Gefährlich sexy!
uns.“
„Gern.“ Sie begleitete ihre Cousine zu einem der langen Tische, und Buddy folgte ihr.
Einmal abgesehen von ihrem Geschmack in Brautjungfernkleidern war Leanne Emilys Lieblingscousine. In Derek schien sie den für sie idealen Mann gefunden zu haben. Die beiden kannten sich seit dem College, und inzwischen war Derek Wirtschaftsprüfer, vollkommen vernarrt in seine Frau und überhaupt die Art von Mann, den man anrufen konnte, wenn man mitten in der Nacht eine Reifenpanne hatte. Sie hatten vor, sich in Elk Crossing niederzulassen, wo Leanne bereits als Kindergärtnerin arbeitete.
An ihrem Tisch, wo hauptsächlich die Freunde des Brautpaars saßen, ging es hoch her, nachdem alle von Onkel Bills Wein getrunken hatte. Emily hielt sich aus bitterer Erfahrung an Wasser, und auch Leanne rührte keinen Alkohol an.
Fast während des gesamten Dinners sprach Buddy über seine Praxis, seine cleveren Geldanlagen und schwelgte in Erinnerungen an jedes teure Auto, das er einmal besessen hatte. Dabei sprach er ordentlich Onkel Bills Wein zu, von dessen Alkoholgehalt Emily sich ziemlich sicher war, dass er fast dem eines Rums entsprach.
An Emilys anderer Seite saß eine Frau von Anfang Zwanzig, die mit Leanne befreundet war. Emily war Kirsten ein paar Mal begegnet und mochte sie. Sie war hübsch, klug und lustig, nur beruflich hatte sie ein bisschen Pech gehabt. Die quirlige Blondine war nach Elk Crossing gekommen, um bei dem örtlichen Radiosender zu arbeiten, und dummerweise war sie schon umgezogen, ehe sie entdeckte, dass der Sendeleiter ein sexistischer Rüpel war. Sie war daher nur drei Monate geblieben und verdiente sich nun ihren Lebensunterhalt als Empfangsdame und Bedienung in einem der besten Restaurants der Stadt.
Alle hatten erwartet, sie würde wieder fortziehen, aber sie war geblieben. Nun kellnerte sie, um Geld zu verdienen, und ging mit einem Mann aus, den niemand für gut genug für sie hielt. Er hatte unter anderem auch die schlechte Angewohnheit, sie zu versetzen – wie heute Abend, weshalb sie allein erschienen war.
Emily war froh, Kirsten zum Reden zu haben und sich nicht mit Buddy beschäftigen zu müssen.
„Wie geht’s denn so?“
„Gut.“ Kirstens blondes Haar geriet in Bewegung, als sie nickte. „Das Restaurant ist okay, aber ich muss etwas anderes finden.“ Etwas an Kirstens wehmütigem Ton ließ Emily sich fragen, ob sie ihr das in zehn Jahren nicht immer noch erzählen würde.
Fast wünschte sie, sie hätte etwas von Onkel Bills „Wein“, um die Courage aufzubringen, dieser Frau, die sie kaum kannte, ein bisschen Mut zu machen. Nicht nur, weil sie einen Job ohne Zukunft hatte, sondern auch, weil sogar Emily, die nicht hier lebte, wusste, dass Kirstens sogenannter Freund ihr alles andere als treu war.
Jemand forderte Derek zum Wetttrinken heraus, und Kirsten rief: „Nein, sie sollten lieber Frischverheiratet spielen!“
Dann schlug sie ihren Moderatorinnenton an, und ihr ganzer Körper veränderte sich, sobald sie in die Rolle schlüpfte. „Derek und Leanne, wir werden euch jetzt ein paar Fragen übereinander stellen. An euren Antworten werden wir erkennen, wie viel ihr übereinander wisst oder zu wissen glaubt.“
Gelächter und Gejohle begleitete die erste Frage, die Kirsten stellte. „Was ist Dereks bevorzugtes Küchengerät, und warum?“
Nicht Leanne, sondern Dereks Freund Don wusste darauf die Antwort zuerst, bevor Kirsten ihn korrigierte: „Ein Vibrator ist kein Küchengerät, Don“, erinnerte sie ihn. „Du bist disqualifiziert.“
„Sie bewahrt ihn in der Küche auf!“, rief er. „Ich habe ihn gesehen.“
„Das war mein Mixstab!“, protestierte Leanne mit hochrotem Gesicht.
„Okay, okay“, sagte Kirsten, als die Pfiffe verstummten. „Jetzt eine ernstere Frage für Derek. Was ist Leannes Lieblingsfilm?“
„Star Wars“, erwiderte er prompt.
Wieder Gelächter. „Das ist deiner“, widersprach Leanne.
„Ich dachte, es wäre auch deiner.“
„Nein. Das ist ‚Vom Winde verweht‘.“
„Wisst ihr, was mein Lieblingsfilm ist?“, fiel Buddy ein.
„Was?“
„21.“
„Ist das nicht der Film über diese Kids, die in Las Vegas absahnen?“, fragte Derek.
„Ja. Er basiert auf einer wahren Geschichte. Diese Kids erfanden ein mathematisches System, um in den Casinos zu gewinnen. Sie waren brillant.“
„Dann bist du also auch ein Spieler?“, fragte Leanne.
Er zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, dass Leute mit überdurchschnittlicher
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