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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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nicht zu hetzen. Mac atmete aus. Vielleicht wurde es Zeit, dass er endlich mal anfing, zuzuhören. Das Coaching seines Mentors annahm, statt es abzuwehren und seinen eigenen Weg zu gehen.
    Schien ein guter Plan zu sein. Kein besserer Zeitpunkt als jetzt, um einen Babyschritt zu machen und einen weiteren Versuch zu wagen.
    Mac ließ seine Hand sinken, schloss die Augen und versenkte sich nach innen, suchte nach dem Zauberfaden, den er in der Turnhalle verloren hatte. Energie sprühte. Er ließ sich in die Hitze sinken, entfachte den Funken zu einer Flamme. Als der Energieball tief in seinem Inneren aufglühte, nährte er ihn, hielt seine Kraft einen Moment ganz fest, dann schleuderte er ihm seine Bitte hin wie einen Satz Würfel. Sein Herz machte einen Sprung, als sich der Zauber in Gang setzte, elektrostatisches Knistern einsetzte und die Luft um ihn herum füllte. Die Maschinenanlage summte, setzte sich in Bewegung, gehorchte seinem Befehl. Er lächelte. Der Fahrstuhl klingelte eine Sekunde, bevor die Stahltüren vor ihm aufglitten.
    Ihm kamen die Tränen. Endlich. Verdammte Scheiße ... endlich. Er fühlte es. Kämpfte nicht darum, es festzuhalten oder zu kontrollieren. Er war mit seinem Drachen verbunden, nicht nur halb, sondern ganz. Um des aufwallenden Gefühlssturms Herr zu werden, atmete Mac tief ein und lange wieder aus. Aus Gewohnheit wiederholte er die Atemtechnik. Dadurch baute er Stress ab und fügte die aufgebrochenen Teile in ihm wieder zusammen.
    Eine schwere Hand landete auf seinem Nacken.
    Mac sah über seine Schulter. Rikar drückte seinen Nacken leicht und nickte. Das Zeichen von Anerkennung traf Mac direkt in die Brust. Heilige Mutter Gottes. Das fühlte sich gut an. Der Zauber, der durch seine Adern floss. Der Stolz, den er in Rikars Augen sah. Die Hoffnung, die beides ihm gab.
    Forge trat neben ihn und schubste ihn mit der Schulter weg. Als Mac beiseite trat und Rikar anstieß, begegnete er dem Blick des Mannes. Er tippte sich ans Kinn, dankte ihm wortlos für seine Geduld in den vergangenen Monaten.
    »Kein Problem«, murmelte Forge und betrat als Erster den Fahrstuhl. »Jetzt reicht es mit dem Scheiß. Ich bin am Verhungern.«
    Maes Magen knurrte. Kein gutes Zeichen. Als männlicher Grünschnabel müsste er häufiger auftanken. Es würde Daimler nicht gefallen, dass er den ganzen Tag durch Abwesenheit glänzte. Der Numbai wachte über die Nightfury-Mannschaft, arbeitete hart, damit alle gut aßen und das bekamen, was für ihr Wohlbefinden nötig war. Aber er hatte sein Hauptaugenmerk im vergangenen Monat auf Mac gerichtet und ihn gepäppelt... hocherfreut über die Gelegenheit, ihm die Uberdosis an Kalorien zu verpassen, die sein Körper benötigte, um die anstehenden Veränderungen und die neuen Fähigkeiten, die jede Verwandlung mit sich brachte, durchzustehen.
    Was auch gut war. Mac wusste nicht, was er ohne den Kerl tun würde... und seinen unglaublich guten dreischichtigen Schokoladenkuchen.
    Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, und er trat hinter seinen Kameraden in den Fahrstuhl. Die Fahrt hinauf dauerte weniger als eine Minute. Geräuschlos glitten die Türen auf und entließen ihn in das Erdgeschoss des Hauptquartiers. Mac wandte sich nach rechts und rannte schnurstracks durch den breiten Korridor Richtung Küche.
    Antike Türen, aufgereiht wie Soldaten, befanden sich beidseits des Flurs, gepflegt, ordentlich und gleich aussehend. Über ihrer Vertäfelung hingen Bilder, die die weißen
    Wände mit Farbtupfern aufhellten. Gemalt von Burschen, die Monet, Renoir und van Gogh hießen, war der Ort mehr eine Galerie als ein Flur. Ein schöner Weg, um im Hauptquartier von A nach B zu kommen, würde der Ort die Kuratoren und Kunstkenner der Welt neidisch machen.
    Nicht, dass Mac irgendwas von Kunst verstand, aber ...
    Mann. Das Nebeneinander war echt reizvoll. Hatte sogar etwas Beruhigendes. Er hatte noch nie Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts gesehen, die mit modernen, geometrischen Bildern und Radierungen harmonierte. Das war schon was ganz anderes als seine Kunstdrucke, die er an die Wand von Sarah-Jane, seiner zwölf Meter langen Yacht, gepinnt hatte, die in den vergangenen fünf Jahren sein Heim gewesen war.
    Aber jetzt nicht mehr.
    Jetzt befand er sich zu hundert Prozent außerhalb der menschlichen Welt. Gehörte nicht mehr der Mordkommission des Seattle Police Department an oder machte Jagd auf böse Jungs ohne einen Haufen Schuppen, Krallen, Fänge und die Fähigkeit, sie zu

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