Gefaehrlich sexy
was auch immer es war, du hast dich eindeutig geirrt.«
Er macht einen Schritt zurück, sieht mich argwöhnisch an, macht kehrt und läuft in Richtung der Terrassentür. »Warum war er in diesem Zimmer, Dahlia? In unserem Schlafzimmer?«
Wieder laufe ich an ihm vorbei. Weil er dieses Zimmer erst verlassen wird, wenn er mit mir geredet hat. »Warum hat sie deine Hand gehalten?«
»Also bitte, Dahl, du willst doch jetzt nicht allen Ernstes über Ellie reden.«
Ich weiß genau, weshalb er meinen Spitznamen benutzt, und lege ihm die Hände ans Gesicht. »River, hör mir zu. Denn ich sage dir noch einmal, dass ich sicher nicht noch einmal was mit Ben anfangen will. Weil ich ihn nicht mehr liebe. Und egal, was du dir eingebildet hast, ist er mir wegen deiner Schwester bis in unser Schlafzimmer gefolgt. Du weißt, warum. Und wenn ich mich nicht irre, wollte Xander, dass du es mir sagst.«
Ich starre in seine grünen Augen, denn ich hoffe wider besseres Wissen, dass er keine Ahnung hat, wovon ich rede. Als er den Mund aufmacht, dann aber keinen Ton herausbringt, wird mir sonnenklar – er hat es die ganze Zeit gewusst. Wütend stoße ich ihm mit dem Zeigefinger in die Brust. »Hab ich mir’s doch gedacht. Du hast es die ganze Zeit gewusst und mir kein Wort gesagt.«
Er will meine Hand ergreifen, doch ich reiße meinen Arm zurück, starre ihn zornig an und ziehe mich ans andere Raumende zurück. Ich bin unendlich verletzt und frage mich, ob ich ihm überhaupt vertrauen kann.
Er kommt mir hinterher, packt mein Handgelenk und dreht mich zu sich herum. »Hör auf, vor mir davonzulaufen. Lass es mich erklären.«
Es gelingt mir nicht, mich von ihm loszureißen, deshalb blitze ich ihn wütend an. »Oh, jetzt willst du also plötzlich reden. Aber wo war dein Gesprächsbedarf, als du es warst, der gehen wollte?«
Er verzieht verächtlich das Gesicht. »Das war etwas völlig anderes.«
Ich lache wütend auf. »Das stimmt. Denn im Gegensatz zu dir habe ich nichts falsch gemacht.«
Er schließt die Augen, und als er sie wieder öffnet, sehe ich darin abgrundtiefen Schmerz. Er beugt sich zu mir vor und stößt mit rauer Flüsterstimme aus: »Ich habe dich nur beschützen wollen. Denn dir noch einmal das Herz zu brechen hätte niemandem etwas genützt.«
»Ich wusste schon die ganze Zeit, dass er mich einmal fast betrogen hat. Du hattest einfach Angst davor, wie Bell und ich auf diese Sache reagieren würden. Denn ich habe ihr Gesicht gesehen, als sie ihm eben unerwartet gegenüberstand. Genau wie ich hatte sie ganz eindeutig keine Ahnung, wer mein Exverlobter ist.«
Wieder seufzt er. »Du weißt ganz genau, dass es mir dabei nie um mich gegangen ist. Ich wollte dir und meiner Schwester eine traurige Erinnerung ersparen.« Er lockert seinen Griff und nimmt zärtlich meine Hand.
Doch ich starre ihn nur mit großen Augen an und reiße mich entschlossen von ihm los. »Hör auf, River!«
»Was?« Sein Blick ist voller Mitgefühl.
Ich mache einen Schritt zurück, runzle die Stirn und verschränke die Arme vor der Brust. »Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben. Dieser Teil meines Lebens ist seit einer halben Ewigkeit vorbei. Ben kann mir nicht mehr weh tun. Es spielt wirklich keine Rolle mehr, wer dieses Mädchen war. Was eine Rolle spielt, ist, dass ich dir vertrauen können muss.«
Der Blick, mit dem er mich bedenkt, ist rätselhaft. »Das haben wir doch schon mal durchgekaut. Du weißt, dass du mir trauen kannst.«
»Du machst es mir nicht gerade leicht. Gibt es sonst noch irgendetwas, was ich wissen sollte?«
River sieht mich reglos an, sagt aber nichts.
Ich muss der Enge dieses Raums entfliehen. Ich habe das Gefühl, als ob mich meine Unentschlossenheit zerreißt. Woher soll ich wissen, ob ich River glauben und vertrauen kann?
Als er weiter schweigt, krampft sich mein Magen zusammen. Und da ich nicht weiß, ob er nur nicht mehr über seine Schwester reden möchte oder vielleicht zu betrunken ist, um überhaupt zu reden, gehe ich zur Tür.
Dieses Mal jedoch ist River vor mir dort, legt mir die Arme um den Hals und zieht mich an seine Brust. Ich will ihn anschreien, dass er mit mir reden soll, doch bevor ich etwas sagen kann, presst er mir die Lippen auf den Mund, und während eines Augenblickes lasse ich es einfach zu. Denn das Gefühl der körperlichen Nähe blendet während einiger Sekunden alles andere aus.
Aber dann trete ich wieder einen Schritt zurück, und obwohl wir uns so nahe sind, kommt es mir vor,
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