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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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dich nirgends entdeckt."
    „Ich war spät dran, und als ich Pennington sah, wollte ich die Gegend erst einmal genauer unter die Lupe nehmen." Jamie lächelte bedauernd. „Wie ein blutiger Anfänger bin ich dabei gesehen worden. Darum dachte ich, ich verschwinde am besten wieder."
    Logan nickte. Klar, dass Jamie weder selbst in eine Falle gehen noch die verdächtigen Männer zu dem alten Partner hatte führen wollen.
    „Glaubst du wirklich, Pennington ist der Verräter?"
    Jamie zog eine Schulter hoch. „Möglich. Ein Motiv hätte er: Er spielt.
    Rennwetten."
    Logan runzelte die Stirn. „Schulden?"
    „Schwere. Aber ich bezweifle, dass er der Kopf ist."
    „Warum?"
    „Weil nur ein Mann über das Treffen zwischen dir und mir Bescheid wusste."
    Garibaldi. Wieder gefror Logan das Blut in den Adern. Er merkte gar nicht, dass er den Namen laut ausgesprochen hatte, bis Jamie weiterredete.
    „Richtig. Das setzt ihn zuoberst auf die Liste. Nur eins passt nicht: Er kann keinen Nutzen daraus ziehen. Garibaldi hat kein Interesse an Geld. Für ihn gibt es überhaupt kein Leben außerhalb von Control. Was sollte einen Mann veranlassen, das einzige aufs Spiel zu setzen, was ihm etwas bedeutet?"
    Nein, überlegte Logan, es ergibt überhaupt keinen Sinn. Als Leiter von Control hatte Garibaldi Macht - Macht, die er nicht gefährden wollte. Er war viel zu klug, um sich durch irgendwelche Versprechungen auf noch mehr Macht zu Operationen für die Gege nseite ködern zu lassen. Er wusste genau, dass jemandem, der bereit ist, die eigenen Leute zu betrügen, nie wieder eine Machtposition anvertraut wird.
    „Und doch hat er mich zu dem Treffen mit dir ins Scaffer-Haus geschickt, was sich als Falle herausgestellt hat."
    „Vielleicht haben ihn ja die Gerüchte, die in letzter Zeit herumschwirren, ein bisschen nervös gemacht", überlegte Jamie.
    „Gerüchte? Was für Gerüchte?"
    „Dass an oberster Stelle ernsthaft überlegt wird, ihn in den Ruhestand zu schicken. Und dass man auch schon einen Nachfolger für ihn ins Auge gefasst hat."
    „Wer soll das sein?"
    Jamie lachte auf und rieb einen Knöchel über die Sommersprossen seiner rechten Wangen. „Du."
    „Du bist verrückt."
    Logan lehnte sich weiter zurück an den rauen Felsen und dachte an die letzte Unterhaltung, die er vor seinem Panama-Auftrag mit dem Boss geführt hatte.
    Garibaldi hatte damals angedeutet, es könne Logans letzter Einsatz vor Ort sein, es sei an der Zeit, „Ghostrider" aus der Kälte zurückzuziehen. Andeutungen, auf die er, Logan, nicht weiter geachtet hatte.
    Hatte der Boss ihn mit diesem Job irgendwie testen wollen? Oder beabsichtigt, sich auf unverdächtige Weise des lästigen Konkurrenten zu entledigen?
    „Ich sehe, bei dir ist der Groschen gefallen", bemerkte Jamie. „Entweder will Garibaldi uns aus dem Weg haben, oder er benutzt dich und mich als Köder, der vor einer listigen und sehr schlüpfrigen Schlange baumelt."
    Logan fühlte, wie sich sein Magen langsam und schmerzhaft verdrehte. „Was denkst du?"
    „Ich neige eher zu Pennington. Garibaldi könnte absichtlich der Zeitpunkt und der Ort unseres Treffens entschlüpft sein, einfach um zu sehen, wer dort auftaucht."
    Es wäre typisch für den Mann. Nur um zu sehen, was geschieht, mit dem Leben zweier Menschen zu spielen, sie ohne Warnung in die Löwengrube zu werfen.
    „Bliebe immer noch die Frage, ob Pennington selbst die undichte Stelle ist oder ob er nur benutzt wird."
    „Genau. Und darum sind wir auf der Flucht. Und ganz allein auf uns selbst angewiesen."
    „Großartig. Wirklich großartig", knurrte Logan. Er legte den Kopf gegen den harten Felsstein und schloss kurz die Augen. „Kennt sonst noch jemand diese Stelle hier?"
    Eine dunkle Wolke zog über Jamies Gesicht. „Kessler kannte sie."
    „Du weißt, dass er tot ist?"
    „Ich habe es im Radio gehört. Danach habe ich mich hierher zurückgezogen und gehofft, dass du nachkommst."
    „Dann weißt du auch, dass sie mich suchen." Logan sah seinen Freund durchdringend an. „Wusste Kessler von deinen Verdächtigungen?"'
    „Ja." Abrupt wurde Jamies Miene kalt und hart. „Ich sollte den Kopf für Kesslers Tod hinhalten."
    Langsam nickte Logan. Ja, das ergab Sinn. Die Leiche war in Jamies Apartment gebracht worden, damit man ihm den Mord anhängen konnte. In letzter Minute hatte man dann umdisponiert, und statt Jamie sollte nun er, Logan, dran glauben.
    Sein Mund verzog sich zu einer harten Linie. „Wer von den beiden ist nun der

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