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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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die mich ermahnte, vorsichtig zu sein und mich vor unsichtbaren, schlechten Geistern zu hüten. Hier erschien Luke, der fluchte und nickte, als ob er mir klarmachen wollte, daß ich dabei war, genau das zu tun, was er von mir erwartet hatte. Dann Tom, der schöne, anmutige Tom, der mich drängte, doch an Logan zu denken; dort wiederum Fanny, die lüstern lachte und mich aufforderte, doch weiterzugehen, um meiner eigenen Befriedigung willen.
    Und dann sah ich noch Jillian, die grell geschminkt war und mich warnte, daß ich so nur vorzeitig altern würde. Und schließlich Tony, der angsterfüllt und eifersüchtig aussah und mich anflehte, doch umzukehren.
    Ich ging um eine Biegung im Gang, und all die Gesichter zogen sich in die Dunkelheit zurück. Wieder war ich allein und von einer so tiefen Stille umgeben, daß ich mein eigenes Herz klopfen hören konnte. Einen Augenblick später wurde das Klopfen von einem leisen Klavierspiel überdeckt. Befand ich mich immer noch in meinem Traum? Oder war ich wirklich hier?
    Als ich den Keller der Hütte erreicht hatte, hielt ich an.
    Immer noch kann ich umkehren, dachte ich und zögerte. Aber meine Kerze begann zu flackern, weil hinter mir ein Luftzug aufkam, und bevor ich sie noch mit meiner Hand schützen konnte, ging die Flamme aus, und ich stand im Stockfinstern.
    Durch den Spalt der Tür im Erdgeschoß drang ein schwacher Lichtschein. Als ich vorsichtig die Treppe hinaufspähte, sah ich, daß Troy die Tür offen gelassen hatte.
    Erwartete er mich, oder hoffte er bloß, daß ich zu ihm kommen würde? Oder war er tatsächlich gerade von Farthy und dem Klavier zurückgekehrt und hatte die Tür offen gelassen, weil er wußte, welchen Zauber diese vergangenen Erinnerungen bei mir bewirken würden? Ich schaute zurück in die Dunkelheit, und dann begann ich mit noch größerem Herzklopfen die Treppe hinaufzusteigen. Kurz bevor ich die Türöffnung erreichte, erschien seine Silhouette im Licht der kleinen Lampe hinter ihm. Sein Gesicht war im Schatten, aber seine Arme streckten sich nach mir aus.
    »O Heaven!« rief er. »Du hättest nicht kommen dürfen.«
    »Ich weiß«, flüsterte ich. Meine Augen verschlangen seine kostbare Schönheit, und ich ergriff seine Hand.
    »Du mußt zurückgehen, bevor es zu spät ist«, flüsterte er, aber seine Augen straften seine Worte Lügen.
    »Es ist schon zu spät«, sagte ich trotzig und legte all meine Liebe und Leidenschaft in meine rauhe Stimme.
    »Wir dürfen das nicht tun«, sagte er, aber er zog mich näher an sich heran, nahm mich in die Arme und drückte mich an sich.
    »O Heaven, wie sollte ich dich wieder fortschicken?« Er nahm mich auf den Arm und trug mich hinüber zum Bett.
    Oft hatte ich seit dem schicksalsschweren Tag, an dem ich Tony am Strand gefunden und er mir Troys Tod beschrieben hatte, in meiner hungrigen Vorstellung mit Troy geschlafen.
    Auf diese Weise erweckte ich ihn wieder zum Leben. Ich hatte mich so nach diesem Moment gesehnt, sogar noch in der Zeit, als Logan wieder anfing, mir den Hof zu machen. Und nun, wo ich in Troys Armen lag und seine Augen mich liebevoll ansahen, schien mir alles mehr denn je eine Einbildung, ein Traum zu sein.
    Immer wieder protestierte er schwach, sogar als wir uns schon aneinander klammerten, aber ich beschützte unsere gestohlenen Augenblicke der Leidenschaft und Freude und schloß ihm immer wieder mit meinen Küssen den Mund, bis alles Zögern aus ihm verschwand.
    Ein Teil meiner selbst wollte Widerstand leisten, ein Teil meiner selbst erinnerte mich daran, daß ich in Freud und Leid mit einem anderen Mann verheiratet war. Aber in Troys Armen zu liegen, seine Lippen auf den meinen zu spüren und seine Leidenschaft zu kosten bewirkte, daß jegliche Weigerung, die noch angehalten hatte, in mir erstarb.
    Es war mir gleich, denn ich liebte ihn, und ich würde ihn immer lieben. Ich wollte, daß er mich verzehrte, genauso wie die Flamme das Streichholz, das sie anzündete, verzehrte. Wir beide würden in den Armen des anderen sterben und uns im Rauch unserer verzehrenden Leidenschaft auflösen. Niemals hatte ich einen Mann so begehrt. Niemals war unsere Liebe so intensiv und aufregend wie in diesem Augenblick, vielleicht weil sie verboten war. Ich ergab mich vollkommen. »O Troy«, flüsterte ich. »Ich habe von dir geträumt und mich so nach diesem Augenblick gesehnt.«
    Er küßte mich innig. »Ich liebe dich immer noch, Heaven.
    Immer noch und für immer, meine himmlische Heaven.«
    Es

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