Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
glaube, einfach nur Groupies. Aber ich weiß es nicht genau. Ich achte nicht besonders auf sie. Aber die sind der Grund dafür, dass ich auf ein umzäuntes Grundstück gezogen bin.«
»Ah, stimmt. Du magst ja keine Fans.«
»Das hab ich so nicht gesagt. Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit mag ich meine Fans. Aber manchmal vergessen sie eben, dass Künstler auch ein Privatleben haben.« Er hält kurz inne, als würde er darüber nachdenken, wie er fortfahren soll. »Versteh mich nicht falsch. Ich finde es toll, Autogramme zu geben und neue Leute kennenzulernen, wenn wir gerade gespielt haben. Nur dieses Chaos, das kann ich nicht ab.«
Die Rufe werden leiser, und River wirft noch einen Blick in den Rückspiegel. Dann schüttelt er den Kopf und sagt: »Xander meint, bei dem Job lässt sich so was nicht vermeiden, und die wären harmlos. Das sind sie bestimmt, aber sie können trotzdem ganz schön nerven.«
Irgendwie hätte ich absolut nicht gedacht, dass River in einem der berühmtesten Viertel von Hollywood Hills wohnt. Aber als wir durch die Straßen fahren, kann ich es doch verstehen. Nicht nur wegen der Privatsphäre und Sicherheit, die man hier hat, sondern auch, weil es durch die Abgeschiedenheit angenehm ruhig ist. River scheint ebenso wie ich ein ruhigeres Leben zu bevorzugen. Lustig, Ben liebte den Strand, aber nicht die ruhigen Stellen, die ich so gern mag.
Während River weiter in das Viertel hineinfährt, muss ich daran denken, dass Ben diese Häuser immer das Zuhause der unsozialen Reichen und aufgetakelt Schönen genannt hat. Seit seinen Nachforschungen über den Footballspieler Mark Hines hatte er irrationalerweise etwas gegen alle, die in diesem Teil von L. A. wohnten. Ben hatte über illegale Wetten und Geldwäsche geschrieben. Mark war eine so feige Sau, wie Ben mir gegenüber sagte, dass er, statt zu gestehen, die alleinige Schuld seinem Agenten in die Schuhe schob und so weiter Football spielen konnte.
Ben meinte, Mark hätte sein Geld und seinen Ruhm benutzt, um seine Mitschuld zu vertuschen, und war der Überzeugung, dass er damit nur durchkam, weil er ein Promi war. Seine tiefe Abneigung rührte wahrscheinlich auch daher, dass Ben selbst ein großer Footballfan war, oder vielleicht war es auch nur die bloße Ungerechtigkeit, die ihn aufregte, oder er war einfach neidisch auf die Macht, die Mark besaß, ich war mir da nie so ganz sicher.
Wann immer ich erwähnte, dass jemand in den Hollywood Hills lebte, kommentierte er das mit den Worten »der Scheißkerl«. Auf das Geld anderer Leute war er nie neidisch, denn die Familien von uns beiden waren finanziell abgesichert. Aber ich glaube, er war neidisch auf ihren Status als Prominente. Auch wenn Ben es mir nie gesagt hat, weiß ich, dass er insgeheim gehofft hatte, eines Tages so bekannt zu sein wie Anderson Cooper.
Ben und ich hatten keinen besonders extravaganten Lebensstil. Wir sind praktisch am Strand aufgewachsen, und es gab nie irgendeinen Druck, mit den Nachbarn mithalten zu müssen. Wir lebten einfach und sorgenfrei; das war eben der Lebensstil dort.
Doch ich sollte der Stadt gegenüber offen sein, in der River aufgewachsen ist und in der er als Musiker seinen höchsten Bekanntheitsgrad hat. Zweifellos wird er schon bald sehr viel weiter bekannt sein. Bisher hatte ich darüber noch gar nicht nachgedacht, aber jetzt, wo ich hier bin, wird mir das klar, und ich muss wieder an Bens Worte denken.
River bemerkt, dass ich in Gedanken woanders bin, und fragt: »Gefällt es dir nicht?«
Seine Stimme reißt mich aus meinen Überlegungen, und ich muss lachen. »Doch, natürlich gefällt es mir! Du hast mir nur nicht erzählt, dass du einer der Reichen und Schönen bist.«
Er lacht. »Ich habe dir erzählt, dass ich das Haus ziemlich günstig bekommen habe.«
Er fasst nach meiner Hand und fährt fort: »Die vorherigen Besitzer lassen sich scheiden und wollten es so schnell wie möglich loswerden. Xander ist mit dem Ex-Mann befreundet und hat mir den Kontakt verschafft.« Er küsst meine Hand und legt sie sich in den Schoß. »Der Ausblick von meinem Garten ist unglaublich toll. Nachdem ich den gesehen hatte, musste ich das Haus einfach kaufen.«
Ich muss lächeln bei dem Gedanken, wie viel wir doch gemeinsam haben. »Lustig, der Ausblick ist auch immer das Erste, was mich interessiert. Ehrlich gesagt war dein Anblick auch das Erste, was mich an dir interessiert hat.«
Lachend fragt er: »Ach ja? Gibst du also endlich zu, dass du mich
Weitere Kostenlose Bücher