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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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wollen. Und Wunder über Wunder? J.J. träumte immer noch davon, eines Tages ihre J.Lo-Locken zu haben.
    Komisch, nicht wahr? Immer das haben zu wollen, was man nicht hatte.
    Heute allerdings wollte Tania gar nichts anderes haben. Sie war das erste Mal seit, nun ja... sie hatte keine Ahnung, wie langer Zeit, dankbar. Vielleicht das erste Mal überhaupt? Es schien übertrieben zu sein - unglaublich übertrieben -, aber das war es nicht. Nicht nach allem, was sie und J.J. durchgemacht hatten. Und jetzt, in dem abnehmenden Licht gegen Ende des Tages, meldete sich helle, reine Freude. Endlich hatte sich etwas Gutes angekündigt.
    An ihre Türen geklopft... egal. Die Analogie spielte keine Rolle.
    Der Brief in ihrer hinteren Hosentasche jedoch? Der spielte eine große Rolle. Bedeutete alles und mehr, während sich ihre Schwester langsam von ihr entfernte. Sie sie zurückgehen sah in ihre Zelle, nichts weiter als eine Nummer, die sauber auf eine Gefängnisakte gedruckt war.
    Nun ja, nicht mehr. Bewährung. Gott helfe ihr... Bewährung!
    Sie überprüfte noch einmal ihre Hosentasche. Das Stück Papier war noch da. Fein und sicher. Verborgen vor Wichtigtuern und spionierenden Augen. Genau wie ihre Schwester es gewollt hatte. Wirklich schade. Wäre sie es gewesen, hätte sie den Brief bei sich behalten wollen ... ihn wieder und wieder lesen wollen, früh am Morgen, spät am Abend, zwischen den Mahlzeiten und Gängen auf dem Gefängnishof, bis der Schock sich gelegt und der Inhalt sich real angefühlt hätte. Wie eine ernsthafte Möglichkeit statt eines Traums.
    Aber es war nicht ihr Hals, der auf dem Spiel stand. Und wenn ihre Schwester glaubte, dass es sicherer für sie war, wenn sie den Brief aus dem Gefängnis schmuggelte, wollte Tania sich nicht mit ihr streiten. Hickhack kostete nur Zeit, etwas, das sie nicht hatte. Jedenfalls im Moment nicht.
    Tania eilte aus dem Besuchszentrum. Sie musste so schnell wie möglich an ihr Handy und einen Anruf tätigen. Bevor sie noch tiefer in Schwierigkeiten steckte. Bevor es noch schlimmer wurde. Bevor das dumme Interview in den Nachrichten auf KING Kanal 5 gesendet wurde und sie es für J.J. echt verbockte.
    Besorgnis stieg in ihr auf und beschleunigte ihren Herzschlag. Eiligen Schrittes überquerte Tania die Schwelle zum Warteraum. Mit einem kurzen »Entschuldigung« sauste sie an einer Frau mit einer hässlichen Dauerwelle vorbei, ignorierte deren giftigen Blick und eilte zur Wachkabine. Ein Austausch fand statt, ihr Plastikanhänger gegen ihre übergroße Handtasche und einen mürrischen Blick des Wärters. Sie riss die Tasche vom Haken. Das Riesending knallte ihr gegen den Oberschenkel, brachte sie kurz aus dem Gleichgewicht. Als sie sich wieder gefangen hatte und auf den Ausgang zuging, atmete sie tief durch. Etwas kürzer zu treten in der Abteilung Handtaschen klang nach keiner schlechten Idee. Sie würde sich definitiv einschränken. Praktischer werden in Modesachen und weniger, tja ... albern.
    Sie schwang sich die Versace über die Schulter und ging weiter Richtung Ausgang. Sie musste den Anruf draußen tätigen. Gefängniswände hatten Ohren, es war also keine Frage. Je weiter sie von den Wärtern und ihren Schnüffeleien entfernt war, desto besser.
    Während sie den Korridor hinunterging, zog sie den Reißverschluss ihrer Tasche auf und suchte ihr iPhone. Die Reporterin hinzuhalten hatte absolut erste Priorität. War aus mehr als einem Grund wichtig. Unter anderem, um das Seattle Police Department nicht zu verärgern. Es sich mit einem Haufen Bullen zu verderben, war schließlich nicht die beste Idee.
    Tania schüttelte den Kopf. Was zum Teufel hatte sie sich dabei gedacht? Nun ja, richtig. Blöde Frage. Sie wusste genau, was sie sich dabei gedacht hatte und warum. Myst war immer noch da draußen, allein, wahrscheinlich verängstigt, und brauchte Hilfe. Der Art, die nur das Seattle Police Department liefern konnte, aber irgendwie war alles schiefgelaufen, um nicht zu sagen total in die Hose gegangen. Der brillante Plan, ihre beste Freundin zu retten, war fehlgeschlagen und gefährdete ihre Schwester. J.J. konnte es sich nicht leisten, die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zu lenken. Nicht, nachdem sie den jüngeren Bruder eines Polizisten umgebracht hatte.
    Was bedeutete ...
    Genau, erraten.
    Der große Bullenbruder würde bei der Anhörung auftauchen, wenn er Wind davon bekäme. Ein unglaubliches Arschloch, den es einen Dreck kümmerte, dass sein Bruder ein ganz

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