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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Engländern gelernt – sich vor allem auf eines zu konzentrieren: sein Überleben. Natürlich hätte er heute reichlich Gelegenheit gehabt, den MacRae zu töten, aber er wäre schnell erwischt worden, und Thomas hatte nicht die Absicht zu sterben, solange noch ein MacRae am Leben war.
    Heute Abend würde er sich auf die Lauer legen und warten, bis der Mann allein wäre. Heute Abend würde er einen MacRae vom Angesicht der Erde tilgen und morgen dann nach Gilmuir reiten, um sich die anderen vorzunehmen.

    Als James den offenen Melkstall betrat, reckten ihm vierzehn nebeneinanderstehende Kühe ihre Hinterteile entgegen. Zwei junge Mädchen brachen bei seinem Anblick in Gekicher aus.
    Als zweitältester von fünf Jungen war er gewohnt, herausgefordert zu werden, und, das begriff er, als Ned sich grinsend an einen Pfosten lehnte, diese Situation bedeutete nichts anderes. Die beiden Melkerinnen brachten ihm diensteifrig einen Hocker und platzierten ihn links von einer Kuh. Danach wurde er sich selbst überlassen.
    James hörte Riona lachen und versteifte sich. Er wünschte, sie wäre nicht da. Nicht, weil es ihm unangenehm war, ihr seine Ungeschicklichkeit vorzuführen, sondern weil er sie nicht in seiner Nähe haben wollte. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, umso mehr Zeit wünschte er mit ihr zu verbringen, und aus diesem Teufelskreis galt es auszubrechen. Zweimal hatte er sich heute schon in ihr Lachen verstrickt und nach ihr Ausschau gehalten. Mehr als einmal hatte er überlegt, welche ihrer selbst auferlegten Pflichten sie wohl gerade wohin geführt hatte.
    »Wie könnt Ihr nur von unserem Gast erwarten, dass er zu melken versteht, Ned?«, tadelte sie den Verwalter schelmisch und legte die Hand auf die Flanke des Tieres. »Ihr habt doch sicher keine Erfahrung darin, oder?« Sie schaute James fragend an.
    Er war klug genug, seine Unkenntnis einzugestehen. »Bedauerlicherweise nein.«
    Sie holte einen zweiten Hocker und setzte sich neben ihn. »Wollt Ihr es lernen?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete er wahrheitsgemäß, »aber ich fürchte, es ist eine Sache der Ehre.« Er schaute zu Ned hinüber, dessen Bartspitze zitterte, als schüttete der Alte sich vor Lachen aus.
    »Das ist Marybell«, sagte Riona. »Sie ist eine besonders liebe Lady.« Die Kuh schaute sich um, als begriffe sie, dass sie mit ihm bekannt gemacht wurde.
    Riona strich mit den Fingern über das pralle Euter. »Die Milch kommt aus den Zitzen, und die müsst Ihr umfassen.«
    Als Junge hatten er und seine Brüder Schafe hüten oder Fische für das Dorf fangen müssen. Nie hatte man von ihm verlangt, zu pflügen oder zu säen, und nur selten war er als Erntehelfer herangezogen worden. Und jetzt, auf Gilmuir, war er mehr mit dem Bau der Werft und gelegentlichen Hilfsarbeiten beim Wiederaufbau des alten Castles befasst als mit der Versorgung der Tiere.
    James konnte sich nicht erinnern, einer Kuh jemals so nahe gewesen zu sein.
    »Gebt mir Eure Hand.« Riona strich über seine Daumenwurzel und schloss seine Finger dann ganz fest. »So, versteht Ihr?«, sagte sie.
    Er beugte sich vor und umfasste die Zitzen mit beiden Händen wie geheißen. Jetzt musste er ziehen – so viel wusste er. Also zog er, doch alles, was es ihm einbrachte, war ein interessierter Blick der Kuh.
    Seine Bemühungen lockten immer mehr Zuschauer an. Sogar Marybell beurteilte sie und stufte sie, nach ihrem missbilligenden Muhen zu urteilen, als jämmerlich ein.
    »Ich habe es bei meinem ersten Mal genauso gemacht wie Ihr«, tröstete Riona ihn und legte ihre Hände um die seinen. »Aus Angst, dem armen Tier wehzutun. Aber wahrscheinlich tut ihr das zum Platzen volle Euter mehr weh. Ist es nicht so, mein Mädchen?« Die Kuh schien ungeheuer erleichtert zu sein, dass Riona eingeschritten war.
    »Man muss nicht ziehen, sondern drücken und dann drehen«, wies sie James an und machte es vor. Milch spritzte in den hölzernen Eimer. »Drücken und drehen.«
    »Drücken und drehen«, wiederholte er und befolgte ihre Anweisung.
    Der Duft von Rionas sonnenwarmem Haar mischte sich mit dem von frischem Heu und Milch. Ihre kräftigen und dabei doch so zarten Hände lagen noch immer auf den seinen. Er spürte ihren Atem auf seiner Wange. Wenn sie etwas flüsterte, würde nur er es hören, und wenn sie zitterte, würde nur er es spüren.
    Wie konnte ein solcher Moment so erotisch sein?
    »Na also, es geht ja«, gratulierte sie ihm gleich darauf, als ein weiterer dünner Milchstrahl in den Eimer

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