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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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du«, sagte Logan, während wir dahinfuhren, »mir ist noch nie aufgefallen, daß diese Gegend so ähnlich aussieht wie die Willies, nur ohne die Berge und die Hütten. Diese Häuser sehen etwas anders aus als unsere Hütten, nicht wahr, Heaven?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber die Willies wären nicht die Willies ohne sie«, fügte ich sanft hinzu.
    »Wir werden in Winnerow leben«, erklärte Logan schnell.
    »Wir bleiben die nächste Zeit noch in der Hütte, aber dann bauen wir demnächst etwas Richtiges.«
    »Stimmt das?« fragte Tony und rückte ein bißchen näher an Logan heran. Fast konnte ich seine Gedanken lesen. Er war dabei, seine ursprüngliche Meinung über Logan zu ändern. Er spürte, daß da mehr war, als er erwartet hatte. »Nun gut, ihr werdet gleich etwas ganz Wichtiges von hier sehen«, fügte er hinzu. »Farthy wurde von meinem Ur-Ur-Ur-Großvater gebaut, und immer der älteste Sohn, der es übernimmt, verbessert etwas daran.«
    »Wirklich?« fragte Logan mit großen Augen. Er wandte sich mir zu. Sein Gesicht glühte vor Aufregung, so daß er mich einen Augenblick lang an einen kleinen Jungen erinnerte, der ein tolles, neues Spielzeug zum Geschenk bekommen hat.
    »Wir werden es gleich sehen«, kündigte Tony an. Logan beugte sich nach vorn, um durch eine Lücke zwischen den Bäumen zu spähen. Miles lenkte das Auto eine lange, schmale Privatauffahrt hinauf, die durch ein hohes, schmiedeeisernes Tor gesichert wurde. Auf dem Torbogen prangte in schöner, verschnörkelter Schrift das Wort: FARTHINGGALE MANOR.
    »Einmal bin ich zu diesem Tor geritten«, sagte Logan versonnen. »Ich versuchte, den Mut zu fassen, hindurchzugehen und Heaven zu besuchen.«
    »Ja? Anscheinend haben sich deine Geduld und Ausdauer bezahlt gemacht«, sagte Tony und zwinkerte mir zu. Ich drückte meine Nase an das Fenster und sah die Tannen, Eichen und Pinien vorbeirauschen, als wir auf die runde Auffahrt zufuhren. Dann tauchte das große, graue Steinhaus vor uns auf.
    Das rote Dach ragte weit hinauf in den Himmel und bildete einen scharfen Kontrast zu dessen Kobaltblau. Ich wunderte mich, daß mir der Anblick immer noch den Atem nahm. Ich sah, daß auch Logan beeindruckt war.
    »Es sieht tatsächlich wie ein Schloß aus«, sagte er.
    »Und die Prinzessin kehrt heim«, fügte Tony hinzu, legte seine Hand auf meine und lächelte.
    Miles fuhr den Wagen vor die breite Treppe, die zu der handgeschnitzten, gebogenen Eingangstür führte.
    »Und nun beginnt die Besichtigung«, rief Tony. Ich spürte Logans Aufregung und Begeisterung, als er den Rest seines Drinks herunterkippte und überstürzt das Auto verließ. Ich stieg sehr viel langsamer aus. Plötzlich hatte ich ein bißchen Angst. Ich blickte schnell hinüber zu den hohen Hecken, die das englische Labyrinth formten. Am anderen Ende dieser Gänge lag Troys kleine Hütte. Trotz des hellen Sonnenscheins und des blauen Himmels schien es mir, als hinge ein Nebel über diesen Hecken, der ihr Geheimnis verhüllte.
    Logan wußte nicht, wohin das Labyrinth führte, aber er wußte sehr wohl, wieviel mir Troy einst bedeutet hatte. Er wußte sogar von unserer kurzen und tragischen Verlobung. Er hatte das alles erfahren, als ich mit einem Nervenfieber in meiner Hütte gelegen und er mich gesund gepflegt hatte. Es war Troy gewesen, nach dem ich gerufen hatte, Troy, den ich sogar zu sehen meinte, wenn ich meine fiebrigen Augen öffnete und Logans bestürztes Gesicht vor mir sah. Ich weiß noch, wie ihm das damals weh getan hatte.
    Trotzdem hatte er mich gesund gepflegt. Nun fühlte ich mich schuldig, als ich das Labyrinth ansah und an Troy dachte, an die Liebe, die ich verlor, als er sich das Leben nahm. Ich konnte es nicht ändern, daß diese Erinnerungen mich überfielen und mir die Tränen in die Augen trieben. Ich verbarg mein Gesicht vor Logan. Ich wußte, daß es nicht richtig war, an den anderen Mann zu denken, den ich einst geliebt hatte, selbst wenn es nur für ein paar Sekunden war.
    »Unvorstellbar!« sagte Logan, die Hände auf die Hüften gestützt. Sein Kopf bewegte sich hin und her, während er das Gelände vor sich betrachtete.
    »Wir gehen hinein, ihr macht euch frisch, und dann führe ich euch herum… oder möchtest du das lieber selbst machen, Heaven?« fragte Tony mich schnell.
    »Was? Nein, nein, das ist schon gut so. Ich sollte wohl lieber zu Jillian gehen«, sagte ich und schaute hinauf zu den großen, hohen Fenstern, hinter die meine Großmutter mütterlicherseits sich

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