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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Plasma-TV-Bildschirmen an. Noch ein paar Klicks und... Heureka. Die Sechs-Uhr-Nachrichten begannen, und die Nervensäge von Reporterin Clarissa Newton war auf Sendung und plapperte über Polizeikorruption. Und Freude über Freude, über Macs plötzliches Verschwinden aus der Seattle-Szene.
    »Himmel hilf«, murmelte Mac.
    »Diese kleine Hexe«, sagte seine Partnerin gleichzeitig. Ihre haselnussbraunen Augen wie gebannt auf den TV-Schirm gerichtet, schlüpfte Angela unter Rikars Arm, kuschelte sich an ihn und funkelte die Reporterin wütend an. »Ich konnte sie noch nie leiden.«
    Wie gewöhnlich traf Angela den Nagel auf den Kopf.
    Hexe fasste es hübsch zusammen. Die aufgedonnerte Reporterin war beim Seattle Police Department ein ständiges Problem für sie gewesen. Und jetzt? Da war sie wieder, steckte ihre Nase in Sachen, die sie nichts angingen, beschmutzte seinen guten Namen, warf ihm Vertuschung vor.
    Ihm um alles in der Welt. Dem aufrichtigsten, am wenigsten korrupten Bullen der gesamten verdammten Polizei von Seattle.
    Mac öffnete seine Fäuste, hörte auf, die Zähne zusammenzubeißen und zwang verspannte Muskeln dazu, zu relaxen. Es machte keinen Sinn, sich über eine Reputation aufzuregen, die keine Rolle mehr spielte. Na und, was soll’s? Vergiss die Menschen und ihre idiotischen Annahmen. Dennoch, Schlamassel war Schlamassel, und dieser musste bereinigt werden, bevor die Reporterin der Wahrheit zu nahe kam. Er warf einen Blick hinüber zu Bastian. »Wir müssen Newton finden...«
    Glas klirrte, als es auf dem Boden in tausend Scherben zerbrach.
    »O nein!« Eine Hand über dem Mund, einen zerbrochenen Wasserkrug zu ihren Füßen starrte Myst auf den Fernseher.
    Maes Aufmerksamkeit schnellte zurück zum Fernseher. Sein Herz klopfte rasend, er erstarrte, alles Gefühl wich aus seinen Händen und Füßen, und ihm blieb die Luft weg.
    Heilige Mutter Gottes. Sie. Seine Traumfrau in HD, die der aufgedonnerten Reporterin ein Interview gab.
    »Tania«, knurrte er und klang eher animalisch als menschlich.
    Was kein Wunder war. Seine Drachenhälfte stand Gewehr bei Fuß, seine Instinkte waren in Alarmbereitschaft, als Begierde ihn zu ihr zog. Je näher er dem Bildschirm kam, desto stärker wurde das Verlangen.
    Mein.
    Das Wort - besitzergreifend, gebieterisch und der reine Wahnsinn - hallte wider in seinem Kopf. Verzweiflung machte es noch schlimmer, hielt ihn fest im Griff, und als das Verlangen ihn packte, hatte er Mühe, gelassen zu bleiben. Festzuhalten an dem selbstauferlegten Exil, auf das er sein Leben lang beharrt hatte, und an der gefühlsmäßigen Distanz, die ihn vor dem unvermeidlichen Schmerz der Untreue geschützt hatte. Aber nicht länger. Ihr Anblick machte Abstand unmöglich.
    »Bastian«, flüsterte Myst mit bleichem Gesicht und Angst in den veilchenblauen Augen. »Wenn wir das sehen können, können das auch die Razorback. Wenn Ivar sie in die Finger bekommt, wird er... o Gott, er wird ... du musst sie zuerst finden.«
    Eine schnelle Kehrtwendung, und mit zwei langen Schritten hatte Bastian seine Gefährtin erreicht. Er zog sie fest in die Arme und hielt sie an sich gepresst. »Das werde ich. Mach dir keine Sorgen, Bellmia. Ich werde sie finden.« Er schmiegte seine Wange an Mysts Kopf und nagelte Sloan mit glitzernden grünen Augen fest. »Wie viel Zeit bleibt mir?«
    »Die Sonne geht in einer Stunde unter.«
    Das Zeitfenster setzte Mac in Trab. Er riss sich von Tanias Anblick los und knurrte: »Ich komme mit.«
    Rikar fluchte.
    Bas schüttelte den Kopf. »Mac ...«
    »Niemand außer mir fasst sie an.« Er funkelte seinen Kommandanten an, bedeutete ihm mit seinem Blick, es ja nicht zu wagen, ihm zu widersprechen. Das sollte er nur versuchen. Der Mann mochte ja groß sein, aber er würde nicht weit kommen. »Wer auch immer von euch ihr zu nahe kommt... dem reiße ich den Kopf ab.«
    Er duldete keinen Widerspruch. Interessierte sich einen Dreck für das Protokoll oder die korrekte Befehlskette. Das Wie und Warum seiner Reaktion auf Tania spielte keine Rolle. Sie gehörte zu ihm. Er würde sie beschützen, koste es, was es wolle. Ende der Geschichte.
    Als die Häftlinge nacheinander gingen, winkte Tania ihrer Schwester hinterher. Schwarz wie ein Rabenflügel schimmerte J.J.s langes Haar, als sie sich ans Kinn tippte und den Abschiedsgruß erwiderte. Liebe gemischt mit Neid. Sie liebte ihre Schwester, keine Frage. Aber ehrlich gesagt, hatte sie immer die glatten Haare ihrer Schwester haben

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