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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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neuerliche Panik in mir auf. »Ist er in Ordnung?«, brülle ich.
    Ben hebt überrascht den Kopf. »Gott sei Dank. Ich brauche Hilfe. Hilf mir, ihn hier wegzuschaffen, ja?«
    Ich laufe eilig auf die beiden zu. Trents Körper ist total erschlafft. Ben schlingt sich einen seiner Arme um den Hals und hievt ihn mühsam hoch. In diesem Augenblick schlägt Trent die Augen auf und sieht, dass ich gekommen bin. »Dahlia. Du hast doch meiner Mutter nichts verraten, oder?«
    Sein Gesicht ist dabei völlig ausdruckslos, und mit Tränen in den Augen sage ich: »Nein, Trent, ich habe nichts zu ihr gesagt.«
    »Gut«, murmelt er und fügt an Ben gewandt hinzu: »Ich kann alleine stehen.«
    »Was ist mit ihm los? Was ist passiert?«
    Ben bedeutet mir, Trents anderen Arm zu nehmen. Vorsichtig nehmen wir Trent zwischen uns in die Mitte. »Lass ihn uns erst mal in den Wagen schaffen. Dann erkläre ich dir alles, ja?«
    Die Beine seines Neffen schleifen auf dem Boden, aber Ben führt uns entschlossen bis zu seinem BMW . Ich öffne die Tür, und er bugsiert den Jungen auf den Rücksitz, macht die Tür hinter ihm zu und wendet sich an mich. »Wusstest du, was mit ihm ist?«
    »Was soll ich gewusst haben?«
    »Dass er drogensüchtig ist.«
    Ich presse entsetzt die Hand auf den Mund. Mir wird schlecht. Ich kann nur den Kopf schütteln, denn vor Entsetzen bringe ich erst einmal keinen Ton heraus. Warum in aller Welt hat mir Serena nichts davon erzählt?«
    »Ich dachte mir schon, dass du keine Ahnung hast. Serena weigert sich zu sehen, was mit ihm ist, und meine Mom ist deshalb derart fertig, dass sie einfach nicht mehr klar denken kann. Ich schaffe ihn am besten erst mal heim. Meinst du, dass du mir dabei helfen kannst?«
    »Ja, natürlich, aber sollte er nicht eher ins Krankenhaus?«
    »Nein, das sollte er ganz sicher nicht. Er ist high und muss erst mal entgiften. Dabei kann ich ihm genauso helfen wie das Personal im Krankenhaus.«
    »Du? Bist du sicher, dass du und Grace damit nicht überfordert seid?«
    »Meine Mutter ziehe ich bestimmt nicht da mit rein. Wir bringen ihn in unser Haus, denn sie und auch Serena sollen ihn nicht in diesem Zustand sehen. Also, wirst du mir helfen oder nicht?«
    Ich blinzle, doch ich weiß, dass ich ihm diese Bitte nicht abschlagen kann. »Ja.«
    »Woher hast du es gewusst?«
    »Woher habe ich was gewusst?«
    »Dass er hier ist.«
    »Er hat bei mir angerufen. Und ich habe mich gleich auf den Weg gemacht.«
    »Hat er sonst noch was zu dir gesagt?«
    »Nur, dass ich seiner Mutter nichts erzählen soll.«
    »Ich glaube, dass er in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt. Er ist süchtig, und er hat die ganze Zeit etwas davon gemurmelt, dass er irgendwelchen Typen Geld schuldet.«
    Er tritt gegen den Reifen seines Wagens, dreht sich um, marschiert zur Fahrertür und sieht mich fragend an. »Kommst du?«
    »Ja, aber ich fahre dir mit meinem Wagen hinterher.«
    Schulterzuckend steigt er ein.
    Ich bin nass und friere, deshalb drehe ich die Heizung meines Wagens bis zum Anschlag auf. Irgendwie ist es ein seltsames Gefühl, Ben zu seinem Haus zu folgen, das mal unser gemeinsames Haus war. Es ist nur ein kurzer Weg, aber er dauert eine gefühlte Ewigkeit. Weil eine Lawine aus Erinnerungen auf mich niedergeht. Erinnerungen, die ich schon vor einer Ewigkeit begraben hatte. An die Zeit unseres Zusammenseins. Bilder eines blonden fünfjährigen Jungen, der mit mir im Sand spielt, Bilder eines Teenagers, der gegen alles rebelliert, des zähen, starken Jungen, der mich nicht alleingelassen hat, als die schreckliche Nachricht von dem Flugzeugabsturz mein Leben verändert hat. Unser erster Kuss und unser erstes Mal am Strand. Der Altar in der Kirche und das Licht, das durch die Buntglasfenster fiel, als mich Ben dort fand und mir versprach, ich würde nie alleine sein. Und tatsächlich war er all die Zeit mein Fels. Tatsächlich war er immer für mich da gewesen.
    Obwohl ich schon seit einer Weile weiß, dass er am Leben ist, fühle ich es jetzt zum ersten Mal. Als er sich um seinen Neffen kümmert und wieder der Fels ist, der er immer war. Irgendwie genügt mir das, damit mein Groll sich legt. Tränen kullern mir übers Gesicht, und auf einmal kann ich ihm verzeihen. Erleichtert denke ich, es gibt ihn noch, den Mann, der jahrelang mit mir durch dick und dünn gegangen ist. Und als die glücklichen Erinnerungen an das feste Band, das immer zwischen uns bestanden hat, meine negativen Emotionen gegenüber Ben verdrängen,

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