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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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im Sonnenschein aufblitzte, war ihnen dicht auf den Fersen.
    Mac wandte sich wieder Artemis zu. Ihr Bauch war inzwischen so rund, dass sie wohl schon seit mindestens einem Monat ihre Füße nicht mehr sehen konnte. Sie war wie eine Madonna, rund und erfüllt von Lebensmagie. Beinahe tat es weh, sie anzusehen. Es war so lange her, seit er sie zum Abschied geküsst hatte.
    Und er war froh, dass er rechtzeitig hergekommen war. In Annwyn war die Zeit etwas höchst Verzerrtes, und bis er die Pforten wieder durchquerte, hatte er keine Ahnung gehabt, wie viele Monate vergangen waren, seit er die Menschenwelt verließ.
    Nun lächelte er. Es tat gut, zu Hause zu sein. Trotz seiner neuen Sterblichkeit war sein Herz leichter denn je. Leise schlich er sich vor. Er konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, sie zu überraschen. »Hey, Süße, ist das eine Privatbank? Oder kann ich mich noch ans andere Ende quetschen?«
    Sie riss den Kopf hoch. Ihr Gesicht war voller, als er es erinnerte,ihre Wangen ein wenig runder. Einen Augenblick lang dachte er, sie würde ihn nicht erkennen. Natürlich wusste er, dass er älter aussah als zuvor. In Menschenjahren musste er ungefähr zehn Jahre gealtert sein. Aber
so
anders sah er doch auch nicht aus!
    Er setzte sich ans andere Ende der Bank und streckte den Arm auf der Rückenlehne aus, so dass seine Hand nur wenige Zentimeter von ihrer Schulter entfernt war. »Was ist los, Süße? Zunge verschluckt?«
    Sie blickte ihn kurz an, dann wieder weg. »Bist … Bist du das wirklich? Du lebst? Du bist nicht … tot?«
    »Tot?« Er runzelte die Stirn. »Hast du gedacht, dass ich tot bin?«
    »Na ja, ich war nicht sicher. Kalen hat mir erzählt, was du eingetauscht hast. Und als ich nichts mehr von dir gehört habe …«
    »Tut mir leid, Artemis. Ich hätte mich bei dir melden sollen. Tja, eine Weile lang sah es auch eher finster aus. Ich hätte wirklich fast abgedankt. Aber letztlich habe ich dank der Magie von Annwyn die Kurve gekriegt. Ich und Leanna.«
    Sie konnte ihn immer noch nicht ansehen. »Aber du bist nicht mehr unsterblich.«
    »Nein«, sagte er. »Du aber auch nicht, Süße.«
    Jetzt erst drehte sie ihm den Kopf zu. »Na ja, ich war ja nie unsterblich. Ich habe nie erwartet, ewig zu leben. Du hingegen warst ein Gott!«
    Er grinste. »Nur ein Halbgott.«
    Tränen schwammen in ihren Augen. »Wie kannst du darüber Witze reißen?«
    »Ich habe meine Unsterblichkeit aufgegeben, Süße«, sagte er und rutschte etwas näher. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, die Lebensessenz seines Sohnes in ihremBauch gefühlt. Aber er gab sich damit zufrieden, mit den Fingerspitzen einen sanften Rhythmus auf ihrer Schulter zu trommeln. »Nicht meinen Sinn für Humor.«
    Sie blickte ihn unglücklich an. »Hör bitte auf, Witze zu machen.«
    »Ich mache keine«, sagte er ruhig. »Technisch gesehen, bin ich immer noch ein Halbgott. Nur eben kein unsterblicher mehr. Meine Kräfte sind nach wie vor intakt. Nur meine Lebenserwartung hat sich verkürzt. Ist es dir denn so wichtig, dass ich ewig lebe, Artemis?«
    »Du musst furchtbar wütend auf mich sein.«
    »Ach, darum geht’s! Ja, ich war wütend auf dich, aus vielerlei Gründen. Aber nicht aus dem, der dir vorschwebt.« Er sah zum Spielplatz. »Geht es Sander gut?«
    »Ja. Er erinnert sich nicht an seine Zeit in der Hölle. Die ist weg wie ein böser Traum. Soweit ich es beurteilen kann, ist nichts davon geblieben.«
    »Prima.«
    Sie räusperte sich. »Ich habe die Todesmagie aufgegeben. Für immer. Mir ist egal, dass ich weniger mächtig bin als früher. Die Todesmagie reicht mir endgültig.«
    »Mir auch.« Er rutschte noch näher zu ihr, so dass seine Finger ihren Nacken erreichten.
    Sie zuckte, bewegte sich aber nicht weg.
    »Ich habe es nicht nur für Sander getan, musst du wissen«, sagte er. »Da waren noch andere.«
    »Wäre ich nicht gewesen, wärst du nie in die Hölle gegangen.«
    »Stimmt.« Er wählte seine Worte sorgfältig. »Wärst du nicht gewesen, würden all die unschuldigen Kinder noch heute leiden.«
    »Oh nein, Mac! Versuch ja nicht, mich zur Heldin zu stilisieren!«
    Er bewegte seine Finger zu ihrer anderen Schulter. »Wie du meinst, Süße. Ich lege bloß die Fakten dar.«
    »Tatsache ist, dass du besser dastündest, wärst du mir nie begegnet.«
    »Na, also, da würde ich widersprechen. Das ist keine Tatsache, sondern eine Meinung, die ich übrigens nicht teile.« Er rutschte noch weiter zu ihr, bis sein linker

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