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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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Freunde sprechen nur Englisch.“ Sie lächelte.
    „Wollen Sie mir Arabisch beibringen, Yatimah?“
    „ Nam “, sagte sie und kicherte. „Das heißt ja.“
    „ Nam “, wiederholte Lydia und erinnerte sich an das, was Kalil ihr schon beigebracht hatte. „ Shukran . Danke.“ Als Anerkennung erhielt sie ein freundliches Nicken.
    „Guten Morgen heißt sabah alkhair , und die Erwiderung heißt sabah alnur .“
    Lydia versuchte es.
    „Guten Tag heißt masa alkhair , und die Erwiderung heißt masa alnur “, fuhr ihre fleißige Lehrerin fort. „Guten Abend heißt …“
    „ Leila sa’ eeda .“
    Das war Kals Stimme. Er war eben aus dem Haus getreten, was Yatimah veranlasste, aufzuspringen und Lydia mit ihm allein zu lassen.
    Über den zweiten Kuss konnten sie nicht einfach hinweggehen wie über den ersten. Deshalb rührten sie sich nicht und schwiegen.
    „Lucy hat angerufen“, sagte er schließlich und trat zu ihr.
    Er hatte geduscht und sich umgezogen. Obwohl er diesmal westliche Freizeitkleidung trug, wirkte er trotzdem wie ein Wüstenfürst.
    „Sie wollte wissen, ob Sie gut angekommen sind.“
    „Warum hat sie nicht mich angerufen?“, fragte Lydia in dem beruhigenden Wissen, dass jeder, der Rose anrufen wollte, natürlich mit Roses Handy verbunden wurde, egal, wo sie sich befand. Ich muss Rose unbedingt über Kalils Anwesenheit informieren, dachte Lydia und griff automatisch zu ihrem Handy.
    „Das habe ich Lucy auch gefragt“, sagte er. „Doch sie denkt, dass Sie lieber ungestört bleiben.“
    Erwartete er Widerspruch?
    Eine Doppelgängerrolle verlangte Beobachtungsgabe und schauspielerische Fähigkeiten. Aber wie sie sich jetzt verhalten sollte, hatte sie Rose nicht abgucken können.
    In solchen Momenten der Verlegenheit musste sie improvisieren und auf ihre Erfahrungen als Mädchen an der Kasse eines Supermarkts zurückgreifen. Deshalb schaute sie ihm gerade in die Augen, zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Daran hätte sie denken sollen, bevor sie Sie bat, mich zu umsorgen.“
    Die Hoffnung, er könne darüber lachen, wurde schmählich enttäuscht. Er zeigte keinerlei Reaktion.
    „Jetzt begreife ich, warum sie nicht wollte, dass ich Ihnen von dem Anruf erzähle.“
    „Warum haben Sie es dann doch getan?“ Lydia hatte keine Lust, die Lady zu spielen. Was auch immer Rose geantwortet hätte, nach dem, was im Garten passiert war, musste sie sich jetzt zur Wehr setzen und abgrenzen.
    Ihre Gefühle für Kal waren für einen Flirt viel zu kompliziert und vor allem zu tief. Seit sie sich auf dem Flughafen begegnet waren, umkreisten sie einander und kamen sich dabei unablässig näher. Diesem Sog durfte sie sich nicht einfach hingeben.
    Entweder sie widerstand der Versuchung, oder sie erzählte Kal die Wahrheit. Sie wollte nicht, dass er sich irgendwann betrogen fühlte.
    Doch wie sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Das wäre Verrat an Rose gewesen. Und wie würde er reagieren, wenn er erführe, dass sie nur eine armselige Doppelgängerin war?
    Er würde sich abwenden.
    Und wenn nicht?
    „Kal …“
    „Möchten Sie jetzt essen?“
    Das war Denas Stimme. Doch weder Lydia noch Kal antworteten, sondern ließen die Frage einfach im Raum stehen und rührten sich nicht.
    Nach einer Weile gab Dena auf und eilte zu dem Tisch, der im Schatten eines Baumes stand, um Anweisungen zu geben. Eine Tischdecke wurde aufgelegt, Speisen herangetragen.
    „Kommt zum Essen“, rief sie schließlich und winkte.
    Kal bewegte sich als Erster und zog einen Stuhl für Lydia zurück. Erst dann folgte sie wie in Trance.
    „Das duftet köstlich, Dena“, sagte sie und meinte nicht nur das appetitlich aussehende, schön angerichtete Essen, sondern auch die Frische, die Kal ausströmte. Überhaupt schien sie alles intensiver wahrzunehmen. Das Zwitschern der Vögel, die Geschmeidigkeit der Armlehne ihres Stuhls und das Knistern des gestärkten Tischtuchs, wenn es ihre Beine berührte.
    Schließlich flatterte ein Spatz herbei, und alles begann, wieder in gewohnter Schnelligkeit abzulaufen.
    Dena sagte etwas, das sie nicht verstand, Kalil schüttelte den Kopf.
    Lydias Alarmglocken bimmelten.
    Nachdem die alte Frau sich entschuldigt hatte, bot Kal ihr von den Speisen an. Mit Safran gekochten Reis, übersät mit Pinienkernen und Sultaninen. Frisch gefangenen Fisch, Hühnchen und bunte Salate, kleine Rollen Ziegenkäse.
    „Ein Festessen“, sagte sie. „Ich hoffen nur, dass es Dena nicht kränkt, wenn ich mich zurückhalte.

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