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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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unnatürlichen Stille. Weiter hinten im Flur zuckten die Menschen überrascht zusammen und fluchten, als sie sich entwaffnet vorfanden.Der Vampyr, den Tiago ins Treppenhaus befördert hatte, kam in den Flur zurückgerannt. Dort wurde er langsamer und blieb stehen, den Blick unverwandt auf seine Herrin gerichtet. Der vom Blitz getroffene Vampyr wand sich und stöhnte, als seine schnelle Heilung wieder einsetzte.
    Hinter Niniane erklang ein wildes Knurren. Es kam von dem Vampyr, der durch das Loch in der Wand kletterte. Seine rot glühenden Augen waren auf Tiago gerichtet, lange Reißzähne ragten hervor. Tiago schob Niniane mit einer Hand hinter sich, während er sich umdrehte, um sich der Bedrohung zu stellen.
    Carling sagte warnend: »Cowan, halt!«
    Mit einem Zischen stürzte sich der Vampyr auf Tiago. Dieser nahm geschmeidig eine Verteidigungsposition ein, das Schwert zum en garde gezogen.
    Carling verschwamm. Sie packte den Vampyr im Nacken, und ihr wunderschönes Gesicht war kalt wie der Winter, die dunklen Augen zwei Scherben aus Eis. Mit einer Bewegung, die so schnell war, dass Niniane ihr nicht folgen konnte, riss Carling dem Vampyr den Kopf ab. Sein Körper fiel zu Boden. Carling blickte in das Gesicht, das sie in Händen hielt. Der Mund des Vampyrs bewegte sich, als wollte er etwas sagen, um sein Leben flehen oder schreien. Dann zerfielen Kopf und Körper zu Staub. Carling klopfte sich die Hände ab und murmelte: »Er war schon immer so ein ungestümes Kind.«
    Niniane starrte auf den kleinen Haufen Staub auf dem Boden, der bis gerade noch ein denkendes, vernunftbegabtes Geschöpf gewesen war. Rasch presste sie sich die Hand vor den Mund. Tiago trat zu ihr und verstaute seine Pistole im Holster, bevor er den schweren Arm um ihre Schultern legte und sie an seine Seite zog. Sie lehnte sich an ihn, bettete den Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Am liebsten hätte sie sich in dem verborgenen Land in seinem Inneren verkrochen.
    Ein Geräusch aus dem Treppenhaus ließ sie hochfahren. Tiagos T-Shirt dämpfte ihren Aufschrei, und er drückte sie fester an sich.
    Arethusa, die Kommandantin der Dunklen Fae, stand zusammen mit Hughes und einigen Mitarbeitern der Hotel-Security im Eingang zum Treppenhaus. Sie starrten auf die Trümmer im Flur, auf Niniane, Tiago und Carling.
    Niniane räusperte sich und zwang sich, mit ruhiger Stimme zu sagen: »Es ist alles wieder in Ordnung. Scott, die Rechnung für die Reparaturen geht an das Tribunal der Alten Völker.« Wenn das Tribunal damit ein Problem hatte, sollten sie sich mit Carling darüber auseinandersetzen. Die Politik der Alten Völker hatte die Tendenz, die Architektur und die allgemeine Bevölkerung stark zu beanspruchen. Sie sah Carling an und forderte sie stumm heraus, Widerspruch einzulegen. Carling zog die Nase kraus, aber da der eigentliche Angriff von ihren Vampyren ausgegangen war, schwieg sie.
    Hughes nickte und wich in Richtung Treppenhaus zurück. Sein Gesichtsausdruck war ein Bild entsetzter Betroffenheit.
    Ninianes Blick begegnete den starren Augen der Fae-Kommandantin. Arethusa hatte jenen langen, schlanken Körperbau, wie er für die meisten Dunklen Fae typisch war, aber anstatt sie gertenschlank und ebenso biegsam erscheinen zu lassen, war ihre Magerkeit von langen Muskeln umspielt, die ihr die Anmut eines Panthers verliehen. Ihr schwarzes Haar trug sie im Nacken zu einem strengen Zopf zusammengebunden, und in ihren großen grauen Augen und dem kantigen Gesicht lag kalter Tadel, als sie Tiagos Arm betrachtete, den er um Ninianes Schultern gelegt hatte.
    Die Kommandantin sagte: »Sie mischen sich in Dinge ein, die Sie nichts angehen, Wächter. Lassen Sie die Erbin der Dunklen Fae los, oder Sie werden die Konsequenzen tragen!«
    Ninianes Wut kochte über. Sie richtete sich auf und nahm einige Schritte Abstand von Tiago, die Hände zu Fäusten geballt. »Das wäre dann genug, Kommandantin«, raunzte sie. Arethusa hob den Blick und richtete ihn auf Ninianes Gesicht. »Bitte setzen Sie Kanzler Aubrey und Justizminister Kellen davon in Kenntnis, dass ich die Dunklen Fae und Rätin Severan in zwei Stunden im Penthouse treffen werde.«
    »Hoheit … «, begann Arethusa, ihr Blick wurde hartherzig.
    Mit zusammengebissenen Zähnen sagte Niniane: »Ich hatte keine angenehme Woche, Kommandantin. Es ist keine gute Idee, meine Geduld ausgerechnet jetzt auf die Probe zu stellen, denn im Augenblick habe ich keine. Das wäre dann alles.«
    Die Fae-Kommandantin

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