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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flimmern.«
    »Okay, reden wir mit Tanner.«
    Der Chief Inspector stand mit dem Arzt zusammen, der an einer Pfeife saugte. Blaue Qualmwölkchen umgaben seinen Kopf. Beide schauten zu uns herüber.
    »Gut, daß ihr kommt«, sagte Tanner. »Der Doc hier geht davon aus, daß die Tote nicht durch die Schnitte umgekommen ist. Man hat sie vorher umgebracht.«
    »Und wie?«
    Der Arzt zuckte mit den Schultern. »Genaues kann ich nicht sagen. Spuren am Hals lassen darauf schließen, daß sie erwürgt wurde. Genaueres wird die Obduktion ergeben. Die Schnitte sind ihr beigebracht worden, als sie schon tot war. Da Leichen bekanntlich so gut wie überhaupt nicht bluten, sah ihr Körper noch relativ normal aus. Aber eine Schweinerei ist es trotzdem.«
    Da widersprach keiner von uns.
    Der Doc entfernte sich und zerrte dabei die Handschuhe von den Fingern. Tanner schaute uns scharf an. Dabei ließ er einen erkalteten Zigarrenstummel von einem Mundwinkel in den anderen wandern. Er rauchte nur selten, doch ganz auf seine stinkenden Dinger wollte er nicht verzichten.
    »Ich sehe es euch ein!« sagte er.
    »Was denn?«
    »Tu nicht so harmlos, John. Euer Besuch scheint recht erfolgreich gewesen zu sein.«
    »Wie man’s nimmt«, sagte ich.
    »Los, rück schon raus damit.«
    »Du hast die richtige Nase gehabt, Tanner. Der Fall geht uns tatsächlich etwas an. Der ist wie eine Lanze, die sich tief in unsere Herzen gebohrt hat…«
    »Sei nicht so pathetisch und komm lieber zur Sache.«
    »Ich bin schon dabei.« Der Chief Inspector erfuhr von mir, was wir von Hussain erfahren hatten. Der Mann war ihm unbekannt, und auch der Name Cigam sagte ihm nicht viel, so daß wir mit einer Erklärung nachkamen.
    Da verging Tanner alles. Auch seine Zigarre wanderte nicht mehr; sie blieb im linken Mundwinkel stecken.
    »Und ihr könnt euch wirklich darauf verlassen?« erkundigte er sich.
    »Der Name Cigam ist zu einmalig, um ihn noch ein zweites Mal zu erfinden«, erklärte ich.
    »Dann willkommen an Bord!«
    »Es fragt sich nur, welchen Kurs wir rudern«, sagte Suko.
    »Habt ihr einen Vorschlag?«
    Suko zwinkerte ihm zu. »Wahrscheinlich den gleichen wie du, Tanner. Es ist wichtig, herauszufinden, wie die Tote heißt und wo sie gelebt hat. Danach sehen wir weiter.«
    Tanner war einverstanden. Er wunderte sich allerdings auch darüber, daß die Tote hier abgelegt worden war und nicht an einer einsameren Stelle. »Könnte das etwas zu bedeuten haben?«
    »Hast du eine Idee?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, John, aber ich spiele mit dem Gedanken, dieses Gebiet von zwei Leuten beobachten zu lassen. Zumindest die folgenden zwei Nächte. Mir kommt es so vor, als sollte die Tote bewußt sehr schnell gefunden werden, und zwar von den Menschen, die hier leben.«
    »Traust du ihnen nicht?«
    »Du denn, John? Ich habe nichts gegen sie. Jeder soll nach seiner eigenen Fasson happy werden. Aber sie zeigten sich schon verstockt. Vielleicht haben sie auch wirklich nichts gesehen oder gehört. Zudem habt ihr ja eine Antwort bekommen. So ganz koscher ist mir das alles trotzdem nicht. Meine alte Bullennase sagt mir, daß noch etwas nachkommt.«
    »Das kann sein. Wir werden nur zunächst den normalen Weg gehen. Das Bild könnte in den lokalen Abendnachrichten ausgestrahlt werden. Oder ist das zeitlich zu eng?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Das nimmst du dann in die Hände.«
    Tanner breitete die Arme aus. »Was bleibt mir auch anderes übrig?« beschwerte er sich.
    Wir verabschiedeten uns von ihm und gingen zurück zu unserem Wagen. Bevor wir einstiegen, sagte Suko: »Cigam, ausgerechnet Cigam! Was denkst du, John?«
    »Am liebsten gar nichts…«
    Bill Conolly war froh, endlich zu Hause zu sein und sich unter die Dusche stellen zu können. Er hatte eine Fahrt hinter sich, die von einem Stau zum anderen geführt hatte, doch seine Anwesenheit in der Fleet Street war nötig gewesen, denn er hatte noch einen Artikel redigieren und einiges besprechen wollen, was per Vernetzung durch die Computer nicht so gut geklappt hätte.
    Das Wetter war am Nachmittag noch richtig sommerlich geworden. Eine helle Sonne wärmte die Welt mit ihrem Schein.
    Sheila, Bills Frau, hatte dem Rechnung gezollt und den Tisch auf der Terrasse gedeckt. Allerdings wollte sie noch auf Johnny warten, der vom Fußballtraining etwas später zurückkehrte.
    Bill fönte sich die Haare, da öffnete Sheila die Tür zum Bad. Er sah sie im Spiegel und auch ihr Lächeln.
    »Alles okay?«
    »Ja, und bei dir?«

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