Gefährlich sexy!
schon lange so weit.“ Insgesamt seit den letzten zwei Wochen und heute schon seit vier Uhr nachmittags, dachte sie und wünschte den anderen Männern eine gute Nacht, bevor sie zu Beaus großem Transporter ging. Komischerweise hatte sie den Eindruck, dass er einen Moment lang zögerte, als wolle er ihr die Beifahrertür aufmachen. Doch dann schien er es sich in letzter Minute anders zu überlegen. Sie bemerkte, dass sie ihn immer faszinierender fand. Wer war Beau Stillwell wirklich?
Natalie kletterte in den Transporter, setzte sich möglichst weit von Beau entfernt direkt ans Fenster auf die durchgängige Sitzbank und schnallte sich an. Das betagte Fahrzeug hatte offensichtlich schon viele Kilometer zurückgelegt, doch es war gepflegt und sauber. „Ich hätte gedacht, dass Sie eine Corvette, einen Camaro oder einen Mustang fahren.“
„Haben Sie jemals versucht, darin Kanthölzer zu transportieren?“ Er fuhr los.
„Das würde vermutlich nicht funktionieren.“ Dann schwiegen sie beide, und Natalies Blick fiel auf Beaus kräftige, sehnige Hände auf dem Lenkrad. Seine Nägel waren kurz geschnitten und sauber. Es waren tüchtige Männerhände, denen man ansah, dass er hart arbeitete, und sie passten zu seinem muskulösen Körper. Ihr wurde warm. Sie war sicher, dass sich seine Finger ein bisschen rau auf der Haut einer Frau anfühlten – auf ihrer Haut. Plötzlich war sie sich sehr bewusst, dass sie nur fünfzig Zentimeter voneinander entfernt waren. Wie kam es nur, dass er immer in ihren persönlichen Bereich einzudringen schien, wenn sie in seiner Nähe war?
Was, zum Teufel, war nur los mit ihr? Hatte sie zwei Wochen lang immer wieder versucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, um jetzt untätig herumzusitzen und seine Hände zu betrachten? Wohl kaum. Sie schlug ihr Notizbuch auf, um die Details und Besonderheiten der bevorstehenden Stillwell/Vickers-Hochzeit noch einmal durchzugehen. „Hat Caitlyn mit Ihnen besprochen, was auf Belle Terre erledigt werden soll?“
„Wenn Sie meine kleine Schwester besser kennen würden, wüssten Sie, dass sie keine Probleme damit hat zu sagen, was sie will und wann sie es will.“ Beau lächelte ironisch. Dennoch war unverkennbar, dass er seine Schwester liebte.
Natalie lachte leise. Sie hatte Caitlyn kennengelernt, als die kleine Blondine im College zusammen mit ihrer Schwester Shelby im selben Zimmer wohnte. Caitlyn war immer entgegenkommend gewesen, aber gelegentlich auch fordernd aufgetreten. Dennoch war sie Natalie weniger verzogen als verwöhnt erschienen – was ein wichtiger Unterschied war. „Vermutlich ist das so. Ich habe sie ein paar Mal getroffen, als sie und Shelby Zimmergenossinnen waren. Sind Sie jemals Shelby begegnet?“
„Nein. Ich bin immer sehr beschäftigt. Aber ich habe von Caitlyn viel über sie gehört. Als er ihr einen kurzen Blick zuwarf, schlug ihr Herz ein bisschen schneller. „Ist Shelby genauso hübsch wie Sie?“
Er fand sie hübsch? Das verschlug ihr den Atem. Sie war immer die praktische, gescheite und organisierte Schwester in der langen Reihe von Pflegegeschwistern gewesen, aber nie als hübsch bezeichnet worden. Doch er hatte sich nach Shelby erkundigt. Shelby und Beau Stillwell? Nur über ihre Leiche. Er würde ihrer kleinen Schwester nur das Herz brechen. „Sie ist zu jung für Sie.“
„Was glauben Sie denn, wie alt ich bin?“
Natalie vermutete, dass er Anfang dreißig war. Der Altersunterschied wäre also nicht so wahnsinnig groß. Was jedoch seinen Erfahrungsschatz anging, würde er Shelby haushoch überlegen sein. Obwohl sie das einzige leibliche Kind ihrer Eltern war, spielte Natalie die Rolle der großen Schwester schon seit sie fünf Jahre alt war, als ihre Eltern das erste Kind in Pflege genommen hatten. Schon damals hatte sie versucht, eine Art Ordnung in den Haushalt zu bringen. Ihre Eltern, die im Grunde Hippies geblieben waren, hatten sich nie vorstellen können, dass es eher befreiend als einengend sein konnte, im Leben eine Struktur zu haben. „Zu alt für meine kleine Schwester“, sagte sie also vorsichtshalber, obwohl sie nicht glaubte, dass er tatsächlich an Shelby interessiert war.
Beau lächelte sie herausfordernd an. „Sie mögen mich nicht, nicht wahr, Natalie?“
Mögen war kein Wort, dass sie mit ihm in Verbindung brachte. Vielmehr schien er ihre Vernunft und ihren gesunden Menschenverstand außer Kraft zu setzen und sie auf eine elementare Weise zu berühren. Wenn sie mit ihm zusammen
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