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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Fanny. Du gehst doch zu einem Arzt?«
    »Das kannst du wohl glauben. Ich gehe zu dem vornehmsten und teuersten Doktor, den ich finden konnte. Dieses Kind bekommt nur das Beste. Ich habe ihm schon gesagt, an wen er die Rechnungen schicken muß.«
    »So.« Sie lächelte und setzte sich mir gegenüber. »Ich nehme an, du hattest eine Unterhaltung mit Logan.«
    »Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu streiten, Fanny. Was geschehen ist, können wir nicht rückgängig machen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Möglichkeit, herauszufinden, ob das Kind tatsächlich von Logan ist, aber – «
    »Du redest Unsinn. Keine Möglichkeit, herauszufinden! Du meinst, ich schlafe mit jedem, was? Nun gut. Ganz gleich, welchen Unsinn du redest, um die Wahrheit kommst du nicht herum. Ich habe mich mit Randall seit mehr als einem Monat nicht mehr getroffen, und ich war mit keinem anderen Mann zusammen als mit Logan. Die Ärzte können einem sagen, wann die Kinder gemacht wurden. Und das hier hat Logan Stonewall gemacht«, sagte sie und zeigte auf ihren Bauch. Ich fuhr zusammen.
    Ich war hierhergekommen mit der Absicht, resolut und entschlossen zu sein, ihr ein Angebot zu unterbreiten und sie dann mit Würde zu verlassen. Doch wie üblich ließ sie sich nicht einschüchtern. Ihre Augen funkelten mich mit arrogantem Genuß an.
    »Ich will dir nicht vorschlagen, daß wir einen Test machen lassen, um herauszufinden, was wahr ist und was nicht, Fanny.
    Es würde alle Beteiligten nur noch mehr verletzen.«
    »Du willst es nicht vorschlagen…« Sie lehnte sich zurück und lachte wie eine verrückt gewordene Wildkatze. »Nun gut, was schlägst du dann vor, Heaven Leigh?« Ihre Augen wurden schmal, bis nur noch das Weiße zwischen den üppigen Wimpern hervorschimmerte.
    »Natürlich übernehmen wir alle Arztrechnungen.«
    »Natürlich. Und?«
    »Wir setzen eine monatliche Summe fest für das Kind und seine Bedürfnisse…«
    »Zu seinen Bedürfnissen gehöre auch ich«, sagte sie. »Das heißt, ich möchte behandelt werden wie eine Frau mit Klasse, so wie du«, sagte sie und stützte ihre Fäuste auf die Hüften.
    »Was denkst du denn, wer du bist, daß du hier hereinkommen und das Angebot machen kannst, nur für das Kind zu sorgen?
    Dein Mann kommt zu mir, weil du nicht da bist, wenn er dich braucht. Und dann willst du nichts zahlen! Ich muß mit dem Kind leben, oder? Ich bin dann angebunden, oder? Ich kann dann nicht herumlaufen und mir einen neuen Mann suchen.«
    »Fanny«, fragte ich und lächelte sie an. »Willst du das Kind wirklich behalten?«
    »Oh, ich verstehe, worauf du hinaus willst. Du denkst, du kannst hereinkommen und ein Wahnsinnsgeschäft machen, eh?
    Das Kind nehmen und so tun, als wäre es deins, nicht wahr?
    Und dann habe ich keine Ansprüche mehr, richtig? Ganz schön clever! Nur, so dumm bin ich nicht mehr, so dumm wie damals, als der Reverend mir meine Darcy fortgenommen hat.«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, wie schwer es für dich ist, das Kind zu haben. Du hast doch recht. Es schränkt dich ein.«
    Sie lachte. Wenn Fanny lachte, selbst wenn es ein böses Lachen voller Haß war, blitzten ihre weißen Zähne leuchtend auf.
    »Ich werde es riskieren«, sagte sie.
    »Aber kannst du dem Kind auch eine gute Mutter sein?«
    fragte ich und versuchte vernünftig zu klingen, so schwer es mir auch fiel, meine Wut unter Kontrolle zu halten.
    Ihre Augen wurden wieder zu Schlitzen.
    »Nun fang nicht wieder mit diesem Mist an, Heaven Leigh.
    Das war schon damals die Ausrede, als ich Darcy nicht von Reverend Wise zurückbekommen habe.«
    »Das ist keine Ausrede, Fanny«, sagte ich, immer noch leise.
    Sie musterte mich. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Du bist doch genau wie Pa! Kinder kaufen und Kinder verkaufen! Alles nur, damit es für dich einfach ist.«
    »Das ist es nicht. Überhaupt nicht«, sagte ich. Wie kam sie nur auf die Idee? Es ging mir dabei nicht um mich, sondern ich machte mir Sorgen, wie sie das Kind behandeln würde.
    »Doch, das ist es. Du bezahlst mir etwas für das Kind, und dann gibst du es fort. Oder etwa nicht?« verlangte sie zu wissen.
    »Nein. Das hatte ich nicht vor.«
    »Nun, es ist mir egal, was du vorhattest. Die Antwort ist nein.
    Ich behalte mein Kind, und Logan und du, ihr zahlt dafür, daß es ihm gut geht. Es soll ihm so gut gehen wie einem von euren Kindern. Es soll in die besten Schulen gehen, die schönsten Sachen tragen. Verstehst du das, Heaven?«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Und was

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