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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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Mit zusammengebissenen Zähnen zog Logan seine Hand von ihrer Schulter zurück. Er wollte Emily so sehr, dass er es direkt schmecken konnte.
    „Was wirst du mit ihr tun?" fragte Jamie leise.
    Gute Frage, dachte Logan. „Sie an einen sicheren Ort bringen, wo sie nicht Pennington in die Hände fallen kann."
    Jamies Lachen war kurz und bitter. „Einen solchen Ort gibt es nicht, darauf kannst du wetten."
    „Dann muss ich eben dafür sorgen, dass sie alle Hände voll zu tun haben, auf meiner Fährte zu bleiben", entgegnete Logan grimmig. „Ich kann Emily nicht weiter durchs Land schleppen. Im Großen und Ganzen hat sie diese ganze böse Geschichte aber wirklich toll durchgestanden. Eine außergewöhnliche Frau. Zu schade, dass sie selbst es nicht einmal weiß", fügte er leise hinzu.
    „Sie muss eine außergewöhnliche Frau sein, sonst hättest du dich nicht so sehr in sie verliebt."
    Ja, Jamie hatte recht. Logan hatte sich in Emily verliebt. Über beide Ohren. Ihre Unschuld hatte ihn gereizt, ihr Vertrauen und ihr Glaube, dass alles so ist, wie es zu sein scheint. Ihre Scheu und ihr Mut.
    Er hatte gegen seine Gefühle angekämpft, aber vergebens. Diese Liebe war aus heiterem Himmel auf ihn heruntergefallen.
    „Also, wohin bringst du sie?" wollte Jamie wissen.
    Logan presste hart die Lippen aufeinander. „Dorthin, wo niemand nach ihr suchen wird: in die Hütte meines Bruders."
    Jamie neigte den Kopf und lächelte langsam. „Nicht einmal Garibaldi kennt die Hütte. Hoffen wir, dass es ausreicht."
    Logan warf erneut einen Blick zu der schlafenden Frau hinüber. „Es muss, Jamie. Es muss einfach."

11. KAPITEL
    Mit Jamies Anweisungen hatte Emily kein Problem, die Bucht zu finden, den der reißende Colorado-River in die Felsen gegraben hatte.
    Nachdem sie zwei Tage auf dem Boden geschlafen hatte, wünschte sie sich nichts weiter als ein gründliches Bad.
    Unschlüssig starrte sie aufs Wasser. Sie hatte noch nie nackt im Freien gebadet, und zu dieser Jahreszeit machten hier viele Leute Wildwasserfahrten. Aber Jamie hatte ihr versichert, die vielen Felsen und Büsche böten ausreichend Schutz vor neugierigen Blicken.
    Sie gab sich einen Ruck und legte Seife, Shampoo und das Handtuch, das sie sich vo n Jamie geliehen hatte, auf einen Felsstein und zog sich das schwarze T-Shirt über den Kopf. Während sie sich langsam ganz auszog, streichelte der warme Sonnenschein ihre Haut.
    Zunächst steckte sie nur einen Zeh ins Wasser. Es war eisig. Am liebsten hätte sie sich wieder angezogen. Doch sie biss die Zähne zusammen und watete in die Mitte der Bucht hinaus, wo es tief genug war für ein richtiges Bad, aber weit genug von der reißenden Strömung des Flusses entfernt.
    Mit großer Überwindung tauchte sie in dem eisigen Wasser unter. Nach dem ersten Schock fühlte sich das Wasser wunderbar an.
    Gern hätte Emily ausgiebig gebadet, doch der Gedanke, von fremden Menschen überrascht zu werden, trieb sie zur Eile an.
    Schnell rubbelte sie sich trocken und zog ihr T-Shirt und den Slip an. Nachdem sie das Handtuch um ihr Haar geschlungen hatte, streckte sie sich auf einem flachen Felsstein aus, um die nackte Haut von der Sonne wärmen zu lassen.
    Sie fühlte sich sauber, frisch - und elend. In wenigen Stunden würden sie diesen friedlichen Ort inmitten einer Alptraumwelt verlassen. Morgen gegen Abend würden sie Traces geheimnisvolle Hütte erreichen. Und kurz darauf würde er sie dort allein zurücklassen.
    Wie eine Wachtel, die einen Raubvogel von ihrem Nest wegführt, wollte Trace die Männer, die hinter ihnen her waren, von Emily abziehen.
    Sie wollte nicht, dass Trace ohne sie wegging, sieh selbst als Köder anbot, um sie zu schützen. Aber sie wusste, sie konnte ihn nicht dazu bewegen, bei ihr zu bleiben. Sie konnte ihn höchstens verführen. "Plötzlich fiel ihr eine Decke über die Schultern. Emily zuckte erschrocken zusammen.
    „Du siehst aus, als frierst du."
    Dankbar lächelte sie Trace an, während sie die Decke vor der Brust zusammenzog. Trace hockte sich neben sie in die Hocke. Er spielte mit einem Grashalm, den er dann abriss, mit seinen langen, schlanken Fingern zerpflückte und die Teile auf den felsigen Boden fallen ließ.
    „Morgen Abend in der Hütte wirst du wieder richtig duschen können", sagte er.
    „Wo liegt eigentlich diese Hütte?"
    „Ein paar Autostunden nördlich von San Francisco."
    Emily raffte ihren ganzen Mut zusammen. „Ich habe mir gerade überlegt, ob ich dich überreden kann, bei mir

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