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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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war gerissen, ein glattzüngiger Redner mit beachtlichen diplomatischen Fähigkeiten. Himmel, der Mann konnte einem Elefanten das Ohr abschwatzen, wenn er wollte. Voller Erwartung beugte Venom sich vor. »Wer?«
    »Nian.«
    Rikar staunte nicht schlecht, stand da mit offenem Mund. »Heiliger Scheiß.«
    Genau. Das fasste es recht gut zusammen. Nian war ein großer Fisch, mit einer eher noch größeren Familiengeschichte. Einschließlich der Tatsache, dass sein Erzeuger Bastians Vater ermordet hatte - anschließend der alleinige Vormund von Bas geworden war vor seiner Verwandlung -und dann die Kontrolle über die Erzgarde übernommen hatte. Nicht dass irgendjemand das beweisen konnte. Der durchtriebene Kerl war vorsichtig gewesen, hatte keine Spuren hinterlassen. Vermutung über Vermutung, das war alles, was sie hatten. Nicht genug, um das Oberhaupt einer der Herrscherdynastien, die die Angehörigen des Drachenbluts regierten, zu verfolgen.
    Und jetzt erst recht nicht. Nian war noch nicht mal geboren, als dieser ganze Mist passierte.
    »Ihr müsst es Bastian sagen.« Eine Hand auf dem Desktop in seinem Hotelzimmer beugte Gage sich vor, kam der Webcam so nahe, dass Venom die Bartstoppeln auf seiner Wange erkennen konnte. »Schutz im Austausch für Informationen. Das hat der Bastard angeboten.«
    »Kann man ihm trauen?«
    »Verdammt, nein«, sagte Gage. »Der kleine Scheißer ist machthungrig. Will der oberste Drache sein, genau wie sein Vater. Haider geht dem nach. Ich lasse euch wissen, was er herausfindet.«
    »Gut«, murmelte Rikar, einen Arm um Angela gelegt. »Nächster Check-in?«
    Gage blickte auf seine Rolex. »In achtundvierzig Stunden. Stellt sicher, dass Bastian anwesend ist.«
    Als sie nickten und Gage abschaltete, machte Venom ein nachdenkliches Gesicht. Da sieh mal einer an! Das war doch eine interessante Wendung. Nian ... in ihrer Tasche. Was für eine glückliche Fügung, ganz abgesehen vom Spaß.
    Venom summte zufrieden. Die gegenwärtigen Umstände ließen ihn beinahe wünschen, in Prag zu sein... wo er aus erster Hand miterleben könnte, wie Vergeltung geübt wurde, auf die jeder Nightfury so sehnsüchtig wartete. Und während er auf den schwarzen Computerschirm starrte und sich die Tatsachen durch den Kopf gehen ließ - bis oben hin voller Rachegedanken konnte er den Moment kaum erwarten, wo Bastian den Befehl erteilte und Gage den Erzgarde-Idioten in winzige kleine Stücke zerreißen ließ.
    Der Wecker zeigte 5:47 an - abends oder morgens? Tania hatte keinen Schimmer. Sie fühlte sich immer noch benommen. Schläfrig und warm. Hatte verklebte Augen, war eingemummelt in irgendwas Baumwollartigem und lag unter einer flauschigen Daunendecke. Eingerollt auf ihrer Seite des Betts seufzte sie und kuschelte sich noch tiefer ein, genoss die weiche Decke und die wunderbare Hitze, war rundherum zufrieden damit, einfach liegenzubleiben und weiter zu träumen. Etwas, das sie so gut wie nie tat...
    Sich entspannen und faul sein.
    Hmmm, ja. Ohne Zweifel. Himmlisch. Engelswolken mussten sich genauso anfühlen.
    Sie seufzte erneut und schloss die Augen wieder. Nur noch ein paar Minuten länger. Nur noch ein wenig länger, dann würde sie sich aufraffen und sich dem Tag stellen. Oder der Nacht. Egal. Die Zeit spielte keine Rolle. Aber ihre To-do-Liste anpacken? Jawohl. Das war unvermeidlich. Die Dinge schleifen lassen, war nicht ihr Stil. Also nur noch fünf Minuten. Dann würde sie tun, was sie am besten konnte: sich der frösteligen Luft und dem kalten Fußboden außerhalb ihres Daunenfederbetts stellen und ihre E-Mails prüfen. Ihre Klienten anrufen. Alle glücklich machen, indem sie ihre Probleme löste.
    Der Gedanke brachte sie zum Lächeln.
    Sie liebte ihren Job. Entwarf begeistert schöne Gärten und komplexe Landschaften. Es war immer toll zu sehen, wie aus ihren Entwürfen Realität wurde; der Stolz, die Freude, das Gefühl, etwas geleistet zu haben, nutzte sich nie ab. Das war der Unterschied zwischen ihrem und anderen Jobs. Tania schnaubte in die Kissen. Unterschied. In Ordnung, vielleicht war das etwas übertrieben. Sie war schließlich kein Hirnchirurg. Rettete keine Menschen wie Ärzte es taten, aber sie verbesserte trotzdem Leben, schuf für jeden ihrer Klienten einen Zufluchtsort. Eine Oase, an der Stress in den Hintergrund trat und Zufriedenheit einen randvollen Terminkalender vergessen ließ.
    Eine Art Impulsgeber an der Gesundheitsfront. Erholsam auf eine Weise, die jeder brauchte ...

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