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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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und sehe in sein prachtvolles Gesicht. Dann küsse ich ihn auf den Mund – nicht brennend vor Verlangen, wie als er mit mir geschlafen hat, sondern möglichst sanft und liebevoll, damit er weiß, dass er mich nicht mehr um Verzeihung bitten muss. Weil ich ihn jetzt verstehe.
    Schließlich machen wir uns wieder voneinander los, sehen uns lächelnd an, und mit einem Seufzer der Erleichterung kehrt er zurück an seinen Platz.
    »Bells Schwangerschaft und die Entscheidung, dieses Baby wegzugeben, waren für uns alle wirklich hart. Mom wollte, dass sie es behält. Xander und mir war klar, dass Bell zu der Zeit für die Mutterrolle einfach nicht bereit gewesen wäre, aber trotzdem haben wir uns rausgehalten. Sie hat also ganz allein entschieden, dass sie dieses Baby nicht behalten will. Das Einzige, was ich zu ihr gesagt hab, war, dass ich für sie da sein würde, ganz egal, was sie auch tut. Nachdem das Baby auf die Welt gekommen war, wollte sie es weder sehen noch wissen, ob’s ein Junge oder Mädchen war. Mom war mit ihr im Krankenhaus. Sie hat das Kind gesehen und einmal auf den Arm genommen. Danach haben wir nie mehr davon gesprochen, was damals geschehen war.«
    Ich wische mir die Tränen ab und denke über Rivers Worte nach. Weil sich die arme Bell, auch wenn es sich beim Vater dieses Kindes nicht um ihren festen Partner, sondern um den Freund einer anderen gehandelt hatte, in einer schmerzhaften Situation befunden hatte und sicher hin- und hergerissen war. Die Entscheidung konnte ihr nicht leichtgefallen sein.
    »Ich habe gestern Abend bei Ben angerufen und ihm wegen der Affäre, die er damals hatte, die Hölle heiß gemacht. Aber von dem Baby habe ich kein Wort gesagt. Davon werde ich ihm nie etwas erzählen. Denn das stünde mir nicht zu.«
    Er nickt zustimmend, und als er sich die Haare rauft, erkenne ich, dass das, was er bisher erzählt hat, noch nicht alles war.
    »Was ist?«
    »Da wäre noch etwas. Ich habe dir nicht nur meiner Schwester wegen nichts von der Sache erzählt. Als er tot war, hätte ich dir nicht unnötig weh tun wollen. Es hätte niemandem etwas genützt, deshalb habe ich nichts gesagt. Aber als er wiederkam und plötzlich direkt vor uns stand, war ich mir nicht sicher, ob du nicht zu ihm zurückkehren willst. Deshalb habe ich auch meinetwegen nichts zu dir gesagt – denn du hättest dich nicht deswegen für mich entscheiden sollen, weil dein Exverlobter dich betrogen hat.«
    Sein Geständnis macht mich nicht mehr wütend, denn mein Zorn ist längst verraucht. Ich stehe auf und nehme direkt neben River wieder Platz. Weil ich ihm sagen muss, was ich für ihn empfinde. Was ich immer schon für ihn empfunden habe, seit ich ihm zum ersten Mal begegnet bin. Weil ich ihm jetzt endlich sagen muss, was ich die ganze Zeit schon hätte sagen sollen. Doch solange Ben für mich gestorben war, hätte sich das irgendwie nicht richtig angefühlt – als hätte er mich hören können, hätte ich laut ausgesprochen, wie es mir schon seit fünf Jahren ging.
    Meine Hände rahmen sein Gesicht, als ich ihm etwas enthülle, was ich bisher stets für mich behalten habe, auch wenn es die Wahrheit ist. »River, du warst immer schon der Richtige für mich. Seit ich dich zum ersten Mal in dieser Bar gesehen habe, gab es irgendwie immer nur dich. Vielleicht habe ich deshalb auch nie einen Hochzeitstermin mit Ben gemacht. Weil in Wahrheit immer du der Richtige für mich warst.«
    Nach einem Augenblick der Stille stößt er einen leisen Seufzer aus, zieht mich an seine Brust und flüstert: »Danke.«
    So bleiben wir sitzen, bis er seine Stirn an meine Schulter presst und sagt: »Übrigens gehe ich davon aus, dass Bell fürs Erste nicht mehr mit mir spricht. Denn als sie mir gebeichtet hat, dass sie mit dir gesprochen hat, bin ich erst einmal völlig ausgeflippt.«
    Ich gestatte mir ein leises Lächeln. »Was sie sicher überleben wird. Denn schließlich ist sie deine Stimmungsschwankungen gewohnt.«
    »Ja, wahrscheinlich«, stimmt er mir mit einem leisen Lachen zu. »Und außerdem ist sie im Augenblick so glücklich über ihren neuen Job, dass sie wahrscheinlich niemandem auf Dauer gram sein kann.«
    »Übrigens war ich gestern bei Grace«, berichte ich mit strahlendem Lächeln.
    Sofort bedenkt er mich mit einem sorgenvollen Blick. »Und wie ist es gelaufen?«
    »Echt gut. Wir haben uns wieder versöhnt. Und nachdem ich mit ihr gesprochen hatte, wollte ich nur noch nach Hause kommen, um mit dir zu reden, aber dann

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