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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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also?“, fragte sie und begann, den Blick gesenkt, weiterzuessen, als wüsste sie, wie schwierig es für ihn war, darüber zu sprechen.
    „Um Kalil an seine Pflichten zu erinnern und zur Heimkehr zu bewegen, arrangierte seine Familie die Hochzeit mit der Tochter eines wichtigen Stammesältesten.“
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu und zog missbilligend die Brauen hoch.
    „So gehört es sich, Rose. Es vergrößert die Ehre eines Mannes, wenn er als Ehemann einer wertvollen Tochter akzeptiert wird. Gemeinsame Kinder verbinden die beiden Familien und verdoppeln die Kräfte in Zeiten der Not.“
    „Auf diese Weise lässt sich auch der Landbesitz vergrößern, stelle ich mir vor. Und sogar das Barvermögen, wenn dort Ölquellen sprudeln. Hat das Mädchen wenigstens ein Mitspracherecht?“
    „Natürlich.“
    „Doch welche junge unerfahrene Frau weist schon den künftigen Emir zurück?“
    „Hochzeiten schweißen Stammesgesellschaften zusammen, Rose. Ich behaupte nicht, dass unser System unfehlbar ist. Jede funktionierende Partnerschaft kostet ihren Preis. Doch niemand möchte zwei junge Menschen verbinden, damit sie gemeinsam unglücklich werden.“
    Er ahnte, warum sie ihn skeptisch ansah. Er lebte ja in Europa und war dort geboren. Doch sein Herz …
    „Liebe zählt gar nicht?“
    „Ach, Sie glauben an das Märchen, das uns Hollywood vorspielt?“ Er war enttäuscht, weil sie ihn nicht verstand. Doch dann erinnerte er sich an die Pläne ihres eigenen Großvaters, sie zur Hochzeit zu bewegen. Und plötzlich fragte er sich, welche Wahlfreiheit einem Mädchen blieb, von dessen Entscheidung das Glück und die Stellung der Familie abhing.
    „Hollywood entstand erst in jüngster Zeit, Kal. Darf ich aus einem Sonett von Shakespeare zitieren? ‚… Liebe wäre Liebe nicht, wenn mit Veränderungen sie sich änderte. Wenn der eine sie flieht, sie sich beugte und danach sich richt’. O nein, sie steht als ew’ges Leitbild nicht fern, doch hoch über allen Lebensstürmen unangefochten da, den ziehenden Schiffen ein Fixstern …‘“
    Sie sprach die Worte mit solcher Hingabe und Leidenschaft, dass er vor Herzweh kaum atmen konnte. In diesem Moment wünschte auch er zu glauben, dass Mann und Frau sich in dieser Welt fänden, die Hände nacheinander ausstreckten, um sich ein Versprechen zu geben, das ein Leben lang hielt.
    Doch da er diesen Glauben für Unsinn hielt, weil er falsche Hoffnungen weckte und Unglück verbreitete, schüttelte er den Kopf.
    „Das ist das Gleiche für ein ähnlich leichtgläubiges Publikum“, sagte er. Was man Liebe nannte, war nichts weiter als sexuelle Anziehung. So stark sie anfänglich Menschen verband, als so kurzlebig stellte sie sich bald heraus. „Mit den Nachwirkungen solcher Liebe bin ich aufgewachsen, Rose. Mit den Verletzungen, dem Schmerz, der Enttäuschung und lauter verstörten Geschwistern.“
    Sie legte ihre Hand über seine. „Tut mir leid. Daran habe ich nicht gedacht.“
    „Zugegeben, meine Familie ist ein extremer Fall.“
    Rasch zog sie ihre Hand wieder zurück. „Wie ging es mit Ihrem Großvater weiter?“
    „Von seiner Antwort auf ihre Pläne erfuhr die Familie durch die Medien. Er hatte den Reportern seine Braut präsentiert, eine junge englische Schauspielerin, die er für die große Liebe seines Lebens hielt.“
    „Oh!“, rief Rose. Dann wurde ihre Miene weich. „Aber wie romantisch.“
    „Ja, es war eine sehr intensive Romanze“, sagte Kal trocken. „Großvater pflegt sie mit einem Feuerwerk zu vergleichen. Großartig, beeindruckend und rasch verraucht. Doch der Grund für die überstürzte Hochzeit war denkbar prosaisch. Das Mädchen war schwanger.“
    „Oh …“
    „Großvater wusste, dass er seinen Vater damit verärgerte und die Familie der für ihn bestimmten Frau gegen sich aufbrachte, und doch war er zuversichtlich, dass ihm mit der Geburt eines Sohnes alles verziehen würde.“
    „Womit er sich irrte, nehme ich an.“
    „Wenn der Lieblingssohn in Ungnade fällt, dann fällt er tief.“
    Sein Vater hat ihn also enterbt?“
    „Nicht gleich. Zunächst erfuhr er nur, dass seine Braut in Ramal Hamrah nicht willkommen sei, doch er dürfe heimkehren, wenn er bereit sei, seine Pflichten zu erfüllen. Aber mein Großvater war nicht der Mann, der seine Verlobte sitzen ließ und hündisch winselnd zum Herrchen kroch.“
    „Dafür mag ich ihn.“
    „Jeder mag ihn, Rose. Das ist Teil seines Problems.“
    „Und Sie? Sie lieben ihn“, stellte sie

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