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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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musste?
    Das waren müßige Fragen. Sie hatte Rose nun einmal zugesagt, freiwillig und von ganzem Herzen. Nun durfte sie ihr Vertrauen nicht enttäuschen. Dass sie Kal vorhin alles hatte beichten wollen, kam ihr nun selbstsüchtig vor. Wie gut, dass Dena sie unterbrochen hatte.
    „Ich habe Ihnen den Appetit verdorben“, sagte Kal und hörte sich an, als sei er über den hohen Besuch auch nicht gerade erfreut.
    „Nein, mir schmeckt es ausgezeichnet.“ Zum Beweis schob sie sich ein Stück Hühnchen in den Mund. „Und nun erzählen Sie mir bitte genau, welches Problem Sie bedrückt, Kal.“

8. KAPITEL
    Worauf wollte Rose hinaus? Kal nahm ein Stück Brot und brach es auseinander.
    „Wie kommen Sie darauf, dass ich ein Problem habe?“, fragte er, um Zeit zu gewinnen.
    Rose streckte die Hand aus und legte den Finger unter seinen rechten Mundwinkel. „Dieser Muskel zuckt. Den sollten Sie beherrschen, wenn Sie Poker spielen.“
    Kal rührte sich nicht, weil er versucht war, ihren Finger mit den Lippen zu umschließen. Darauf hatte er weit mehr Appetit als auf Brot.
    Rasch zog sie ihre Hand zurück, als ahnte sie die Gefahr.
    „Sollte ich jemals in die Versuchung kommen zu spielen, werde ich daran denken.“
    Rose betrachtete ihn. „Nun?“, forderte sie ihn auf. „Sie sagten doch, Ihre Familie sei bei Hof in Ungnade gefallen. Wenn Bab el Sama als königlicher Wohnsitz mit zum Hof gehört, dann wäre der Besuch von Prinzessin Sabirah für Sie doch peinlich, nicht wahr?“
    Ihm stockte der Atem. Sie fragte nicht aus Neugier, sondern aus Sorge um ihn.
    „Bab el Sama ist das Gebiet, auf dem früher der Stamm der Khatib während des Sommers seine Zelte aufschlug“, erklärte er, damit sie erfuhr, woher er kam. „Die Berge sorgten nicht nur für Wasser und Jagdbeute, sondern sie schützten auch vor feindlichen Übergriffen.“
    „War das ein Ja oder ein Nein auf meine Frage?“ Rose wollte sich offenbar nicht mit seinen historischen Erklärungen abspeisen lassen.
    „Das ist nicht so einfach zu beantworten.“
    Die kürzeste Erklärung war: Lucy nutzte das Hofetikett zu seinen Gunsten, indem sie ihn dorthin gelockt hatte, wo seine Tante ihn nicht ignorieren konnte, ohne einen ranghohen ausländischen Gast vor den Kopf zu stoßen.
    Eigentlich war das ein geschickt eingefädelter Plan. Doch seitdem er Rose kannte, fand er ihn zunehmend kompliziert. Wenn es nur um ihn ginge, würde er für die Zeit des Besuchs einfach irgendwohin verschwinden. Doch es ging um seinen Großvater.
    „Sie sollten mir erzählen, was geschehen ist, Kal“, sagte sie, weil er schwieg. „Ich muss es wissen, damit ich nicht aus Versehen in ein Fettnäpfchen trete.“
    „Fettnäpfchen?“
    „Entschuldigen Sie. Sie sprechen so gut Englisch. Manchmal vergesse ich, dass es nicht Ihre Muttersprache ist. Womit sind Sie aufgewachsen? Mit Arabisch oder Französisch?“
    „Mit beidem. Als mein Vater zum zweiten Mal heiratete, kam Englisch hinzu. Und natürlich weiß ich, was es heißt, ins Fettnäpfchen zu treten. Doch um Ihre Frage zu beantworten, der Hof ist immer dort, wo sich der Emir gerade aufhält. Insofern ist alles in Ordnung, solange er nicht seine Frau begleitet.“
    „Und wenn er es tut?“
    So viel Glück durfte er nicht erwarten. Oder doch? War vielleicht auch der Emir fasziniert von dieser englischen Rose, die früh zur Waise geworden war, seit ihrem sechzehnten Lebensjahr für die Wohltätigkeitsorganisation ihrer verstorbenen Eltern arbeitete und die vielen anderen, die sie später selbst gegründet hatte?
    „Ich werde in Ihrer Nähe bleiben, Rose. Sie sind ein Ehrengast dieses Landes. Wer weiß“, er lächelte schief, „ob er nicht so angetan von Ihnen wäre, um meine Gegenwart hinzunehmen.“
    „Mach mal halblang, Junge!“, rief sie. „Ich muss wissen, wie vermint das Feld hier ist.“
    „Mach mal halblang, Junge?“, wiederholte er irritiert. „Wo um Himmels willen haben Sie diesen Ausdruck aufgeschnappt?“
    Sie blinzelte und setzte wieder ihre vornehm kühle Miene auf. „Meine Arbeit führt mich mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen.“ Sogar ihre Stimme war härter geworden, als ob sie sich von ihm zurückzöge. Und wieder beschlich ihn das Gefühl, es mit zwei verschiedenen Frauen zu tun zu haben. Der formellen zurückhaltenden und kühlen Lady und dieser anderen Frau mit der kräftigen Stimme, den einladenden Lippen, strahlend blauen Augen und einer deutlichen Ausdrucksweise.
    Letztere war es, die ihn

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