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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Organisation der Razorback mit Ivar stand und fiel. Dass es keine Tentakel gab. Dass sie nicht tief verwurzelt war innerhalb der Angehörigen des Drachenbluts. Dass die Razorback-Ideologie nicht Fuß fassen konnte. Dass sie nur eine Gruppe Abtrünniger waren, die allein arbeiteten.
    Irgendwie bezweifelte er das allerdings.
    Die Razorback waren ein knallharter Haufen. Motiviert. Überzeugend. Sie waren durchaus in der Lage, ihren speziellen Irrsinn als Patriotismus zu verkaufen. Und viele Männer - die sowohl stark als auch inkonsequent waren - fielen immer wieder auf diesen Bockmist rein. Wie er darauf kam? Nun, man musste sich ja nur die Anzahl Abtrünniger betrachten, die sich gerade über Gig Harbor ergossen und die Nightfury-Gruppe angriffen.
    Irgendjemand unterstützte Ivars psychopathische Drecksäcke. Irgendjemand mit Geld und Einfluss. Irgendjemand, der die Menschheit genauso ausrotten wollte wie Ivar. Globaler Massenmord. Totale Auslöschung. Und alles sorgfältig verschleiert als Umweltschutz.
    Brillant. Und wirklich gefährlich.
    Und der Haken daran? Es war schwer zu beweisen.
    Venoms Nachtsicht verstärkte sich. Seine Augen leuchteten die Umgebung rot aus, während er seine Beute suchte. Sein dunkelgrüner Schuppenpanzer glitzerte in dem Gewittersturm, als er über den Yachthafen schoss und aufgewühltes Wasser hinter sich ließ. Die Masten der Segelboote zerbrachen wie Zahnstocher und rollten über die Bugs, während kleinere Boote kenterten in dem wütenden Rückstoß seiner Flügel. Das war Venom schnuppe. Im Zweifel würde er den ganzen verdammten Ort platt machen. Jedes menschliche Wesen, das ihm unter die Augen kam, umnieten, um seinen Clan zu verteidigen.
    Sogar Mac, dieses unerfahrene Weichei von einem Idioten.
    Obgleich...
    Bei genauerer Überlegung musste er einräumen, dass diese Idee mit dem Hechtsprung gar nicht so schlecht war, sondern eher ein ziemlich cleverer Zug. Ein verrückter zwar, klar, aber trotzdem clever. Besonders unter Berücksichtigung dieses Wasserdrachen-Blödsinns, auf den Mac so abfuhr. Venom schüttelte sich. Sogar jetzt noch, nach einem Monat, nervte ihn dieser Ozeanscheiß. Regte ihn in einer Weise auf, über die er nicht nachdenken wollte. Näher untersuchen kam schon gar nicht in die Tüte. Aber egal, wie sehr er sich dagegen wehrte, er bekam die Vergangenheit einfach nicht aus dem Kopf. Oder die Grausamkeit seines Erzeugers.
    Was ihm jedes Mal passierte, wenn er Wasser zu nahe kam. Also zum Teufel mit dem neuesten Mitglied der Nightfury. Er blieb bei seinen Einwänden - seinem Verdacht und Misstrauen -, besten Dank auch. Wenigstens bis Mac vernünftig geworden und gelernt hatte, das Element, das er beherrschen sollte, auch tatsächlich im Griff zu haben ... schließlich war es eins der gefährlichsten der Welt.
    Verflixter dickköpfiger Grünschnabel. Der Idiot würde sie noch alle umbringen.
    Venom kippte seitlich ab und sauste im Vertikalflug auf die Stützpfeiler der Brücke zu. Oder auf das, was noch von ihnen übrig geblieben war. Weiträumig aufgerissen war das Bauwerk abgesackt und neigte sich gefährlich zur Seite, wehrte sich noch gegen die Anziehungskraft der Meerenge von Puget Sound. Ein knurrender Ton, der aus dem Wagen kam, schwirrte über das aufgewühlte Wasser. Die Frau kreischte wieder. Das lang anhaltende, von Entsetzen erfüllte Geräusch bereitete Venom Magenschmerzen. Dieser dämliche Idiot. Mac erschreckte sie zu Tode. Das war gar nicht cool, aber...
    Nieten knallten. Das Dach des Minis bog sich unter dem Druck. Stahl stöhnte, dann wurde er zurück- und weggerollt. Mac tauchte in Drachengestalt auf und trug in einer seiner Klauen die Frau. Seine Augen glühten, und mit seiner rasiermesserscharfen Flosse auf seinem Rücken hatte er den Wagen wie eine Sardinenbüchse geöffnet.
    Venom blinzelte. Heiliger Strohsack. Das konnte man einen raffinierten Zug nennen und, tja ... schon gut. Auch cool, das war nicht zu leugnen. Wer hätte gedacht, dass der Knallkopf sich auch als Dosenöffner eignete?
    Rote Schuppen blitzten am Rand von Venoms Gesichtsfeld auf.
    Bereits auf der anderen Seite der Brücke versuchte er, den Vorteil des Feinds auszugleichen, aber ... Mann. Ivar hatte einfach die bessere Position, hing über der Brücke wie ein Wasserspeier und fixierte Mac, der Richtung Ozean abtauchte. Fluchend zog Venom die Bremse an. Er spreizte die Flügel so weit wie möglich, holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, seinen giftigen Atem

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