Gefährlich sexy!
Sex?“
Die ganze Situation war so absurd, dass Emily kichern musste. Sie wandte sich zu Jonah um und sagte laut: „Meine Cousine möchte wissen, wie der Sex ist.“
Sein Grinsen war prompt und wölfisch. Und die Art, wie er sie ansah, machte Emily bewusst, wie unklug es war, einen Wolf zu necken. „Sag ihr, er ist fabelhaft.“
Emily verdrehte die Augen. Leanne kicherte am anderen Ende der Leitung. „Ich will diesen Mann kennenlernen, wenn du nicht zu beschäftigt damit bist, fabelhaften Sex mit ihm zu haben.“
„Das wirst du sicher.“
„Auf jeden Fall doch auf der Hochzeit, oder?“
„Nun … das kommt auf seine Hockeyspiele an.“
„Oh nein, du bringst ihn auf jeden Fall mit. Sag es ihm.“
„Okay.“
„Jetzt sofort. Oder gib ihn mir, dann sage ich es ihm selbst.“
Emily verdrehte die Augen und wünschte, sie wäre daheim in Portland. Doch da die ganze Situation Jonahs Schuld war – schließlich hatte er den Hörer abgenommen –, reichte sie ihm nun mit einem süffisanten Lächeln das Telefon weiter. „Leanne möchte sichergehen, dass du zur Hochzeit kommst.“
Amüsiert beobachtete Jonah, wie sich seine Mitbewohnerin um Kopf und Kragen redete, um seine Anwesenheit in ihrem Zimmer zu erklären. Eine ungeschicktere Lügnerin hatte er noch nie gesehen. Darüber konnte er fast den Schmerz in seinem Bein vergessen.
„Du kannst aufhören zu grinsen“, fauchte sie, als sie das Gespräch beendete. „Das war alles deine Schuld.“
Er lehnte sich wieder an seine Kissen, ohne den Blick von ihrem Gesicht abzuwenden. Dieses hübsche Gesicht war jetzt stark gerötet, und auch ihre Lippen sahen irgendwie voller aus. Vielleicht waren sie wie Pinocchios Nase. Wenn sie log, schwollen sie an. Oder vielleicht war es auch das Gerede über Sex, das daran schuld war.
„Dann bin ich also jetzt dein Freund?“
„Tut mir leid. Etwas Besseres fiel mir nicht ein.“
„Das war gar nicht mal so schlecht“, erwiderte er schmunzelnd. „Das dürfte zumindest Buddy den Zahnarzt von deinem Mund fernhalten.“
Emily stöhnte. „Was für ein blödes Wortspiel. Und du kennst meine Familie nicht. Sie werden nicht locker lassen.“
Er hörte die Panik in ihrem Ton. „Bin ich so unvorzeigbar?“
„Nein, natürlich nicht.“ Nüchtern sah sie ihn an. „Wenn du dich rasierst und anständige Sachen anziehst, wärst du sicher präsentabel genug. Aber sie haben diese reizende Angewohnheit, wenn man dreißig und noch Single ist, einen unbedingt verheiraten zu wollen. Und das egal mit wem.“
„Verstehe. Aber sieh doch mal das Gute an der Sache. Ich kann dein Alibi sein. Du willst nicht heiraten, und ich will nicht heiraten. Und da wir nicht wirklich ein Paar sind, wird niemand dich zu irgendetwas drängen.“
„Du scheinst ja nicht sehr verstimmt darüber, plötzlich eine Freundin an der Backe zu haben.“ Sie knabberte jetzt an ihrer vollen Unterlippe – was er nur zu gerne für sie übernehmen würde, dachte er. Man lernte einen Menschen schnell kennen, wenn man auf engem Raum zusammenlebte, und er fing an, die Frau in dem Bett neben seinem zu mögen.
„Ich kann darin gewisse Vorteile erkennen“, antwortete er.
Sofort wurden ihre Augen schmal, und sie hörte auf, an ihrer Unterlippe zu nagen.
„Nicht solche Vorteile“, sagte er schnell. „Ich dachte, wenn ich mich bereit erkläre, dich zu der Hochzeit zu begleiten, würdest du dich meiner vielleicht erbarmen und mir eine Massage geben – oder zwei.“ Und da sie immer noch nervös zu sein schien, fügte er hinzu: „Ich verspreche dir auch, dass ich dich nicht belästigen werde.“
Sie wirkte nicht unbedingt erleichtert. Für ihn war es keine Selbstverständlichkeit, einer begehrenswerten Frau, die das Zimmer mit ihm teilte, zu versprechen, sie in Ruhe zu lassen. Doch statt dankbar auszusehen, wirkte sie geradezu … verärgert. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie gekränkt war. Sie war eine attraktive Frau, der es sicher nicht an männlicher Bewunderung fehlte. Aber da er selbst am besten wusste, dass er von Frauen keine Ahnung hatte, fuhr er fort.
„Du bist eine schöne Frau. Und unter anderen Umständen würde ich alles tun, um dich in mein Hotelzimmer zu bekommen. Doch da du gegen deinen Willen hier bist, gebe ich dir mein Wort, dass ich nichts versuchen werde.“
Sie nahm brandneue Joggingsachen aus dem Schrank und verschwand damit im Bad. Als sie zurückkam, trug sie den flauschigen grauen Anzug, und sie hatte auch ein paar
Weitere Kostenlose Bücher