Okay«, sagte Dr. Weylan. »Ich werde jeden Handgriff erklären, bevor ich ihn ausführe. Zuerst möchte ich Ihnen die Hände auflegen und eine magische Abtastung durchführen. Ich möchte eine Hand auf Ihre Stirn legen und die andere in die Nähe Ihrer Verletzung. Haben Sie von dieser Art Abtastung schon mal gehört?«
    Sie nickte.
    »Gut, dann wissen Sie, dass es vielleicht ein wenig kribbeln, aber nicht schmerzhaft sein wird. Es wird mir Informationen liefern, während Sie mir alles erzählen, was Ihnen zugestoßen ist. Okay?«
    »Okay«, sagte sie.
    Er legte eine Hand sanft auf ihre Stirn und die andere, nachdem er sie um Erlaubnis gefragt hatte, in der Nähe der Stichwunde auf ihre Rippen. Seine haselnussbraunen Augen nahmen einen aufmerksamen Ausdruck an. »Und nun erzählen Sie mir, was passiert ist«, forderte er sie auf.
    Sie seufzte. »Wenn Sie dieses blöde Internetvideo gesehen haben, wissen Sie ziemlich genau Bescheid. Mein Cousin wollte mich angeblich zum Abendessen einladen. Dann haben er und meine beiden anderen Begleiter mich angegriffen, und ich wurde niedergestochen. Ich habe die Wunde, so gut es ging, gereinigt, aber sie ist furchtbar tief. Sie muss sich entzündet haben.«
    Der Arzt nickte. Stille senkte sich auf das Zimmer herab, während er sich konzentrierte. Kurze Zeit später nahm er die Hände weg und lächelte sie an. »Ich freue mich, Ihnen sagen zu können, dass Sie sehr viel Glück hatten, Hoheit. Die Wunde ist tief, und bei einem nur minimal anderen Eintrittswinkel wäre Ihre Lunge durchstochen worden.«
    Sie sah Tiago an und fing seinen düsteren Blick auf. Er wirkte noch tödlicher und grimmiger als je zuvor, aber seine Hand war sehr sanft, als er an einer ihrer Haarsträhnen zupfte.
    Der Arzt fuhr fort: »Und Sie haben natürlich recht. Es ist eine Entzündung aufgetreten. Sie wird leicht zu beheben sein, wenn erst einmal die Stofffasern beseitigt sind, die sich in der Stichwunde verfangen haben. Sie leiden unter dem Schock und dem Blutverlust, aber ansonsten sind Sie ziemlich gesund. Ich würde Ihnen gern eine Infusion legen, um die Regeneration Ihres Flüssigkeitshaushalts zu unterstützen … «
    Tiago regte sich. »Keine Infusionen«, sagte er. »Keine Spritzen. Nicht, bevor ich Ihre gesamte medizinische Ausstattung überprüft habe.«
    Der Arzt war bei Tiagos Worten erstarrt. Ohne den Blick auch nur kurz von Niniane abgewandt zu haben, fuhr er fort: »… aber abgesehen davon möchte ich Sie dringend dazu anhalten, sich zur Aufnahme von Flüssigkeit zu zwingen. Alles, was Sie brauchen, kann ich in der Ungestörtheit und Sicherheit dieser Suite erledigen. Ich kann einen lokalen Anästhesie-Zauber auf Ihre Wunde legen und einen Extraktionszauber anwenden, um die Wunde zu spülen und die Fasern in etwa zehn Minuten zu beseitigen. Es wird sich seltsam anfühlen, aber es ist wesentlich weniger schmerzhaft und invasiv, als die Wunde physisch zu sondieren. Danach kann ich die Infektion entweder mit einem Zauber beheben oder Ihnen ein Antibiotikum zum Einnehmen verschreiben.«
    »Was ist besser?«, fragte sie. Die Augen fielen ihr zu, sosehr sie sich auch bemühte, sie offen zu halten.
    »Das nimmt sich nicht viel«,

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