Gefaehrliche Begierde
zweit, lenkt sie ab. Wir treffen uns bei Tagesanbruch im Hauptquartier :«
»Klingt gut. Bas... du kommst mit mir«, sagte Rikar und man konnte das Frostknacken durch die mentale Verbindung hören. » Mac... wie geht's deiner Frau?«
»Flippt aus, lebt aber.« Mac schleuderte noch einen Wasserspeer. Huch. Venom hob eine Augenbraue. Da hatte der Grünschnabel aber schlecht gezielt. Er hatte den Abtrünnigen nur gestreift. »Ich habe sie in eine Luftschleuse befördert.«
Venom runzelte die Stirn. » Eine was?«
»Stell dir so etwas wie eine aufgemotzte Luftblase vor.«
»Großer Gott«, brummte Forge.
» Halt sie dort fest«, sagte Rikar.» Schwimm, Mac... hau ab. Such dir ein sicheres Plätzchen und verkriech dich.«
Guter Plan. In vielerlei Hinsicht. Besonders da Mac sich noch nicht tarnen konnte. Obgleich sich das möglicherweise geändert hatte, weil... Teufel auch. Venom konnte den Mann nirgends mehr sehen. Er war unsichtbar unter der Wasseroberfläche. Und wenn er ihn nicht aufspüren konnte, konnten es auch die Razorback nicht.
»Ich gebe euch die Koordinaten unserer Position durch, sobald ich sie in Sicherheit gebracht habe.«
»Gut.« Bastian drehte scharf ab und brach aus dem Kampfdreieck aus.
Als Rikar sich ihm anschloss und für ihren Kommandeur den Flügelmann spielte, machten er und Wiek sich in die andere Richtung auf. Zeit der Entscheidung, ihr Arschlöcher. Welchen Weg würden sie einschlagen? Forge und Sloan drehten ab in die dritte Richtung, zogen sich zurück, verwirrten die Abtrünnigen, flogen auf den Wald zu. Einen Moment zögerten sie, und dann ... hurra, plötzlich teilte sich die feindliche Formation in Gruppen auf, wodurch sie ihre Kampfstärke schwächten. In Überzahl zu sein war schließlich nicht umsonst ein wohlbekannter Ausdruck.
»Bis später, Jungs«, murmelte Mac, und man konnte man das Rauschen des Wassers hören. »Seht zu, dass ihr am Leben bleibt.«
Venom schnaubte. Dieser eingebildete, alberne Grünschnabel. Obgleich albern vielleicht nicht mehr so ganz passte. Das jüngste Mitglied des Nightfury-Clans hatte sich heute seine Streifen verdient. Und sosehr es ihn auch schmerzte es zuzugeben, er war Mac etwas schuldig. Zumindest ein Dankeschön. Im Höchstfall ein Schulterklopfen.
Und, klar, das war so was von ätzend. Granatenmäßig. Tat beinahe so weh wie der tiefe Schnitt in seinem Unterleib.
Verdammt. Einer der Schweinepriester hatte ihm richtig eine verpasst. Er war im Getümmel ernsthaft verwundet worden. Wo und welcher Abtrünnige? Venom hatte keine Ahnung, aber jetzt, wo er das Kampfgebiet verließ - und über Dächer hüpfte, um seine Spur zu verwischen und bei jedem Sprung einen weiteren Bastard abschüttelte -, erinnerte ihn der Schmerz daran.
Scheiße. Er leckte wie ein Sieb, sein Herz pumpte Blutplasma schneller aus, als seine Drachen-DNA den Fluss eindämmen konnte. Venom verzog das Gesicht und flog schneller, schnüffelnde Bösewichte im Schlepptau, während er und Wiek sich die nächste Deckung suchten.
Er musste die Dreckskerle abschütteln und an einem ruhigen Ort landen. Je früher, desto besser. Sobald er seine menschliche Gestalt angenommen hatte, würde er das Ausmaß des Schadens begutachten. Die klaffende Wunde zupressen und wieder zu Atem kommen. Bevor es zu spät war, weil... Mann. Er wär in Schwierigkeiten: Seine Kraft ließ schnell nach, seine Sicht verschwamm mehr und mehr, seine Krallenspitzen kribbelten warnend.
Venom schüttelte den Kopf und gab sich alle Mühe zu funktionieren... weiterzufliegen, klar sehen zu können, stark zu sein. Aber als die Razorback immer weiter zurückfielen, wusste er, dass er die Wahrheit nicht leugnen konnte. Das Unvermeidliche rückte drohend näher, und er glaubte nicht, dass er mit so einer schweren Verwundung noch lange durchhalten würde.
Gefangen in einer Luftblase tief unter Wasser schrie Tania sich die Seele aus dem Leib. Ihr Geschrei prallte an den unsichtbaren, stahlharten Wänden ab, hämmerte gegen ihre Schläfen. Sie schlug mit den Handflächen gegen die Barriere, suchte nach einem Weg hinaus. Seetang wirbelte an ihr vorbei, verhöhnte sie geradezu mit seinen freischwebenden Blättern, die an den runden Wänden klebten.
Sie sah, wie es ihr zuwinkte. Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihr übers Gesicht, jeder Atemzug tat weh. Ihr Gefängnis wurde nicht langsamer, es sauste weiter mit Überschallgeschwindigkeit durch das Wasser. Dem hatten die grünen Stränge der Wasserpflanze
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