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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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Schuft, Jamie?"
    Anstelle des Freundes beantwortete Emily die Frage. „Vielleicht arbeiten Pennington und Garibaldi in der Sache zusammen."
    Obwohl sich die beiden Männer etwas von ihr entfernt hingesetzt hatten und im Flüsterton miteinander sprachen, hatte Emily jedes Wort mitbekommen.
    Trace riß den Kopf zu ihr herum, und sie hörte ihn leise, aber he ftig fluchen.
    „Hört, hört!" sagte Jamie. „Ich nehme an, Sie waren die ganze Zeit über wach, Emily?"
    Sie nickte zu dem rothaarigen Riesen hinüber und richtete sich in dem Nylonschlafsack auf.
    „Dann haben Sie hoffentlich auch verstanden, dass die Sache noch nicht zu Ende ist, selbst wenn wir die undichte Stelle finden?"
    „Jamie!" warnte Logan den Freund scharf. „Ich will sie nicht in noch größere Gefahr bringen, als sie schon ist."
    Emily hob das Kinn. „Habe ich nicht das Recht darauf, Bescheid zu wissen?"
    „Sie sagt es." Jamie sah sie nachdenklich an. „Und vergiss bitte nicht, Trace, Pennington weiß sowieso, dass die Frau bei dir ist, und falls er sie jemals zu fassen bekommt, spielt es kaum eine Rolle, ob sie etwas mehr oder weniger weiß.
    Außerdem hat sie jetzt ohnehin schon das meiste gehört."
    Logan fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er wusste, es war nicht fair von ihm gewesen, Emily, die schließlich die Gefahrensituationen, in die sie durch seine Schuld geraten war, mutig und tapfer bestanden hatte,
    so im dunkeln tappen zu lassen. Aus selbstsüchtigen Motiven. Weil er sich zu viel aus ihr machte und nicht wollte, dass sie erfuhr, zu welch einem Menschen ihn die Umstände gemacht hatten. „Sind die Scaffers tatsächlich an diesem schmutzigen Spiel beteiligt? Sind sie auch Spione?" fragte Emily zögernd.
    Logan musste über ihren ungläubigen Ton lächeln. „Nicht direkt. Aber unsere Abteilung benutzt ihr Haus gelegentlich für Treffen."
    Emilys Augen wurden weit und rund. „Darum also hast du mich mitgeschleppt!
    Du fürchtetest, Dorothea Scaffer könnte zurückkommen, um mein Haus zu durchsuchen, weil sie beim ersten Versuch gestört wurde. Sie wollte gar nicht in meinen Sachen herumschnüffeln. Sie hat nach dir gesucht. Aber woher wusstest du, dass ich eigentlich auf Urlaub sein sollte?"
    Logan seufzte. „Es war reine Routine, zur Sicherheit alle Nachbarn der Scaffers zu überprüfen. In dem Dossier, das Garibaldi mir gegeben hat, stand, du seist zur Zeit verreist."
    Emily war erschrocken darüber, dass vom Geheimdienst eine Akte über sie angelegt worden war. Sie wurde blass.
    „Was stand in dieser Akte, Logan?"
    „Nur das Wesentliche. Gerade genug, um sichergehen zu können, dass du wirklich die bist, die du zu sein behauptest."
    „Ich finde das verabscheuungswürdig."
    „Aber notwendig", warf Jamie ruhig ein. „Man kann keinen Agenten in eine unbekannte Situation schicken. Wir müssen den Feind immer genau kennen."
    Jetzt wandte sich Logan wieder an seinen Freund. „Was, zum Teufel, machen wir nun Jamie?"
    „Wenn du mit Garibaldi kein Risiko eingehen willst, müssen wir uns weiter verstecken." Jamie legte den Kopf auf die Seite und musterte Logan nachdenklich.
    „Aber vielleicht sollten jetzt langsam wir mit einigen Überraschungen aufwarten."
    „Woran denkst du da zum Beispiel?"
    „Wie wäre es mit deinem Bruder?"
    Logan sah den Freund abweisend an. „Lass Tyler aus der Sache."
    „Er könnte..."
    „Nein."
    Mit einem grimmigen Blick beugte sich Jamie vor. „Schließlich hat er es früher auch schon gemacht."
    „Vergiss es. Das war etwas anderes."
    „War es das? Für mich war es genau dasselbe."
    „Vergiss es, Jamie. Nur du und Garibaldi wissen etwas von Ty. Und dabei will ich es belassen. Ich wollte meinen Bruder damals nicht hineinziehen - und jetzt will ich es erst recht nicht."
    Jamie lehnte sich wieder gegen den Felsen und massierte sich die Kopfhaut. „Es ist deine Entscheidung. Ich hoffe nur, es ist kein Fehler."
    „Es wäre nicht der erste." Logans Blick huschte hinüber zu der Frau, die nachdenklich auf dem Schlafsack saß.
    Irgendwann während des weiteren Gesprächs schlief Emily ein. Logan zog den Schlafsack hoch und drückte ihn fest um sie.
    Arme Emily. Er hatte ihr nicht nur den ersten Urlaub ihres Lebens zerstört, er hatte sie auch in eine Situation hineingezogen, der sie nicht gewachsen war. In den letzten fünf Tagen hatte sie sich gezwungenermaßen mit Dingen abgeben müssen, mit denen selbst er als erfahrener Agent Schwierigkeiten hatte.
    Unschuldige, vertrauensvolle, süße Emily.

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