Gefährlich sexy!
sich auf und ging zur Tür.
„Haben Sie ein orangefarbenes Zelt bestellt?“, fragte er Emily, während er ungläubig das Kleid anstarrte, das ein Zimmermädchen in der Hand hielt.
„Mein Kleid!“, rief Emily und sprang auf. „Ist es sauber?“
„Ja. Wir haben es in den großen Gefrierschrank gehängt. Die Schädlingsbekämpfer hatten uns dazu geraten. Alles, was darauf war, müsste jetzt vernichtet sein.“
„Schade, dass das nicht auch auf das Kleid zutrifft“, bemerkte Jonah trocken.
So viele Leute waren der Hochzeit wegen in der Stadt, dass das Überraschungsdinner an jenem Abend in der Masonic Hall abgehalten wurde, wo auch der Hochzeitsempfang stattfinden sollte. Emily wusste, dass sie in den nächsten zwei Tagen viele Stunden mit dem Schmücken des turnhallengroßen Saals verbringen würde, den ihre Tante unbedingt in eine Art Rosengarten verwandeln wollte.
Da sie nicht in der Stadt lebte, wurde von Emily nicht erwartet, Essen mitzubringen, aber sie hielt trotzdem an einem Feinkostladen an und kaufte einen großen Becher Kartoffelsalat. Sie hätte auch Wein mitgenommen, aber Onkel Bill hatte voller Stolz verkündet, er habe genug für die ganze Woche gemacht. Onkel Bill war ein netter Mann und einer ihrer liebsten Verwandten, aber seinen Wein würde sie eher als Nagellackentferner benutzen, als das Zeug zu trinken.
Als sie eintrat, kam ihre Tante auf sie zugeeilt. „Oh, Emily, ich bin so froh, dass du da bist. Cousin Buddy ist schon ganz gespannt auf dich.“ Sie nahm den Kartoffelsalat entgegen und senkte ihre Stimme. „Er ist dieser sehr erfolgreiche Kieferorthopäde, von dem ich dir erzählt habe“, sagte sie und winkte einem Mann zu, der bei Emilys Eltern stand. Sie scheuchten ihn auch gleich in ihre Richtung, und das so unauffällig-auffällig, dass sie fast wie Schmierenkomödianten wirkten.
Emily hatte sich keine großen Illusionen über einen Mann gemacht, der sich mit über dreißig Jahren noch Buddy nannte, und sie wurde auch nicht enttäuscht. Ihr Cousin dritten Grades kam mit einem Gesichtsausdruck zu ihr herübergeschlendert, der besagte: „Ta-da! Heute ist dein Glückstag, Mädchen.“ Er war mittelgroß, hatte dünnes blondes Haar und trug eine Brille mit runden Gläsern, hinter denen blassblaue Augen mit selbstzufriedenem Blick die Welt betrachteten.
„Emily, das ist Cousin Buddy.“ Also wirklich! An der Art, wie sie es sagte, konnte man das unausgesprochene ‚Sie ist auch noch Single‘ heraushören.
„Hallo“, sagte sie und streckte im selben Moment ihre Hand aus, als Buddy sich zu einem Kuss vorbeugte. Schnell drehte sie den Kopf, sodass seine Lippen auf ihrer Wange landeten und dort einen feuchten Abdruck hinterließen, der sich anfühlte, als hätte ihr ein Hund über das Gesicht geleckt. Es schüttelte sie kurz.
„Ich lasse euch zwei allein, damit ihr euch kennenlernen könnt“, sagte ihre Tante und eilte davon, nachdem sie Emilys Eltern den erhobenen Daumen gezeigt hatte.
Buddy ist bestimmt ein netter Kerl, dachte Emily, und er gehörte zur Familie. Deshalb setzte sie ein Lächeln auf und tat so, als bemerkte sie nicht, wie alle sie und Cousin Buddy beobachteten, als ob sie die Stars einer besonders aufregenden Seifenoper wären. „Ich habe dich noch nie bei Familienhochzeiten gesehen“, sagte sie, um Konversation zu machen.
„Nein. Ich war immer zu beschäftigt mit der Praxis und meinem regen gesellschaftlichen Leben. Aber ein Mann kommt im Leben an einen Punkt, wo er einsieht, wie wichtig eine eigene Familie ist. Und da ich ein paar Wochen nichts zu tun hatte, dachte ich, ich komme und besuche all die Leute, die ich seit meiner Kindheit nicht gesehen habe.“
„Wie schön.“
„Wer möchte Wein?“ Onkel Bill kam mit einem Tablett voller Gläser. „Der weiße ist ein Chardonnay, der rote ein Infidel.“
„Danke.“ Buddy nahm einen Rotwein.
„Später vielleicht“, sagte Emily zu Onkel Bill.
Buddy trank einen Schluck, und als ihm nicht die Tränen in die Augen schossen, sagte Emily: „Ich glaube, er meinte Zinfandel, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Onkel Bills Wein ist normalerweise ziemlich schwer.“
Buddy warf ihr einen anzüglichen Blick zu. „Ich mag meinen Wein wie meine Frauen. Stark und wohlschmeckend.“
Ach, du liebe Güte.
„Leanne“, rief Emily einer an ihnen vorbeieilenden Frau zu. „Wie geht es unserer Braut?“
„Hey, Em. Oh, gut, du hast Buddy schon kennengelernt. Komm und setz dich zu
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