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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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lag. Nie hatte es sie danach verlangt, seinen Körper zu erfühlen. Nur sehr zurückhaltend hatte sie Jacob berührt - mehr aus Pflichtgefühl als aus Verlangen.
    Die Versuchung, der „Pfad zur Hölle", vor dem ihr Vater in seinen Predigten immer gewarnt hatte, erschien Emily in diesem Augenblick wie der Himmel selbst. Sie schob einen Finge r unter das Gummiband von Logans Shorts und erstarrte.
    Unter ihrer Handfläche fühlte sie das heftige Zusammenziehen seiner Bauchmuskeln. Emily blickte auf und wurde augenblicklich von den durchdringenden ebenholzschwarzen Augen gefangen.
    „Du spielst mit dem Feuer, Honey. Du solltest aufpassen, sonst verbrennen wir beide noch."
    Ertappt. Auf frischer Tat ertappt. Emily wäre am liebsten auf der Stelle in den Erdboden versunken.
    Sie schluckte heftig. „Es tut mir leid."
    „Mir auch. Weil du nicht zu Ende führen kannst, was du angefangen hast."
    Emily schlug den Blick nieder. Ob man wirklich vor Verlegenheit sterben kann?
    dachte sie. Das Schlimmste war, sie schien einfach nicht fähig zu sein, ihre Hand wegzuziehen.
    „Hör auf! Mir tun vor Beherrschung schon die Kiefer weh, und mein Körper explodiert gleich."
    Emily hob langsam wieder den Blick. „Willst du mit mir schlafen, Logan?" Sie war selbst erschrocken über ihre Kühnheit. Andererseits war es ihr wichtig, seine Antwort zu hören.
    „Gewollt habe ich Sex nie", erwiderte Logan. „Ich habe ihn gebraucht und genommen, wenn er angeboten wurde. Aber noch nie war ich so nahe dran, Liebe mit einer Frau zu machen, ohne Rücksicht darauf, ob sie es wollte oder nicht."
    Wieder bewegte Emily ihre Hand und fühlte eine ungewöhnliche Hochstimmung, als sich seine Bauchmuskeln heftig anspannten. „Was, wenn... die Frau es auch will?" Irgendwie kamen ihr die Worte, die ihr da entschlüpft waren, gar nicht fremd vor. Und auch ihre Schüchternheit, die Furcht, eine falsche Bewegung zu machen, waren wie weggeblasen.
    Sie fühlte sich wie eine der fiktiven Heldinnen in den Liebesromanen - Frauen, die ihre Männer herausforderten, umgarnten, sie verführten und ihnen an Kraft ebenbürtig waren. Ich bin gerade dabei, diesen Mann zu verführen, dachte sie mit einem Anflug von Stolz.
    „Falls du diese Frau bist, raffe ich meinen letzten Rest an Anstand und Vernunft zusammen und verschwinde."
    „Warum?"
    Logan konnte die in ihm hochschießende Freude nicht ganz unterdrücken. Emily Osborn wollte ihn. So sehr, dass sie die Jahre der strengen Erziehung zu moralischer Rechtschaffenheit durch verklemmte Eltern zur Seite schob.
    Doch er wusste, er musste die ganze Sache im Keim ersticken.
    Emily war sich gerade erst ihrer Weiblichkeit bewusst geworden, ihrer natürlichen Macht als Frau über ihn. Dieses Selbstvertrauen war zerbrechlich wie feinstes Kristall. Ein falsches Wort von ihm, und es bekäme einen Knacks, der nicht mehr zu reparieren war.
    „Weißt du, so etwas ist schon oft passiert", begann er vorsichtig.
    In Emilys Miene spiegelte sich Verwirrung. „Bestimmt hat es eine Menge Frauen gegeben, die..."
    Sein leises Lachen unterbrach sie. „Ich spreche von dir, von dem, was du jetzt fühlst. Es passiert häufig, dass sich Geiseln, um ihre Situation überhaupt ertragen zu können, emotional auf die Seite ihres Entführers schlagen."
    Schlagartig blieb ihre Hand bewegungslos auf seinem Bauch liegen.
    „Du bist von mir abhängig, um aus diesem Chaos herauszukommen", fuhr Logan fort. „Im Grunde fühlst du dich sicher nicht wirklich von mir angezogen.
    Wahrscheinlich würdest du für jeden anderen Mann, der dich in eine solche Gefahr verschleppt hätte, ähnlich empfinden."
    Emily starrte ihn an. Sie hatte von diesem Phänomen gehört, davon, dass Entsetzen und Angst von Gefangenen sich manchmal tatsächlich in Liebe für ihren Aggressor umwandeln.
    Äußerlich gesehen, überlegte sie, kann dies hier so ein klassischer Fall sein.
    Aber... Emily runzelte die Stirn. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals zum Beispiel einen der beiden Männer berühren zu wollen, die sie in dem Cafe beobachtet hatten. Sie konnte sich nicht vorstellen, überhaupt einen anderen Mann zu wollen als Logan
    Außerdem war sie nicht wirklich eine Gefangene. Nicht mehr seit der Nacht, als sie Logan im Kampf mit den beiden Männern geholfen hatte, die in ihr Zimmer eingedrungen waren.
    Also passte die Erklärung nicht mehr. Oder doch? Vielleicht rationalisierte sie, suchte nur nach einer Entschuldigung für ihr Verhalten, das so untypisch für sie

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