Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
leid wegen des Höschens.«
Dann hebt er mich wieder hoch, und ich lache: »Es tut dir bestimmt nicht leid, und das Teil war auch wirklich ziemlich scheußlich.«
River fasst unter mein Kinn, und dann küssen wir uns zum ersten Mal an diesem Abend ganz zärtlich.
»Können wir jetzt los? Im Hotel wartet eine Badewanne auf uns.«
Ich lächle. »Jetzt können wir los.«
Er legt den Arm um mich, und ich stecke ihm die Hand in die Gesäßtasche, ehe wir beide von einem Ohr bis zum anderen grinsend zur Garderobe schlendern.
Kapitel 15
Kiss You Inside Out
Es ist Sonntagmorgen, nur zwei Tage, nachdem River und ich uns wiederbegegnet sind. Damals vor fünf Jahren hatte es nur eine Minute gedauert, bis ich mich in ihn verliebt hatte, und – wenn ich das zu sagen wage – es hat nur wenig mehr als einen Tag gedauert, bis ich wusste, dass ich mehr für ihn empfinde.
Doch obwohl wir bereits so eng miteinander verbunden sind, muss ich immer wieder an Ben denken. Ist das, weil ich mich schuldig fühle, dass ich mich nicht daran erinnern kann, mit Ben jemals dieses Gefühl des Neuen, Aufregenden erlebt zu haben, wie mir das gerade mit River passiert?
Ben und ich haben nie die üblichen Meilensteine hinter uns gebracht, wie das bei neuen Pärchen für gewöhnlich der Fall ist. Unsere Beziehung ist gewachsen. Wir haben uns einfach geliebt. Ich weiß noch nicht einmal, wann ich zum ersten Mal sicher wusste, dass ich Ben liebe, oder wann ich wusste, dass er derjenige ist, mit dem ich den Rest meines Lebens zusammenbleiben will. Am einen Tag waren wir noch beste Freunde gewesen, und am nächsten Tag waren wir ein Paar. Es gab keinen Moment, in dem mir klar wurde, dass ich Ben liebte. Ich hatte ihn einfach schon immer geliebt.
Was war das also gestern auf einmal für ein seltsames, neues Gefühl? Es kam mir vor, als wäre plötzlich etwas wie von einem anderen Stern durchs Weltall auf mich zugerast gekommen und hätte an meine Tür geklopft. Was sind das für komische, unbekannte Gefühle tief in mir? Nachdem ich zwei Tage mit River verbracht habe, bin ich auf einmal voller Glückseligkeit.
Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie Ben und ich die vier Jahre, die wir zusammenlebten, nebeneinander aufwachten – und auch an die unzähligen Male davor, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es sich jemals so angefühlt hat wie jetzt. Wir haben nachts nie miteinander gekuschelt. Ben hatte seine Seite des Betts und ich meine. Wenn wir zusammen geschlafen hatten, sind wir vielleicht miteinander verschlungen eingeschlafen, aber bis zum Morgen hatten wir beide ganz eindeutig wieder unsere jeweiligen Seiten des Bettes eingenommen.
Doch jetzt, als River tief und fest schläft, bleibe ich eng an seine harte Brust geschmiegt. Er schläft auf der anderen Seite des Betts als die Nacht zuvor. Lustig, vielleicht hat er ja gar keine Seite, oder vielleicht habe auch ich keine?
Wir hatten so eine bezaubernde Nacht. Ja, mein Po ist von der Backsteinmauer ein bisschen zerkratzt, aber es ist eine angenehme Erinnerung an den fabelhaften Sex, den wir zusammen erlebt haben. Nachdem wir den Club gegen Mitternacht verlassen hatten, überlegten wir uns, zu Fuß zum Hotel zurückzugehen. Wir gingen Arm in Arm und ließen uns richtig Zeit. Dabei sind wir immer wieder stehengeblieben, um uns zu küssen und uns zu unterhalten. Wir hatten keine Eile. Wir waren beide von unserem leidenschaftlichen Schäferstündchen auf der Dachterrasse gesättigt und wollten einfach nur noch die Zeit miteinander genießen.
Als wir am Brunnen vor dem Bellagio vorbeikamen, blieb River stehen. Er nahm zwei Münzen aus seinem Portemonnaie, wovon er mir eine reichte und mir dann erklärte, wir sollten die Münzen über die Schulter werfen und uns dabei etwas wünschen. Er sah einfach bezaubernd aus, als er bis drei zählte und dabei seine Finger benutzte, als würde er seine Band einzählen, und dann rief er: »Los«, und wir warfen beide unsere Münze.
Als ich ihn wieder anblickte, sah er ganz ernst aus. Er flüsterte mir zu: »Willst du wissen, was ich mir gewünscht habe?«
»Heißt es nicht, dass dein Wunsch dann nicht in Erfüllung geht?«
Verführerisch lächelnd schüttelte er den Kopf, und dann küsste er mich und sagte: »Ich habe mir dich gewünscht.«
Wir gingen noch näher an den Brunnen heran, um das Tanzen des Wassers zu beobachten. Hand in Hand standen wir da. »Komm morgen mit nach L. A.«, sagte er. Es war kein Vorschlag, es war eine Bitte.
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