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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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waren, doch er sagte nichts, folgte Riona ins Innere, wo Old Ned dabei war, einen Koben zu bauen.
    Er erinnerte ihn an seinen Großonkel Hamish, der gestorben war, als James noch ein Kind war. Neds Bart war ebenso weiß wie der seines Onkels.
    Riona sagte zu Ned: »Mr MacRae wollte mit Euch reden.«
    »Und warum das?«, fragte Ned scheinbar ahnungslos. Sein Versprechen an Susanna hinderte ihn daran, in Rionas Gegenwart frei zu sprechen, aber sie rührte sich nicht vom Fleck, harrte sichtlich gespannt der kommenden Unterhaltung.
    Als diese sich nicht ergab, lächelte sie. »Offenbar hat er Stillschweigen geloben müssen, Ned«, sie schaute James herausfordernd an, »und ich darf nicht wissen, worum es geht.«
    »Also, ich habe keine Zeit für Spielchen«, brummte Ned. »Ich muss arbeiten.«
    »Mr MacRae würde Euch bestimmt gerne zur Hand gehen«, meinte Riona boshaft.
    »Ach, wirklich?« Die Augen unter den buschigen Brauen musterten James prüfend.
    »Ja, das würde ich«, bestätigte James, der Rionas Belustigung und Old Neds plötzlich scharfen Blick bemerkte. Er hatte vier Brüder, die ihm noch heute von Zeit zu Zeit Streiche spielten, und nachdem er durch diese harte Schule gegangen war, könnte ihn keine Schikane mehr erschüttern.
    »Ich muss am Ende der Südparzelle ein Stück pflügen.«
    James entschied, dass es taktisch am klügsten war, den erwartungsvollen Blicken der beiden mit Schweigen zu begegnen.
    »Na gut«, sagte Old Ned. »Ich nehme ihn mit.«
    Riona lächelte die Männer zum Abschied an, und James ertappte sich dabei, dass er sie von oben bis unten musterte.
    Sie hatte sich offenbar für eine Arbeit auf dem Hof gerüstet. Ihr Haar war zu einer festen Krone geflochten, ihre Füße steckten in derben Lederschuhen mit abgelaufenen Absätzen und abgestoßenen Spitzen, und der ausgefranste Saum des braunen Leinenkleides zeugte von langem Gebrauch.
    Ihre Lippen leuchteten rot und ihre Augen silbern. Sie war, schlicht ausgedrückt, wunderschön.
    Als sie zum Stall hinausging, schwang bei jedem Schritt ihr Rock hin und her. Sie blickte geradeaus, und James hatte den Eindruck, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war.
    Noch nie hatte eine Frau eine solche Neugier in ihm geweckt. Was dachte sie? Warum hatte sie so erleichtert gewirkt, als sie ihn an Old Ned loswerden konnte?
    Bisher hatten Frauen James’ Aufmerksamkeit ausschließlich durch körperliche Signale erregt. In diesem Fall sprach ihn der Geist einer Frau an – und rief körperliche Reaktionen bei ihm hervor!
    Geistige Verführung. Das hätte er nicht für möglich gehalten.
    Er hatte dagegen angekämpft, war jedoch unweigerlich von ihrer Spontaneität und ihrer offensichtlichen Liebe zu ihrem Heim bezaubert worden.
    Sich für eine Frau zu interessieren, die einen anderen heiraten würde, war töricht. Zu wünschen, dass sie frei wäre, war sogar noch törichter.
    Old Ned hatte, als Riona sie verließ, seine Arbeit an dem Schweinekoben wieder aufgenommen.
    »Ihr wisst von den Diebstählen«, kam James gleich zur Sache, um die Angelegenheit möglichst schnell zu klären und Tyemorn bald den Rücken kehren zu können.
    »Ja.«
    »Wer, meint Ihr, steckt dahinter?«
    Ned richtete sich auf, langsam, als bereite es ihm Schmerzen. »Ich dachte, das sollt Ihr herausfinden.«
    »Wie viele Tiere sind gestohlen worden?«
    Ned antwortete nicht.
    »Habt Ihr eine Ahnung, wann?«
    Noch immer keine Antwort.
    Wenn der Verwalter es darauf anlegte, ihn zu ärgern, dann gelang ihm das vortrefflich. »Wollt Ihr mir nicht helfen?«
    »Die Herrin hat mich gebeten, Euch zu unterstützen, aber sie hat nicht gesagt, dass ich das Rätsel für Euch lösen soll. Ich denke, Ihr seid klug genug, um das allein zu schaffen. Es wartet Arbeit auf mich, und Ihr habt angeboten mitzumachen.« Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite und fragte abschätzend: »Oder war das nur dazu gedacht, Riona zu beeindrucken?«
    James war hin- und hergerissen zwischen Ärger und Belustigung. Wie sein Großonkel Hamish nahm auch dieser alte Mann ihn nicht ernst und provozierte ihn.
    »Ich mache mit.«

    Das Zimmer, in dem Harold McDougal stand, war prächtig ausgestattet. Auf den dunklen Eichendielen lag ein reich gemusterter Teppich. Die Wände waren mit scharlachroter Seide bespannt, die aufgedruckte goldene Medaillons zierten. Über dem kalten Kamin hing ein großes Porträt eines Mannes, der in einem hochlehnigen, thronartigen Sessel saß, dessen Armlehnen in geschnitzten Löwenköpfen

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