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Gefährlich nah

Titel: Gefährlich nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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ich es richtig gemacht habe?«, fragte Hazel, während sie das x-te Top anprobierte. »Mit Joe, meine ich.«
    »Ja«, sagte Dee, »warum denn nicht? Ihr zwei habt immer schon gut zusammengepasst. Aua«, fügte sie hinzu, während sie versuchte, den Reißverschluss an einer besonders engen Jeans zuzumachen. »Ich muss echt abnehmen. Ich hab tonnenweise gefressen über Weihnachten.«
    »Ach, vergiss es«, stöhnte Hazel. »Du klingst langsam wie Abbie. Ich hab eine Orange als Weihnachtsessen gegessen. Kaum zu glauben, oder? Eine ganze Orange, ganz für mich alleine. Tom sagt, ich bin ein gefräßiges Schwein! «
    Dee lachte. Sie konnte es sich nicht verkneifen. Hazel beherrschte Abbies übertriebenes Kreischen perfekt, aber es war nicht wirklich komisch. Vor allem jetzt nicht mehr, wo sie jede Nennung von Abbies Namen immer an ihr Gespräch erinnerte und an die Geschichte, die sie ihr nie hätte erzählen sollen.
    »Nein«, sagte Dee, nachdem sie sich schließlich in die Jeans hineingequetscht hatte. »Das hat keinen Sinn! Ich
brauche was, in dem ich mich auch wirklich bewegen kann.«
    Während sie die Jeans auszog, klingelte ihr Handy.
    »Kannst du eben drangehen?«, bat sie Hazel. »Rechte Jackentasche.«
    »Hi, Sanjay. Nein, hier ist Hazel. Dee steht hier grade in der Unterhose rum. - Was? Die Verbindung ist ein bisschen schlecht. - Scott? Äh, nein. Wir haben ihn nicht gesehen, ich dachte, er wäre bei dir?«
    Dee schnappte sich das Handy und versuchte zuzuhören und sich dabei anzuziehen.
    »Okay. Gut. Ich bin gleich da. - Scheiße, Scheiße, Scheiße«, murmelte sie, warf sich die restlichen Klamotten über, schob das Handy zurück in die Tasche und zog den Vorhang der Kabine auf.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Hazel, während sie nach draußen gingen, wo Joe wartete.
    »Weiß nicht genau«, sagte Dee. »Sanjay hat sich DVDs angeschaut. Er hat gesehen, wie Scott in der Nähe der Tür mit einem anderen Jungen aus der Schule geredet hat. Jamie Smith, glaubt er. Und dann ist Scott plötzlich rausgerannt. Und bis Sanjay ebenfalls draußen war, war Scott schon verschwunden.«
    »Warte mal«, sagte Hazel und packte Dee am Arm, während sie nach draußen gingen. »Bevor du jetzt in der ganzen Stadt herumjagst. Ruf ihn an, ruf Scott an.«
    »Oh ja, stimmt«, sagte Dee, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte im Gehen. »Ich kann schon gar nicht mehr klar denken - er geht nicht dran. Es klingelt, aber
er antwortet nicht. Moment - Scott. Hör zu. Ruf mich an, ja? Sag mir, wo du bist. - Mailbox«, fügte sie erklärend für Hazel hinzu.
    Während Dee wählte und sprach, schaute sie sich die ganze Zeit nach Scott um. Sie konnte ihn nirgends entdecken, aber sie sah Sanjay, der zu ihnen hinübergeeilt kam.
    »Irgendeine Spur?«, fragte Dee.
    »Nein, aber Jamie Smith glaubt, dass er in diese Richtung gelaufen ist«, meinte Sanjay und zeigte die Hauptstraße entlang. »Vielleicht ist er auf dem Weg zurück zum Parkplatz oder zur Bushaltestelle.«
    »Er weiß wahrscheinlich gar nicht, wo er hingeht und was er tut«, meinte Dee. »Was ist denn nur passiert? Was hat dieser verdammte Jamie Smith zu ihm gesagt?«
    »Äh, ich hab mit Jamie geredet«, sagte Sanjay. »Nachdem ich dich angerufen hatte. Er hat erst behauptet, er hätte nichts gesagt, aber schließlich hab ich doch noch was aus ihm rausgekriegt.«
    »Und was?« Dee schrie fast.
    »Ich hab’s nicht ganz kapiert«, meinte Sanjay. »Er ist nicht der Hellste, dieser Jamie. Manchmal weiß man gar nicht, worüber er eigentlich redet. Irgendwas von Narben. Er meinte, er hätte Scott nur gefragt, ob er seine Narben sehen kann. Ich meine, was denn für Narben? Hat Scott Narben?«
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr Dee, so als hätte sie jemand in den Bauch getreten. Ja, Scott hatte Narben. Dutzende von Narben. Aber woher wusste Jamie Smith
davon? Scott hätte ihm niemals davon erzählt. Scott würde es niemandem erzählen!
    Außer der Familie, außer den Leuten dort, wo sie früher gewohnt hatten und die damals die Lokalzeitung gelesen hatten, gab es nur eine einzige Person, die von den Narben wusste.
    »Abbie!«, sagte sie, während sie sich bemühte, weiterzugehen und mit den anderen Schritt zu halten. »Kennt Jamie Smith Abbie?«
    »Vermutlich«, sagte Joe und rieb sich den Schnurrbart. Er machte ein vollkommen verwirrtes Gesicht. »Er weiß bestimmt, wer sie ist. Ich meine, hier kennt schließlich jeder jeden. Warum?«
    »Ja, aber sind sie Nachbarn oder so was?«, bohrte

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